Impulse zum Dreifaltigkeitssonntag | Trinitatis | C

Trinitatis | Lektionar III/C, 243: Spr 8,22–31 | Röm 5,1–5 | Joh 16,12–15

Wir feiern den dreieinigen oder dreifaltigen Gott, die Mitte unseres Glaubens und doch eines der so schwer begreiflichen Bekenntnisse unseres Glaubens. Einer oder Drei, möchten wir fragen und müssen anerkennen, dass es einer und drei heißen muss.

Das sprengt unser Denkvermögen. „id quo maius nihil cogitari potest“ formuliert Anselm von Canterbury im 11. Jahrhundert: Gott ist das, über das Größeres nicht gedacht werden kann. So baut Anselm in seinem ontologischen Gottesbeweis eine Brücke für jeden, auch den Ungläubigen. Nicht mit irrationalen Argumenten, sondern in der Evidenz des Denkens.

Weil Gott größer ist, kann er nicht umfassend gedacht werden, muss aber Wirklichkeit sein, weil er sonst doch nur ein Gedankenspiel wäre. Dieser Gott will uns jetzt nahe sein, zu ihm rufen wir:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du Sohn des lebendigen Gottes. Kyrie eleison.
Du lebst in der Einheit mit dem Vater. Christe eleison.
Herr Jesus, dein Geist wirkt fort inmitten der Gemeinde. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 250

Herr, , himmlischer Vater,
du hast dein Wort und deinen Geist
in die Welt gesandt,
um das Geheimnis des göttlichen Lebens
zu offenbaren.
Gib, dass wir im wahren Glauben
die Größe der göttlichen Dreifaltigkeit bekennen
und die Einheit der drei Personen
in ihrem machtvollen Wirken verehren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Lasset uns beten. Gott, verehrt in drei Personen, höre unsere Stimmen:

  • Der du Gemeinschaft bist, heiliger Gott,
    schenke allen, die in deiner Kirche leben,
    eine tragfähige Gemeinschaft
    und geisterfüllte Beziehungen mit Dir und untereinander.
    Dreifaltiger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Der du Vielfalt bist, heiliger Gott,
    schenke uns Einheit in Vielfalt,
    so dass Menschen einander achten und schätzen.
  • Der du Beziehung bist, heiliger Gott,
    öffne den Weg zu einer neuen Versöhnungs- und Heilungsgeschichte
    für alle, die verwundet, zerstritten und unversöhnt leben.
  • Der du lebendiges Wort bist, heiliger Gott, spricht dein Wort in unsere Worte und hilf, einander besser zu verstehen.
  • Der du Geheimnis bist, heiliger Gott,
    heilige und heile alle, die ausgeliefert, ausgebeutet
    und in ihrer Würde mit Füßen getreten wurden.
  • Der du die Fülle bist, heiliger Gott,
    erfülle unsere Verstorbenen mit dem Licht deiner Liebe,
    besonders die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt
    und lass sie dich schauen, wie du bist.

Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
wir haben den Leib
und das Blut deines Sohnes empfangen.
Erhalte uns durch dieses Sakrament
im wahren Glauben und im Bekenntnis
des einen Gottes in drei Personen..
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN

Hinführung zur ersten Lesung | Spr 8,22–31

Spielerisch lernen und erleben wir am innigsten.
Die Weisheit Gottes begegnet uns heute
im Buch der Sprichwörter als fröhliches Kind Gottes.
Gottes Nähe zeigt sich vielfältig
in seinen Werken und Zeichen seiner Nähe,
der Mensch kann staunend und dankbar
darauf antworten.
Gott ist der nahe Gott, der sich mitteilt
um uns Orientierung im Leben zu geben
und den Blick auf ihn zu weiten
um nicht in der Enge des Alltags unter zu gehen.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 5,1–5

Die Buchhandlungen sind voll mit Glücksratgebern.
Dabei bleibt meist doch ein ungutes Gefühl,
wenn sie nicht funktionieren,
wie wir es wollen.
Paulus schreibt im Brief an die Christen in Rom
von der Hoffnung des Menschen,
also vom Gelingen des Lebens,
das nicht Momente des Glücks zählt,
sondern aus der Gegenwart Gottes heraus
das ganze Leben gelingend, ja glücklich erfährt.

Lesehinweis

Meditation

Vater, Sohn und Heiliger Geist,
ein Gott in drei Personen,
der Vater schuf die Welt,
der Sohn hat sie erlöst
und Lebenskraft schenkt beider Geist.

Wie unterschiedlich
sie bezeichnet werden,
so gehören sie doch
untrennbar zusammen,
sind der eine Gott.

Wie ein Stuhl mit drei Beinen
nicht wackelt,
so ist Gott da
schenkt Halt und ist Stütze,
für jeden, der gläubig vertraut.

Ich begreife es nicht,
aber ich glaube,
weil ich weiß,
dass Gott immer größer ist,
als alle meine Gedanken zusammen.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ein Gott in drei Personen:
Vater, Sohn und Heiliger Geist,
sind in tiefer Liebe eins.

Gott ist Wahrheit,
die trägt und hilft,
die Leben spendet.

Gott ist mehr noch Liebe,
liebende Wahrheit,
Wahrheit in Liebe.

An den dreieinen Gott glauben
heißt darauf setzen,
dass die Liebe tragend ist im Leben.

Liebe nicht nur als ein schönes Ideal,
sondern die Wirklichkeit,
die uns Mensch sein lässt.

Glauben heißt die Liebe wagen,
sich bei allem irdischen Widerspruch,
ganz auf sie, auf Gott einzulassen.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
22 C Dreifaltigkeitssonntag – Trinitatis
22 C Dreifaltigkeitssonntag – Hinführung und Meditation


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