Impulse zum 34. Sonntag im Jahreskreis B | Christkönig | Dignus est
Dignus est | Christkönig | DNJC universorum regis | Lektionar II/B, 381:Dan 7,2a.13b–14 | Offb 1,5b–8 | Joh 18,33b–37 Die […]
Dignus est | Christkönig | DNJC universorum regis | Lektionar II/B, 381:Dan 7,2a.13b–14 | Offb 1,5b–8 | Joh 18,33b–37 Die […]
Ne derelinquas | Lektionar II/B, 371: Dtn 6,2–6 | Hebr 7,23–28 | Mk 12,28b–34 Wie finde ich zu einem erfüllten
Rogate | Lektionar II/B, 209: Apg 9,26–31 | 1 Joh 3,18–24 | Joh 15,1–8 „Ja, renn nur nach dem Glück.
Ne derelinquas | Lektionar I/A, 350: Mal 1,14b – 2,2b.8–10 | 1 Thess 2,7b–9.13 | Mt 23,1–12 Unsere Welt ist
Mit diesem Abend beginnen wir die Feier der heiligen drei Tage, des sacrum triduum. In diesem Jahr treffen die Feiern mit dem jüdischen Paschsafest zusammen, damit sind wir auch mit unseren älteren Glaubensgeschwistern ganz nahe an den Ereignissen der letzten Tage Jesu.
Jesus feiert mit seinen Freunden das Abendmahl am Paschafest und wir feiern es mit ihm, nicht als historisches Schauspiel, sondern als lebendige Gegenwart. Er selbst ist in den Gestalten von Brot und Wein auch heute unter uns.
Es klingt so unwirklich und doch liegt über der Feierlichkeit der Schatten der Verzweiflung in der Nacht von Getsemani. So gehen wir in diese Nacht hinein, weil Jesus Christus uns in aller Verzweiflung nahe ist:
Die Krise der Kirche zeigt sich auch immer wieder am eigenen Anspruch und Selbstverständnis. So sehr wir als Kirche, als Gemeinschaft von Glau-benden Vorbild für die Gesellschaft sein wollen, so sehr wissen wir, dass wir alle fehlbare Menschen sind.
Den Worten des Weisheitslehrers Jesus Sirach den Geboten Gottes zu fol-gen, können wir zustimmen und doch spüren, dass wir sie nicht voll erfül-len werden. Auch Jesu Forderungen aus der Bergpredigt bleiben nicht weit dahinter zurück. Ist der Glaube dann nicht doch nur etwas für weni-ge?
Nein unser Glaube ist bestimmt nicht etwas für wenige Auserwählte, son-dern Gott will alle Menschen zu seiner Fülle führen, weil er alle erlöst hat. Das Feiern wir in dieser heiligen Messe, das feiern wir und dürfen uns be-wusst sein, dass wir das Ziel unserer Heiligkeit noch nicht erreicht haben, uns vielmehr auf dem Weg dazu befinden.
In diesem Geist rufen zu unserem Herrn Jesus Christus, unserem Kyrios:
Die immer weiter um sich greifende mangelnde Höflichkeit in der Gesellschaft wird oft beklagt. Dabei sind es doch meist die kleinen Aufmerksamkeiten, die unseren Alltag erträglicher machen. Früher sei alles besser gewesen, kann man da nicht selten hören.
Das heutige Evangelium scheint uns da eines anderen zu belehren. ‚Grüßt niemand unterwegs!‘ mahnt Jesus seine Jünger die er zu zweit aussendet. Damit ist natürlich eher das Gegenteil gemeint, das sich verzetteln im Reden, da und dort stehen bleiben und mit seinen Aufgaben nicht fertig werden, sich im Geplänkel des Alltags zu verlieren. Mitnichten wird also der Unhöflichkeit das Wort geredet.
Grüßen wir Jesus, der uns ermuntert mit ihm nach dem Gelingen des Lebens zu suchen und das Ziel unseres Lebens zu erreichen:
Kürzlich war ich mit meinem Vater unterwegs und wir kamen an einem Spielplatz vorbei und er wollte den spielenden Kindern zusehen. An einem Kletternetz rief ein Kind ganz oben offenbar seine Mutter, die aber gerade in ihr Smartphone tippte und den Klettererfolg nicht sehen konnte. Der Bub kletterte wieder herunter und lief schimpfend zu seiner Mutter.
Schade dachte ich mir, wie leicht wir Menschen uns doch ablenken lassen, uns vielleicht mit weit entfernten Menschen verbunden wissen und die wertvollen Menschen vor uns übersehen…
Berufung und Nachfolge leben von persönlichen Erfahrungen und der Bereitschaft sich ganz darauf einzulassen, das zeigt die Berufung des Eli-scha und auch die Berufung zur Nachfolge Jesu, also auch unseren Weg als Christen.
Der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner fragte einmal: „Wie erklären Sie einer 17-jährigen, atheistischen Ostdeutschen, was Jesu Vision war – auf einem Bein stehend? Können sie das? Oder müssen sie erst üben, auf einem Bein zu stehen?“
Hand aufs Herz, was und wie würden Sie die Bedeutung Jesu für sich be-schreiben, anderen erklären, was es für sie persönlich heißt zu glauben. Das geht nicht, sagen manche, weil der Glaube etwas sehr Persönliches ist! Mag sein, aber ein Glaube, der sich nur ins Innenleben des Menschen zurückzieht, ist kaum ein Glaube an den Gott der alle Welt erlöst.
In diesem Kontext wird die Frage Jesus im heutigen Evangelium auch für uns zur Nagelprobe und zur Ermutigung uns darüber klar zu werden, wer er für uns ist.