Glaube

Fastenzeit & Ostern, Geistlicher Impuls, Lesejahr C, Predigt

Impulse zum 5. Fastensonntag | iudica | C

Der fünfte Fastensonntag heißt auch Passionssonntag, die Erinnerung an das Leiden Christi, seine Passion rückt immer näher. Prunkkreuze und Bil-der werden verhüllt, den Augen entzogen. Damit wird unser Blick ge-schärft und auf den Kern des Glaubens gerichtet: unsere Erlösung.
„Es geht! Gerecht.“ – so heißt das diesjährige Leitwort der Fastenaktion Misereor, die ebenso heute im Mittelpunkt steht. Es klingt so verführerisch von einer gerechten Welt zu reden. Gleichzeitig kommen uns zahlreiche Bilder von Ungerechtigkeit und Leid in den Sinn: der Krieg in der Ukraine und der Bürgerkrieg in Syrien, die ungerechte Verteilung der Güter, Hun-ger und Benachteiligung, auch in unserer Gesellschaft.
Das Handeln Jesu im heutigen Evangelium, seine Barmherzigkeit und Of-fenheit für die Not des Menschen, der immer wieder versagt, ermutigt uns barmherzig mit uns und anderen umzugehen.

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Impulse zum 4. Fastensonntag | Laetare | C

Der vierte Fastensonntag trägt den lateinischen Namen Laetare, es ist der Anfang des Introitus „Laetare Jerusalem“ – „Freue dich Jerusalem“. Freilich ist die Freude in diesen Wochen, in denen wir mit den Berichten über den Krieg in der Ukraine konfrontiert werden, oft dem Entsetzen und der Ohnmacht gewichen. Dennoch heißt dieser Sonntag so und will uns ermutigen in der Zuversicht der Freude auf Gott hin auch mit den Bildern und Berichten umzugehen, die uns aufwühlen. Uns nicht mehr und mehr in die Enge und Grausamkeit der Welt drängen zu lassen, sondern aus dem Glauben in der Verlorenheit der Welt einen Weg zu Gott zu suchen, der immer bereit ist uns aufzunehmen und sich immer freut, wenn wir den Weg zu ihm suchen und gehen.

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Impulse zum 3. Fastensonntag | Oculi | C

Was ist da für ein Gott, der das Morden und Töten zulässt? Warum greift er nicht ein und beendet den Krieg? Fragen, die sich viele in diesen Wo-chen stellen. Der Philosoph Friedrich Nietzsche nannte das Leid und Schei-tern in der Welt den Fels des Atheismus, also der Gottesleugnung.
Was ist das für ein Gott, von dem wir sagen, dass er barmherzig und gut sei und der scheinbar ohnmächtig ist wie wir im Angesicht von Gewalt und Brutalität wie sie uns in diesen tagen aus der Ukraine vermittelt wird. Keine einfache Antwort, aber eine Antwort, die er vor Jahrtausenden gab, kann auch heute tragen: Ich bin da. – So erscheint er dem Mose im bren-nenden Dornbusch. Er trägt mit uns das Leid, er ist sich nicht zu schade sich für uns die Hände schmutzig zu machen wie damals, als der die Kreuzbalken unter Spott und Hohn durch die Straßen Jerusalems schleppte.

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Impulse zum 2. Fastensonntag | Reminiscere | C

Immer wieder werden wir mit der Brutalität der Macht konfrontiert. Ohnmächtig sehen wir gerade in diesen Tagen wie ein Gewaltherrscher unzählige Menschen für seine Machtgelüste leiden und sterben lässt. Wie er auch vor Kliniken und Einrichtungen für Kinder nicht zurückschreckt. Übermenschlich groß und mächtig erscheint uns da jemand.
In der Lesung auf dem Buch Genesis führt Gott Abraham in die Nacht hinaus, um ihm angesichts des gestirnten Himmels eine Verheißung auf viele Generationen hin zu geben. Da kann der Mensch klein und demütig werden, ohne klein gemacht und erniedrigt zu werden. Wer schon einmal staunend in den Sternenhimmel geblickt hat, weiß, dass solche Erfahrun-gen auch in den Herausforderungen des Alltags tragen können.

