Impulse zum 32. Sonntag im Jahreskreis | Intret oratio | C

Intret oratio | Lektionar III/C, 389: 2 Makk 7,1−2.7a.9−14 | 2 Thess 2,16−3,5 | Lk 20,27−38 

Wahrscheinlich hat sich jeder von uns schon einmal die Frage gestellt, ob beten hilft. Immer wieder stehen wir vor unlösbaren Aufgaben oder ersehnen eine Lösung, die nicht oder nicht unmittelbar eintritt. Oft freilich löst das Gebet und die Zwiesprache mit Gott, die erbetene Hilfe auf andere unerwartete Weise.

Grundfragen des Glaubens und des Lebens bis zum Leben nach dem Tod versucht das Buch der Makkabäer zu beantworten, das rund 150 Jahre vor Jesu Wirken entstand und unmissverständlich vom Leben nach dem Tod bei Gott Zeugnis gibt. Ja, durch diese Zusage wird das Leben in dieser Welt mit all seinen Herausforderungen erst sinnvoll, kann das Leben gelingen.

Preisen wir den Auferstandenen Jesus Christus, unseren Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist durch die Nacht des Todes gegangen. Kyrie eleison.
Du hast Leid und Schmerz auf dich genommen. Christe eleison.
Du bist in Herrlichkeit auferstanden. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 246

Allmächtiger und barmherziger Gott,
wir sind dein Eigentum,
du hast uns in deine Hand geschrieben.
Halte von uns fern, was uns gefährdet,
und nimm weg, was uns an Seele und Leib bedrückt,
damit wir freien Herzens deinen Willen tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Rufen wir zu unserem Gott und Herrn, der die Grenze des Todes überwunden hat, damit wir in der Fülle leben dürfen:

  • Der Glaube ist vielen Menschen fremd geworden.
    Stärke alle Katecheten und Gläubigen,
    deine Botschaft überzeugend und begeisternd zu verkünden
  • Fehlverhalten Einzelner
    macht die Kirche für viele unglaubwürdig.
    Schenke der Kirche
    authentische und überzeugende Glaubensboten.
  • Persönliche Erfahrungen von Leid und Tod
    lässt Menschen verzweifeln.
    Gib ihnen gute Begleiter und Stärke sie in der Not.
  • Am 11. September verunglückte ein junger Mann schwer.
    Steh der Familie und allen die für ihn sorgen bei
    und lass ihn den Weg zum Leben finden.
  • Viele Menschen richten ihr Leben nur auf das Oberflächliche aus.
    Lass sie die Freude und die Tiefe des Lebens
    aus dem Glauben erfahren.
  • In der Hoffnung auf eine ewige Heimat bei dir
    sind Verwandte und Freunde zu dir heim gegangen.
    Nimm sie auf in deine Herrlichkeit.

Sei du der Gott, der uns führt durch Höhen und Tiefen und uns einst aufnimmt in deine Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Wir danken dir, gütiger Gott,
für die heilige Gabe,
in der wir die Kraft von oben empfangen.
Erhalte in uns deinen Geist und lass uns dir stets aufrichtig dienen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | 2 Makk 7,1–2.7a.9–14

Der Glaube an die Auferstehung
ist Kern christlichen Glaubens.
Heute hören wir aus dem zweiten Makkabäerbuch,
einer Spätschrift des Alten Testaments,
von Märtyrern mit dieser Hoffnung.
Die tiefe Überzeugung in Gott geborgen zu sein,
von ihm getragen und beschützt zu leben,
schenkt die Gewissheit auf ein Leben bei Gott.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Thess 2,16 – 3,5

Die ersten Christen lebten in der sogenannten
Naherwartung der Wiederkunft Christi.
Da die Zeit bis zur Wiederkunft
nicht in menschlichen Maßstäben abläuft,
wurden viele unsicher;
andere nutzten dies aus
und meinten überall Zeichen des Endes zu sehen.

Echter Glaube an Christus ist aber anders,
er motiviert im Alltag das Zeugnis
durch zuverlässiges Handeln zu geben
und den Herrn zu erwarten, egal wann er kommt.

Lesehinweis

Makkabäerbuch: beide a kurz gesprochen, ä-e getrennt gesprochen
Bei Thessaloniki wird das erste i betont

Meditation

„Der Tod ist nicht das Ende des Lebens,
sondern das Ende des Sterbens.“
schreibt Karl Rahner in seiner Betrachtung zum Tod.

Leben heißt sich entfalten
neue Räume für sich gewinnen
und sich behaupten, sagen wir,
wenn wir im Leben nach vorn blicken.

Im Lauf des Lebens
wandelt sich der Blickwinkel
und immer deutlicher wird,
dass wir immer Abschied nehmen müssen.

Abschiede auf Zeit
und Abschiede für immer,
manchmal dankbar,
manchmal mit Schmerz.

Von der Geburt an
gehen wir unserem Tod entgegen.
Sterben heißt Abschied nehmen von der Welt
und doch die irdische Erfahrung in sich tragen.

So gehen wir voll Zuversicht
hinein in das neue Leben bei Gott
mit den Erfahrungen dieser Welt,
die im Tod endgültig wurden.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Was heißt Auferstehen?
Heißt es für mich zurück zu kehren
in mein Leben und meinen Alltag,
von Neuem mich auf den Weg zu machen?

Was heißt Auferstehen?
Heißt es mit mehr Erfahrung und Hintergrundwissen
die alltäglichen Herausforderungen anzunehmen
und sicherer durchs Leben zu gehen?

Heißt Auferstehen nicht viel mehr
ganz neu und anders zu leben,
so verschieden von diesem Leben,
dass ich es mir gar nicht vorstellen kann?

Und doch nicht völlig losgelöst,
was ich erlebt und erfahren habe
in dieser Welt mit meinen Sinnen
in meinem Körper ist nicht verloren.

Auferstehen heißt mit Erfolg und Scheitern
von Gott angenommen und geborgen zu sein,
in seiner Liebe und seiner Nähe
ganz ich selber sein dürfen,
der ich war und geworden bin.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
22 C Jahreskreis – Sonntag 32 – intret oratio
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