Impulse zum 6. Sonntag im Jahreskreis | B

6. Sonntag | Jahreskreis Sonntag 1-17 B | Lesejahr B
Esto mihi | Lektionar II/B, 274:
Lev 13,1–2.43ac.44ab.45–46 | 1 Kor 10,31 – 11,1 | Mk 1,40–45

Begegnungen verändern, wenn sie nicht nur flüchtig sind, sondern ehrlich und offen. Heilsam berührt wird im heutigen Evangelium ein Aussätziger von Jesus – und sein Leben verändert sich. Er wird geheilt und darf wieder zurück in sein soziales Umfeld, das „social distancing“ ist durchbrochen.

Großartig, davon muss man erzählen. Doch Jesus mahnt ihn, das Geschehene zuerst innerlich wirken zu lassen. Besondere Momente verlangen nach Schweigen, sie können schnell zerredet werden.

Deshalb gehört auch zur Feier der Messe Gotteswort und das Schweigen, das Still werden und niederknien vor Gott, damit auch wir von unserem Inneren rein werden.

Rufen wir zu unserem Herrn, der auch uns verwandeln möchte und Heil schenken kann:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
du bist gekommen zu heilen, was verwundet ist. Kyrie eleison.
Deine heilende Berührung schenkt neues Leben. Christe eleison.
Deine liebevolle Nähe will auch uns heilen und verwandeln. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 214

Gott, du liebst deine Geschöpfe,
und es ist deine Freude,
bei den Menschen zu wohnen.
Gib uns ein neues und reines Herz,
das bereit ist, dich aufzunehmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Gottesbegegnung ist heilsam, auch für uns als betende Gemeinde Christi. So rufen wir vertrauensvoll zu unserem Gott:

  • Für alle Menschen die krank sind,
    sich ausgeschlossen fühlen vom Leben
    und keine Kraft mehr haben.
  • Für die Menschen, die unter den Beschränkungen
    und der sozialen Isolation der Pandemie leiden
    und sich nach Nähe und Begleitung sehnen.
  • Für alle, die sich heilend und pflegend
    um andere kümmern und sorgen.
  • Für alle, die das närrische Treiben dieser Tage vermissen
    und alle, die mit Heiterkeit den Herausforderungen begegnen.
  • Für alle, die als Glaubende ihre Sorgen und Nöte
    zu Gott bringen und darauf vertrauen,
    dass er Heil schenken wird.
  • Für alle Verliebten, ob frisch oder über Jahre bewährt,
    dass sie aus der Offenheit füreinander leben.
  • Für alle, die in Gottes liebender Gegenwart leben dürfen
    und alle, die um Angehörige trauern.

Guter Gott, wir empfehlen dir diese und alle Menschen. Wir vertrauen dir, weil du es gut mit uns meinst. Dir sei Lobpreis und Ehre heute und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Gott, du Spender alles Guten,
du hast uns das Brot des Himmels geschenkt.
Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise,
die unser wahres Leben ist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Lev 13,1–2.43ac.44ab.45–46

Wir wollen Menschen
nicht nur nach dem Äußeren bewerten,
aber wo beginnt das Innere des Menschen?
Die Haut ist so eine sichtbare Grenze
und so dachten die Menschen früherer Jahrhunderte,
dass sie die Grenze zum Innern des Menschen ist.
Die Ursache für Hautauschlag und ähnliche Krankheiten
sah man im Inneren des Menschen,
daher verband man oft Hautreinheit
mit einem reinen Herzen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 10,31 – 11,1

Die eigene Freiheit endet dort,
wo sie andere verletzt oder ihre Freiheit beschneidet.
Daher zählt nicht nur die eigene Chance,
sondern vor allem was uns als Gemeinschaft
von Kindern Gottes weiter bringt.
Darum geht es Paulus in der heutigen Lesung,
wenn er danach fragt,
ob Christen Götzenopferfleisch essen dürfen.

Lesehinweis

Meditation

Reinheit,
Klarheit
Frei von Schuld und Sünde.

Gerne versuchen wir
für uns
die reine weiße Weste
zu bewahren,
uns nichts vorwerfen zu lassen.

Gerne sprechen wir
von Gottes Reinheit und Heiligkeit
und vergessen,
dass er einer von uns wurde,
um unseretwillen
unser Fleisch annahm
und Mensch wurde.

Heiligkeit,
Reinheit und Klarheit,
erlebe ich nur,
wo ich mich hineinbegebe
mitten ins Leben.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ein Künstler auf dem hohen Seil,
Der alt geworden mittlerweil,
Stieg eines Tages vom Gerüst
Und sprach: Nun will ich unten bleiben
Und nur noch Hausgymnastik treiben,
Was zur Verdauung nötig ist.

Da riefen alle: Oh, wie schad!
Der Meister scheint doch allnachgrad
Zu schwach und steif zum Seilbesteigen!

Ha! denkt er, dieses wird sich zeigen!
Und richtig, eh der Markt geschlossen,
Treibt er aufs neu die alten Possen
Hoch in der Luft und zwar mit Glück,
Bis auf ein kleines Mißgeschick.

Er fiel herab in großer Eile
Und knickte sich die Wirbelsäule Der alte Narr! Jetzt bleibt er krumm!
So äußert sich das Publikum.

Wilhelm Busch

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