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Impulse zum 1. Fastensonntag | Invocabit | C

Wir erleben gerade, dass die großen menschlichen Versuchungen Macht Reichtum und Eitelkeit auch in unserer Zeit im Kleinen wie im Großen das Handeln bestimmen. Viele haben Angst vor dem Krieg, manche verborge-ne und seit Jahrzehnten überwundene Ängste brechen wieder hervor. Gleichzeitig erleben wir uns ohnmächtig dem Handeln Weniger ausgelie-fert.
In dieser Erfahrung trifft uns die Botschaft Gottes, dass er an unserer Sei-te ist und die Ohnmacht aushält. Das ist keine Vertröstung, sondern Bei-stand im Leid und Ermutigung den eigenen Handlungsspielraum zum Gu-ten zu nutzen.
Mit dieser Motivation gehen wir in diese österliche Bußzeit und vertiefen die Erfahrungen aus dem Glauben, um in den Herausforderungen des All-tags nicht unterzugehen.

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Impulse zum Aschermittwoch | Dies Cinerum | C

Wenn ich an einem Gemüsefach vorbeigehe, beschleicht mich immer wie-der ein komisches Gefühl. Da liegen glänzende Früchte, Handelsklasse 1, makellos liegen sie da, um gekauft zu werden, manchmal noch mit Cello-phan umwickelt, damit sie noch einladender aussehen.
Ein Sinnbild unserer Zeit und des Menschen, nur keinen Fehler und keine Dellen nach außen zeigen. Leistungsfähig und erfolgreich wollen wir vor anderen dastehen. Und heute? Heute feiern wir, dass das alles nicht so ist. Als Christen müssen wir nicht makellos sein, wir dürfen Fehler machen und scheitern. Ja, es gehört zu unserem Menschsein. Gott ermutigt uns auch die krummen Seiten an uns anzunehmen und sie zu ihm zu bringen um so Versöhnung und Heil zu erfahren. So beginnen wir diese österliche Bußzeit im Blick auf uns und unseren Weg zu Gott.

Geistlicher Impuls, Jahreskreis, Lesejahr C, Predigt

Impulse zum 8. Sonntag im Jahreskreis | Factus est | C

Fassungslos haben uns die Nachrichten aus der Ukraine gemacht. Unwirklich und doch bedrohlich sind die Bilder und Stimmen, die uns über die Medien erreichen. Mit einem Mal wirkt die Welt verändert, nicht nur in den unmittelbaren Kriegsgebieten in der Ukraine, auch bis zu uns weht der Hauch des Todes und der Vernichtung.

Krieg kennt nur Verlierer und doch halten sich manche in ihrer Überheblichkeit für so mächtig dies zu widerlegen. Wieder sind es die zahllosen Menschen, die ins Verderben und den Tod gestürzt werden, um Machtphantasien weniger zu bedienen. Das Gespenst des Krieges

So beten wir in dieser Messfeier besonders auch um den Frieden in der Ukraine und die Versöhnung der Völker

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Impulse zum 7. Sonntag im Jahreskreis | Domine in tua | C

Es liegt an uns wie wir unser Leben gestalten. Freilich können wir die Rahmenbedingungen im Großen nicht ändern, aber wir haben immer die Freiheit zur Entscheidung, das Gute zu tun und das Böse zu lassen.
Oft ist diese Entscheidung nicht einfach, weil nicht klar ist, was langfristig gut ist. Der heilige Ignatius von Loyola schlägt in seinem Exerzitienbuch vor, danach zu fragen, was langfristig den größeren Trost bringt. Mit wel-cher Entscheidung kann ich besser schlafen.
Dazu braucht es immer wieder Mut, nicht einfach nur das scheinbar Of-fensichtliche zu tun, sondern nach dem größeren Trost zu fragen. Nicht immer schätzen wir die Situationen und Entscheidungsmöglichkeiten richtig ein.

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Impulse zum 6. Sonntag im Jahreskreis | Esto mihi | C

Wie ein Brennglas zeigt die Entwicklung der Pandemie die gesellschaftlichen Verwerfungen und Entfremdungen. Vieles, was für selbstverständlich gehalten wurde, zeigt sich oft genug als unbeständig oder gar entbehrlich. Welche alltäglichen Verhaltensweisen sind wirklich systemrelevant oder systemkritisch?
Diese Fragen könnten wir auch mit den Klagereden des Propheten Jeremia stellen und dabei auf ganz spannende Antworten stoßen. Wer sich auf Gott verlässt und von ihm alles Glück erwartet, wird nie enttäuscht werden, anders die Menschen, die meinen selbst die Macht über das Leben in der Hand zu haben oder mit klugem Taktieren sich die Welt nach eigenem Gusto gestalten zu können. Dabei ist es egal, ob man einfacher Mensch ist oder zur Führungsschicht oder Priesterschaft gehört.

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