Impulse zum 1. Fastensonntag | Invocabit | C

Invocabit | Lektionar III/C, 65: Dtn 26,4–10 | Röm 10,8–13 | Lk 4,1–13

Wir erleben gerade, dass die großen menschlichen Versuchungen Macht Reichtum und Eitelkeit auch in unserer Zeit im Kleinen wie im Großen das Handeln bestimmen. Viele haben Angst vor dem Krieg, manche verborgene und seit Jahrzehnten überwundene Ängste brechen wieder hervor. Gleichzeitig erleben wir uns ohnmächtig dem Handeln Weniger ausgeliefert.

In dieser Erfahrung trifft uns die Botschaft Gottes, dass er an unserer Seite ist und die Ohnmacht aushält. Das ist keine Vertröstung, sondern Beistand im Leid und Ermutigung den eigenen Handlungsspielraum zum Guten zu nutzen.

Mit dieser Motivation gehen wir in diese österliche Bußzeit und vertiefen die Erfahrungen aus dem Glauben, um in den Herausforderungen des Alltags nicht unterzugehen.

Eindringlich beten wir auch in dieser Messfeier besonders um den Frieden in der Ukraine und die Versöhnung der Völker.

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
vierzig Tage hast du dich in die Stille zurückgezogen. Kyrie eleison.

Du hast gefastet und gebetet. Christe eleison.
Du hast den Versucher überwunden. Kyrie eleison.

KEIN Gloria | Tagesgebet | MB 83

Allmächtiger Gott,
du schenkst uns die heiligen vierzig Tage
als eine Zeit der Umkehr und der Buße.
Gib uns durch ihre Feier die Gnade,
dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten
und die Kraft seiner Erlösungstat
durch ein Leben aus dem Glauben sichtbar machen.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkei. AMEN.

Fürbitten

Als wahrer Mensch wurde auch Jesus Christus wie wir versucht, hat aber den Versuchungen widerstanden. Sein grenzenloses Vertrauen auf Gott, gab ihm Mut und Kraft, so bitten auch wir:

  • Der Krieg in der Ukraine bringt Tod und Verderben,
    er schürt Angst und Verzweiflung.
    Fürst des Friedens, lass Frieden und Versöhnung wachsen.
    Christus, höre uns. | Christus, erhöre uns
  • Oft vertraut deine Kirche auf Macht und Besitz,
    hilf ihr mehr und mehr
    dir auf dem Weg der Armut und Demut zu folgen.
  • Hilf den Mächtigen dieser Welt,
    in ihrer Politik auch die Armen und Schwachen zu sehen
    und nicht das Recht des Stärkeren zu betonen.
  • Erbarme dich unserer Schwestern und Brüder
    in der Ukraine und Syrien, in Krankheit und Not
    und stärke sie durch deinen Geist.
  • Steh den russischen und ukrainischen Soldaten bei,
    dass sie Wege finden das Töten zu beenden.
  • Vollende unsere Verstorbenen in deiner Liebe,
    und führe sie in deine österliche Herrlichkeit.

Herr, unser Gott, aus Liebe zu uns Menschen hast du uns erlöst. Dir sei der Dank und der Lobpreis in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Gütiger Gott,
du hast uns das Brot des Himmels gegeben,
damit Glaube, Hoffnung und Liebe in uns wachsen.
Erhalte in uns das Verlangen nach diesem wahren Brot,
das der Welt das Leben gibt,
und stärke uns mit jedem Wort,
das aus deinem Mund hervorgeht.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Dtn 26,4–10

Der Weg in die Freiheit
und der Einzug ins Gelobte Land
ist der Grund des historischen Credos Israels,
das inmitten der Erntedankliturgie
am Tempel in Jerusalem
Gottes Wirken und Beistand in Erinnerung ruft.

Der Glaubende ist immer auf dem Weg
hinein in seine Freiheit mit Gott.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 10,8–13

Für den Apostel Paulus
ist der Glaube an die Auferstehung
eine Kurzformel des Glaubens:
Jesus Christus ist der Herr,
der die Grenze des Todes durchbrochen hat.
Das ist Kern des Glaubens
und öffnet so die Weite,
die uns Gott schenken möchte.

So durchbricht der Glaube
alle irdischen Grenzen
hinein in Gottes Freiheit.

Lesehinweis

Meditation

Und führe mich nicht in Versuchung, Herr.
Sei bei mir,
in jener Stunde,
in der ich ins Zweifeln und Grübeln komme.

Die Stunde in der der Verrat an dir und mir
als das richtige erscheint,
in der ich jene Kompromisse eingehen möchte,
die ich nachher bereue.

Wenn ich diesen Stunden nicht ausweichen kann,
sei bei mir,
begleite mich
führe mich in der Versuchung,
dass ich den Weg einschlage,
der mich zur Fülle bei dir führt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ein steiniger Weg,
der mich zu mir selbst
führen kann.

Ein Weg mit Hinweisen,
die mir helfen ihn zu finden,
obwohl ihn noch niemand gegangen ist.

Meinen Weg gehen
heißt nicht blind Fußstapfen zu folgen,
sondern diesen Weg in Freiheit suchen.

Zur Freiheit
hat mich Gott geschaffen
und mich ermutigt.

Nicht nur das immer neue Lossagen,
sondern das Finden des Sinns
in meinem Innern, in Gott.

So erfahre ich in meinem Leben,
dass dieser Weg oft mühsam ist,
aber immer lohnenswert.

Macht, Ansehen und Selbstüberschätzung
dürfen am Wegesrand liegen bleiben,
damit ich den Weg schaffe.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
22 C Fastenzeit – Sonntag 1 – Invocabit
22 C Fastenzeit – Sonntag 1 – Hinführung und Meditation


Beitrag veröffentlicht

in

, , ,

von