Impulse zum Palmsonntag | palmarum | C

palmarum | Lektionar III/C, 112: Jes 50,4–7 | Phil 2,6–11 | Lk 22,14 – 23,56 (oder 23,1–49)

Introitus

Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn,
der König von Israel. Hosanna in der Höhe!

An der Mariensäule | Ludwigsplatz

Liebe Brüder und Schwestern!

Seit dem Aschermittwoch bereiten wir uns auf Ostern vor; wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens, um Versöhnung und um tätige Nächstenliebe. Gleichzeitig erleben wir die Gewalt durch Krieg und Terror in der Welt, in der Ukraine, in Syrien und vielen weiteren Orten dieser Welt. Überall sehnt man sich nach einem der Frieden und Heil bringen kann.

Heute sind wir zusammengekommen, um mit der ganzen Kirche in die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn einzutreten. Schon bei seiner Geburt Christi verkündeten Engel den Frieden auf Erden. Er ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Angst, Leiden und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Mit Glauben und innerer Hingabe begehen wir das Gedächtnis seines Einzugs. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben:

Segensgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
segne + diese grünen Zweige,
die Zeichen des Lebens und des Sieges,
mit denen wir Christus, unserem König, huldigen.
Mit Lobgesängen begleiten wir ihn in seine heilige Stadt;
gib, dass wir durch ihn zum himmlischen Jerusalem gelangen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

Er besprengt (ohne Begleitgebet) die Zweige mit Weihwasser.

Evangelium Lk 19,28–40

Prozession zur Kirche

Wie einst das Volk von Jerusalem Jesus zujubelte, so begleiten auch wir jetzt den Herrn und singen ihm Lieder. Jesus ist auf einem Esel in die Stadt geritten, denn Jesus mochte Esel gerne. Esel sind nämlich die Tiere der armen Leute, nicht der reichen und mächtigen. Esel helfen den Menschen schwere Lasten zu tragen. Und der Esel ist ein Tier des Friedens, nicht ein Reittier für den Krieg wie das Pferd. Der Friede, ein hohes Gut, das wir gerade in diesen Tagen und Wochen so sehr ersehnen.
Jesus hilft den Menschen und er kommt nicht mit Macht und Gewalt, sondern er bringt den Frieden.

Liedruf: Jesus soll unser König sein, Hosianna Amen!

Liebe Schwestern und Brüder!
Wie einst das Volk von Jerusalem Jesus zujubelte,
so begleiten auch wir jetzt den Herrn und singen ihm Lieder.

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du kommst in Deine Stadt Jerusalem. Kyrie eleison.
Du kommst zu allen, die dich erwarten. Christe eleison.
Du bist unser wahrer König. Kyrie eleison

KEIN Gloria | Tagesgebet | MB [8]

Allmächtiger, ewiger Gott,
deinem Willen gehorsam,
hat unser Erlöser Fleisch angenommen,
er hat sich selbst erniedrigt
und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.
Hilf uns,
dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen
und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Zu Jesus Christus, unserem König, mit Dornen gekrönt auf dem Kreuzesthron, lasst uns beten:

  • Jesus ist der König, der auf einem Esel reitet
    und gekommen ist, um zu dienen.
    Ihm vertrauen wir die Mächtigen an,
    die über das Zusammenleben der Menschen entscheiden.
    Christus, höre uns.
  • Jesus ist der König, der den Spottmantel trägt.
    Ihm vertrauen wir die Menschen an, die verhöhnt werden,
    weil sie seelische oder körperliche Gebrechen haben
    oder weil die Schnelllebigkeit unserer Zeit sie überfordert.
  • Jesus ist der König, der die Dornenkrone tragt.
    Ihm vertrauen wir die Menschen an,
    die in Terror und Krieg, in Elend und Hunger leben
    und sich nach einem erfüllten Leben
    in Frieden und Versöhnung sehnen.
  • Jesus ist der König, der den Thron des Kreuzes bestiegen hat.
    Ihm vertrauen wir die Menschen an, die Leid zu tragen haben.
  • Jesus ist der König, der durch Gottes Liebe ewig herrscht.
    Ihm vertrauen wir unsere verstorbenen Angehörigen,
    Freunde und Gemeindemitglieder an.

Jesus Christus, dein Königtum hat auf ewig Bestand. Deshalb preisen wir dich heute und einst in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
du hast uns im heiligen Mahl gestärkt.
Durch das Sterben deines Sohnes gibst du uns die Kraft,
das Leben zu erhoffen, das uns der Glaube verheißt.
Gib uns durch seine Auferstehung die Gnade,
das Ziel unserer Pilgerschaft zu erreichen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 50,4–7

In der Exilszeit des Volkes Israel
zeigen die Gottesknechtslieder Jesajas
einen neuen Weg,
der nicht die Spirale der Gewalt weiter treibt,
sondern die Gewalt erträgt.

Schon früh erkannten die Christen in Jesus den,
der Leid und Tod auf sich nimmt,
damit die Menschheit erlöst wird.
Heil und Erlösung ist ein Geschenk,
es kann nicht mit Gewalt durchgesetzt werden.

Hinführung zur zweiten Lesung | Phil 2,6–11

In dem Christuslied des Philipperbriefes
zeigt sich Jesu Liebe und Offenheit.
Wer sich an dieser Offenheit des Herzens orientiert,
kann eine neue Dimension der Gottesbegegnung erfahren,
ja wer bereit ist
den irdischen Weg bis ganz nach unten zu gehen,
wird in Gottes Höhe ankommen.

Lesehinweis

Meditation

Jesus zieht ein in Jerusalem!
Welche Freude,
der Messias ist da.

Was soll man da anderes tun,
als sich freuen und jubeln.
Alle jubeln ihm zu,
winken mit Palmzweigen,
es wird herrlich werden!

Aber, wenn der Messias kommt,
muss ich aufbrechen
aus meiner Bequemlichkeit,
aus meiner eingerichteten Welt,
die zwar Ecken und Kanten hat,
aber in der ich mich doch
irgendwie geborgen fühle.

Der Messias kommt!
Wenn ich so tu,
als hätte ich es nicht gehört?
Als ginge das mich nichts an?
Ob ich dann in meiner Welt bleiben kann?

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Hosanna, dem Sohne Davids,
hochgelobt, sie der, der kommt im Namen des Herrn!

Gott loben,
ihn ehren und sich verneigen,
weil er allein es wert ist.
So rufe ich ihm zu:

„Ich tue es,
weil Du dieses Sich-Beugens würdig bist.
Ich habe erkannt,
dass Du nicht nur Wirklichkeit bist,
sondern auch Wahrheit;
nicht nur die Macht,
sondern auch das Gute;
nicht nur Wucht und Gewalt,
sondern auch der unendliche Wert
und der Sinn einfachhin bist.“

Ich juble dir zu,
weil ich mich so
meiner Erlösung entgegenstrecke.

Reinhard Röhrner

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