Impulse zum 5. Fastensonntag B | Iudica
Iudica | Lektionar II/B, 101: Jer 31,31–34 | Hebr 5,7–9 | Joh 12,20–33 „Wer recht zu beten weiß, der weiß […]
Iudica | Lektionar II/B, 101: Jer 31,31–34 | Hebr 5,7–9 | Joh 12,20–33 „Wer recht zu beten weiß, der weiß […]
Ein Navi ist eine geschickte Sache, weil es mich zu meinem Ziel führt, auch wenn ich eine Abzweigung übersehe, oder mich ein Hindernis auf einen Umweg zwingt.
Die Kehrseite sind Berichte von Menschen, die sich heillos verfahren oder beispielsweise den gleichlautenden, aber falschen Ort wählen. Orientie-rung ist also auch zum Gebrauch eines Navis wertvoll.
Der Evangelist gibt uns auch eine Orientierung, er zeigt uns Wegmarken im Leben Jesu und macht damit die Botschaft Jesu für uns konkreter und fassbarer. Ja, mit dem Verweis auf den Propheten Jesaja macht er deut-lich, dass in diesem Jesus Christus der verheißene Messias in die Welt ge-kommen ist. Er ist wahrhaft Mensch und unser Herr und Kyrios, so schenkt er uns sein Erbarmen:
Die immer weiter um sich greifende mangelnde Höflichkeit in der Gesellschaft wird oft beklagt. Dabei sind es doch meist die kleinen Aufmerksamkeiten, die unseren Alltag erträglicher machen. Früher sei alles besser gewesen, kann man da nicht selten hören.
Das heutige Evangelium scheint uns da eines anderen zu belehren. ‚Grüßt niemand unterwegs!‘ mahnt Jesus seine Jünger die er zu zweit aussendet. Damit ist natürlich eher das Gegenteil gemeint, das sich verzetteln im Reden, da und dort stehen bleiben und mit seinen Aufgaben nicht fertig werden, sich im Geplänkel des Alltags zu verlieren. Mitnichten wird also der Unhöflichkeit das Wort geredet.
Grüßen wir Jesus, der uns ermuntert mit ihm nach dem Gelingen des Lebens zu suchen und das Ziel unseres Lebens zu erreichen:
Kürzlich war ich mit meinem Vater unterwegs und wir kamen an einem Spielplatz vorbei und er wollte den spielenden Kindern zusehen. An einem Kletternetz rief ein Kind ganz oben offenbar seine Mutter, die aber gerade in ihr Smartphone tippte und den Klettererfolg nicht sehen konnte. Der Bub kletterte wieder herunter und lief schimpfend zu seiner Mutter.
Schade dachte ich mir, wie leicht wir Menschen uns doch ablenken lassen, uns vielleicht mit weit entfernten Menschen verbunden wissen und die wertvollen Menschen vor uns übersehen…
Berufung und Nachfolge leben von persönlichen Erfahrungen und der Bereitschaft sich ganz darauf einzulassen, das zeigt die Berufung des Eli-scha und auch die Berufung zur Nachfolge Jesu, also auch unseren Weg als Christen.
Der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner fragte einmal: „Wie erklären Sie einer 17-jährigen, atheistischen Ostdeutschen, was Jesu Vision war – auf einem Bein stehend? Können sie das? Oder müssen sie erst üben, auf einem Bein zu stehen?“
Hand aufs Herz, was und wie würden Sie die Bedeutung Jesu für sich be-schreiben, anderen erklären, was es für sie persönlich heißt zu glauben. Das geht nicht, sagen manche, weil der Glaube etwas sehr Persönliches ist! Mag sein, aber ein Glaube, der sich nur ins Innenleben des Menschen zurückzieht, ist kaum ein Glaube an den Gott der alle Welt erlöst.
In diesem Kontext wird die Frage Jesus im heutigen Evangelium auch für uns zur Nagelprobe und zur Ermutigung uns darüber klar zu werden, wer er für uns ist.
Freiheit ist ein beinahe magisches Wort. Wir wollen frei und selbstbestimmt leben und übersehen dabei oft die vielen Abhängigkeiten, denen wir kaum entrinnen können.
Wir leben in der Welt und in ihr dreht sich sehr viel um Geld. Die Gier nach Reichtum und noch mehr Reichtum, die Angst vor Geldverlust und wirtschaftlichem Schaden bestimmen seit Längerem unsere Nachrichten und das Denken und Handeln vieler Menschen. Heute hören wir eine ganz andere Nachricht: Wer seinen Reichtum aufgibt, kann einen wahren Schatz finden. Wer verliert, wird in Wahrheit gewinnen – das ist die paradoxe Botschaft des Reiches Gottes. Eine andere, eine gute Nachricht für jeden, der sich Christus als Kyrios und Herr anvertraut:
Wie oft verlieren sich die besten Ideen im Hickhack des Alltags, gehen unter in den alltäglichen Banalitäten ohne ihre Tragkraft unter Beweis gestellt zu haben?
In den Diskussionen der letzten Monate war es immer wieder zu entdecken, dass es die Kleinlichkeit und nicht die Größe war, die Menschen entzweite. Jesus macht uns Mut in die Weite zu leben, sich nicht einengen zu lassen, sondern aus dem Bewusstsein des Glaubens heraus aus dem Vollen der Weite des Lebens in all seinen Facetten zu schöpfen.
Wie oft verlieren sich die besten Ideen im Hickhack des Alltags, gehen unter in den alltäglichen Banalitäten ohne ihre Tragkraft unter Beweis gestellt zu haben?
In den Diskussionen der letzten Monate war es immer wieder zu entdecken, dass es die Kleinlichkeit und nicht die Größe war, die Menschen entzweite. Jesus macht uns Mut in die Weite zu leben, sich nicht einengen zu lassen, sondern aus dem Bewusstsein des Glaubens heraus aus dem Vollen der Weite des Lebens in all seinen Facetten zu schöpfen.
Egal wo wir hinsehen, in der Kirche und in der Welt, überall scheint die Macht für den Menschen verführerisch zu sein. Manchmal ganz offensichtlich und manchmal auch subtil versteckt oder indirekt.
In diesen tagen sind wir mit dem Umgang mit Macht und verhinderten Rücktritten konfrontiert, die viele nicht verstehen.
Jesus weiß, dass es auch bei seinen Freunden nicht anders ist und sein wird. So ist sein Apell gerade auch ein Impuls für uns selbst in unserem persönlichen Leben zu überlegen, ob wir mit Freude dem Herrn dienen und uns der Dienst Sinn schenkt.