Impulse zum 4. Advent | rorate | A

Rorate | Lektionar I/A, 18: Jes 7,10–14 | Röm 1,1–7 | Mt 1,18–24  

Wenn alles gut läuft, geht uns das Wort vom Gottvertrauen leicht über die Lippen, wenn wir jedoch uns und unser Leben in Frage gestellt sehen, wenn wir nicht verstehen, wie wir in die Zukunft gehen sollen oder welche Entscheidungen wir treffen müssen, fällt uns das Vertrauen in diesen unbegreiflichen Gott schwer. Ja, wenn wir unsicher werden, ob das alles gut ist, was Gott mit uns anstellt, da bleiben wir zweifelnd zurück.

Josef steht scheinbar vor den Trümmern seines Lebens, die Träume scheinen zu zerplatzen und doch erlebt er im Vertrauen auf Gott, dass das Leben auf eine neue Weise gelingt. Vertrauen ist der Schlüssel zum Verständnis der Gestalt des heiligen Josef, der aus seinem Vertrauen heraus zum festen Halt für die Weihnachtsszene werden kann, wie er in dem gotischen Weihnachtsrelief der Kelheimer Stadtpfarrkirche dargestellt ist.

Rufen wir zu Jesus Christus, der auch in uns Vertrauen wecken will:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
Sohn der Jungfrau Maria. Kyrie eleison.
Gezeugt nicht geschaffen. Christe eleison.
Aus dem Vater im Geist hervorgegangen. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 33

Allmächtiger Gott,
gieße deine Gnade in unsere Herzen ein.
Durch die Botschaft des Engels
haben wir die Menschwerdung Christi,
deines Sohnes, erkannt.
Führe uns durch sein Leiden und Kreuz
zur Herrlichkeit der Auferstehung.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.. AMEN

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du bist Mensch geworden, um auch die Tiefen und Dunkelheiten des Menschseins anzunehmen. So rufen wir zu dir:

  • Die Hektik dieser Tage und die Sorge für das Weihnachtsfest
    nimmt viele Menschen ganz in Beschlag.
    Schenke allen Mut zur Ruhe und Stille.
  • Träume und Visionen werden oft milde belächelt,
    ermuntere alle Träumer und Visionäre
    ihre Überzeugung den Menschen nahe zu bringen.
  • Schuld und Scheitern belasten Beziehungen zwischen den Menschen,
    stärke alle Wege der Versöhnung und des Miteinanders
    zu suchen und zu gehen.
  • In diesen Tagen schwelgen viele Menschen
    in frohen Kindheitserinnerungen,
    gib ihnen Mut und Kraft
    die Herausforderungen der Gegenwart anzunehmen.
  • Krankheit und Schicksalsschläge fordern heraus,
    besonders denken wir an den jungen Mann,
    der am 11. September verunglückte.
    Schenke Kraft für die Angehörigen und Heilung.
  • In der Hoffnung auf ewige Gemeinschaft mit dir
    sind liebe Angehörige und Freunde verstorben.
    Nimm sie auf in deine Gegenwart.

Wir wissen, dass du uns immer nahe bist und uns begleitest. Denn Du bist der Herr unseres Lebens heute und alle Tage bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
du hast uns in diesem Mahl das Heil zugesagt
und uns schon jetzt Anteil daran gegeben.
Lass uns das Kommen deines Sohnes
in Freude erwarten
und mache uns umso eifriger in deinem Dienst,
je näher das Fest seiner Geburt heranrückt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 7,10–14

Während die alttestamentlichen Adventslesungen
der vergangen drei Sonntage
ein kommendes messianisches Reich zum Thema hatten,
geht es heute um die Ankündigung des Retters.
Wir leben im Advent
von der Erwartung auf die Ankunft des Messias hin.
Diese Ankunft kommt nun immer näher
und steht kurz bevor.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 1,1–7

Der Römerbrief gilt
als das theologische Vermächtnis des Apostels Paulus.
Bereits in den ersten Zeilen des Briefes
wird dies deutlich.
Sie enthalten bereits ein Credo, ein Glaubensbekenntnis,
über das man Wort für Wort nachdenken muss
und das alles andere als floskelhaft ist.

Lesehinweis

Jesája: Erstes a lang und betont
Ahas: Betonung auf dem ersten A

Meditation

Gott kommt,
er kommt in die Welt,
er wird Mensch
einer wie ich.

Gott kam einmal,
vor unvordenklicher Zeit
zu mir unbekannten Menschen
hinein in die Welt.

Gott ist in der Welt,
in meiner Welt
in meinem Alltag,
wo ich seine Botschaft vernehme,
wo ich seinen Zuspruch spüre
wo ich mein Leben an ihm ausrichte.

Ich werde neu
öffne meine Gedanken und meinen Sinn
um die Freude der Gegenwart Gottes
in mir zu erspüren.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ein Zeichen,
ein kleines Zeichen,
von oben oder unten,
das würde mir schon genügen.

Mehr müsste nicht sein,
aber ich sehe nichts,
gar nichts.

In diesen hektischen Tagen
bräuchte ich dringend ein Zeichen,
eines der Stille.

Da versuche
ich einen Moment der Ruhe, des Nichtstuns,
da spüre ich
ER gibt mir von sich aus ein Zeichen,
an wie vielen
bin ich in den vergangenen
Tagen und Wochen vorbeigelaufen?

Danke, Herr,
hilf meinen Blick
für deine Zeichen zu schärfen,
damit ich spüre:
Gott ist mit mir!

Reinhard Röhrner


Weitere Impulse
22 A Advent – Sonntag 4 – rorate
22 A Advent – Sonntag 4 – Hinführung und Meditation


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