Impulse zum 6. Sonntag im Jahreskreis | Esto mihi | A

esto mihi | Lektionar I/A, 254: Sir 15,15–20 | 1 Kor 2,6–10 | Mt 5,17–37  

Die Krise der Kirche zeigt sich auch immer wieder am eigenen Anspruch und Selbstverständnis. So sehr wir als Kirche, als Gemeinschaft von Glau-benden Vorbild für die Gesellschaft sein wollen, so sehr wissen wir, dass wir alle fehlbare Menschen sind.
Den Worten des Weisheitslehrers Jesus Sirach den Geboten Gottes zu fol-gen, können wir zustimmen und doch spüren, dass wir sie nicht voll erfül-len werden. Auch Jesu Forderungen aus der Bergpredigt bleiben nicht weit dahinter zurück. Ist der Glaube dann nicht doch nur etwas für weni-ge?
Nein unser Glaube ist bestimmt nicht etwas für wenige Auserwählte, son-dern Gott will alle Menschen zu seiner Fülle führen, weil er alle erlöst hat. Das Feiern wir in dieser heiligen Messe, das feiern wir und dürfen uns be-wusst sein, dass wir das Ziel unserer Heiligkeit noch nicht erreicht haben, uns vielmehr auf dem Weg dazu befinden.
In diesem Geist rufen zu unserem Herrn Jesus Christus, unserem Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist der Heilige Gottes. Kyrie eleison.
Du rufst auch uns zur Heiligkeit. Christe eleison.
Durch dich können wir die Fülle im Leben finden. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 214

Gott, du liebst deine Geschöpfe,
und es ist deine Freude,
bei den Menschen zu wohnen.
Gib uns ein neues und reines Herz,
das bereit ist, dich aufzunehmen
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Die Liebe ist durch den Geist Gottes in unseren Herzen lebendig. Mit der Kraft dieses Geistes beten wir jetzt zu Gott, unserem Vater:

  • Wir beten für die Opfer des Erdbebens in Syrien und der Türkei.
    Lass die Helfer zu den Opfern vordringen
    und ihnen beistehen.
  • Für die Kirche
    und alle, die Verantwortung im Glauben übernommen haben:
    Schenke ihnen durch den Geist Einsicht und Liebe.
  • Für die Menschen, die im Alltag zusammen leben:
    Hilf ihnen, nicht achtlos aneinander vorbei zu leben,
    sondern liebevoll miteinander umzugehen.
  • Für Menschen, die in Not geraten sind:
    Begleite sie beim nächsten Schritt in eine bessere Zukunft.
  • Für die, deren Herz vor Hass dunkel und schwer ist:
    Öffne ihnen die Augen des Herzens,
    damit es wieder hell wird und sie verzeihen können.
  • Für die Opfer von Unfällen und Krieg:
    Stärke alle, die heilen und trösten.
  • Für unsere Verstorbenen: Vergib ihnen ihre Schuld
    und vollende, was in ihrem Leben nicht vollkommen war.

Gott und Vater, unsere Bitten sind ein Zeichen, dass wir ohne dich nicht leben können. Höre sie und erfülle uns mit deinem Geist. Wir bitten dich durch Christus, unseren Bruder und Herrn. AMEN.

Schlussgebet | MB

Gott, du Spender alles Guten,
du hast uns das Brot des Himmels geschenkt.
Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise,
die unser wahres Leben ist.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Sir 15,15–20

Die jüngeren Bücher des Alten Testaments
sind in griechischer Sprache
und vom hellenistischen Geist beeinflusst entstanden.
Im Buch des Weisheitslehrers Jesus Sirach
aus dem zweiten oder ersten Jahrhundert vor Christus
hören wir heute wertvolle Lebensregeln.
Jeder Mensch ist für sein Leben verantwortlich,
wir sind von Gott geschaffen
und haben die Freiheit zum Handeln bekommen,
deshalb dürfen, können und müssen wir
selbst für unser Leben Verantwortung übernehmen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 2,6–10

Heute hören wir die Fortsetzung
der Lesung vom letzten Sonntag.
Paulus mahnt die Christen in Korinth
die Machtspiele, die es immer in der Welt geben wird,
nicht zum Kern des Gemeindelebens zu machen,
sondern vielmehr auf Gottes Kraft und Weisheit zu vertrauen,
denn er ist den Weg bis zum Kreuz gegangen.

Lesehinweis

Meditation

Herr, mein Gott,
Du rufst mich und viele andere,
jeder hat eigene Fähigkeiten und Möglichkeiten.
Du rufst mich und andere
wann und wozu du willst

Zeige mir, Herr,
was du von mir willst,
wie ich mit meinem Leben, meinen Träumen, meinen Fähigkeiten
dir dienen kann
und mithelfen,
dass dein Reich in unserer Zeit und Welt
erfahrbar wird.

Schenke mir deine Liebe,
damit auch ich wieder lieben kann,
von ganzem Herzen
mit meinem ganzen Sinn.

Lass mich auf dein Wort hin,
die Grenzen meiner Welt durchbrechen,
die Hindernisse überwinden
und im Frieden mit dir
mein Leben gestalten.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Hohe Ansprüche,
große Forderungen,
enorme Zumutungen
die Jesus in der Bergpredigt macht.

Wer kann das schaffen,
wer kann es erreichen,
wie soll man das erfüllen
und im Leben umsetzen.

Hinter allen Forderungen
steht Jesu Liebe,
zu den Menschen
und zum Leben.

Die Liebe ist die Motivation,
die innere Verbindung
von Jesus Anspruch
und meinem Leben.

Aus seiner Liebe zu handeln,
heißt Gottes Gesetz
mit Leben erfüllen,
mit meinem Leben.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
23 A Jahreskreis – Sonntag 6 – esto mihi
23 A Jahreskreis – Sonntag 6 – Hinführung und Meditation


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