Impulse zu Epiphanie | In epiphania Domini | A

in epiphania Domini | Lektionar I/A, 51: Jes 60,1–6 | Eph 3,2–3a.5–6 | Mt 2,1–12  

Was für ein bunter Zug sich da auf den Weg macht. Die Weisen aus dem Morgenland suchen das göttliche Kind, den König der Welt. Im Evangelium sind es noch keine Könige, sondern weise Menschen, Frauen und Männer, die sich den Weitblick bewahrt haben in der Enge des Alltags. Menschen, die über den eigenen Tellerrand blicken können und so wahrhaft königlich sind.

Wie die Sternsinger heute laden sie uns ein, die frohmachende Botschaft in die Häuser und Wohnungen zu tragen. Menschen, in ihren Sorgen und Nöten mit der Weite der Botschaft der Liebe, die uns im göttlichen Kind aufstrahlte zu ermuntern. Wer aufbricht und mit ihnen zum göttlichen Kind zieht, um es anzubeten, wird selbst den königlichen Glanz in seinem Leben erfahren.

So preisen wir ihn, den Stern, der über Jakob aufging, unseren Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
vor der Welt als Mensch erschienen. Kyrie eleison.
Du offenbarst dich denen, die dich suchen. Christe eleison.
Du erfüllst auch unser Herz mit Freude. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 58

Allherrschender Gott,
durch den Stern, dem die Weisen gefolgt sind,
hast du am heutigen Tag
den Heidenvölkern deinen Sohn geoffenbart.
Auch wir haben dich schon im Glauben erkannt.
Führe uns vom Glauben
zur unverhüllten Anschauung deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Die Sternsinger haben uns die Botschaft des Weihnachtsfestes gebracht: Frieden auf Erden den Menschen guten Willens. In den Sorgen und Nöten unserer Tage rufen wir deshalb zu unserem Erlöser und Herrn:

  • Mit der Kreide schreiben wir deinen Segen
    zu Beginn dieses neuen Jahres an die Haustüren.
    Begleite alle Menschen auf ihren Wegen,
    und lass ihre Vorhaben für dieses neue Jahr gut gelingen.
  • Mit dem Weihrauch tragen wir den Wohlgeruch,
    der auf dich hinweist, in die Häuser und Wohnungen
    unserer Pfarrei.
    Öffne die Menschen, damit sie von deiner Liebe und Nähe erfahren.
  • Mit unserem Gesang tragen wir die Freude deiner Menschwerdung
    zu denen, die in unserer Stadt wohnen.
    Schenke allen, die einsam und verbittert, alt, krank oder traurig sind
    neue Freude und Hoffnung für ihr Leben.
  • Mit dem Stern, der uns vorangeht, zeigen wir den Menschen unser Vertrauen in deine liebevolle und verständige Führung.
    Stärke alle, die orientierungslos für ihr Leben geworden sind,
    damit sie ein neues Ziel für sich finden.
  • Mit uns selbst zeigen wir das junge Gesicht einer Kirche,
    die den Menschen etwas für ihr Leben anbieten will.
    Segne alle jungen Menschen
    und lass sie von deiner Liebe und Nähe zu ihnen erfahren.
  • Der Stern schenkt Sinn und Erfüllung.
    Nimm unsere Verstorbenen, besonders auch Papst Benedikt,
    in deine grenzenlose Liebe auf.

Denn du, Jesus, bist mit uns auf dem Weg. Dich loben und preisen wir, heute und alle Tage bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Wir danken dir, allmächtiger Gott,
für die heiligen Gaben
und bitten dich:
Erhelle unsere Wege mit dem Licht deiner Gnade,
damit wir in Glauben und Liebe erfassen,
was du uns im Geheimnis der Eucharistie geschenkt hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung |  Jes 60,1–6

Wenn es dunkel ist im Leben,
kann man resignieren oder mit neuer Hoffnung
seine eigene Zukunft gestalten.
Der Text aus dem dritten Teil des Jesajabuches
richtet sich ursprünglich an die Menschen,
die aus der babylonischen Gefangenschaft
in das zerstörte Jerusalem zurück kehrten.
Seither ermutigte der Text unzählige Menschen
über Jahrhunderte hinweg
aus der Kraft der Verheißung zu leben.

Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 3,2–3a.5–6

Unterschiedliche Menschen sind in der Kirche vereint,
viele Nationen und Traditionen
einen sich um Jesus Christus.

Der Epheserbrief ermuntert
bei aller Unterschiedlichkeit
die Einheit im Kern des Glaubens
zu sehen und zu suchen,
weil wir alle Erben Gottes
und Miterben Christi sind.

Lesehinweis

Ephesserbrief: erstes E betont

Meditation

Seht, da kommen sie,
Frauen und Männer
und bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Sie verschenken, was wie Gold ist:

Eine kleine Spanne ihrer kostbaren Zeit
Liebe, die dauert und trägt,
Geduld, die ermuntert,
Einen weisen Gedanken,
der über dem Alltag strahlt wie ein Stern.

Sie verschenken, was wie Weihrauch ist:
Ihr Staunen, ihre Bewunderung.
Demut vor dem Unbegreiflichen.
Die Gabe im Kleinsten das Größte zu sehen
und so strahlen sie selbst wie ein Stern.

Sie verschenken, was wie Myrrhe ist:
Mitgefühl, Trost und Barmherzigkeit.
Die Kraft, zusammen eine weite Wüste zu durchqueren.
Den Mut, an das Ziel zu glauben
und nie die Hoffnung zu verlieren.
Im Dunkel der Welt strahlen wie ein heller Stern.

Folge ihnen
und mach es wie sie,
du wirst reich beschenkt werden.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Jesaja ruft: „Auf, werde Licht,
denn es kommt dein Licht,
und die Herrlichkeit des Herrn
geht leuchtend auf über dir.“ (Jes 60,1)

Wie ein Licht in der Dunkelheit
der Mühe und Sorge in der Welt
ist er als Licht erschienen,
denen, die auf ihn blickten.

Ein Stern war es,
der den Weisen aus dem Osten
Orientierung war
auf der Suche nach Gott.

Ein Stern am Himmel,
der nur in der Nacht zu sehen ist,
dessen Licht das Dunkel durchbricht,
der in tiefster Dunkelheit leuchtet.

Ein Stern am Himmel,
unendlich weit entfernt
von mir und meinem Leben,
kann er mir doch Orientierung sein.

Beim Blick zum Stern, wage ich aufzublicken
und meinen Horizont zu erweitern,
dass ich hinter der Dunkelheit
Gottes Licht erkennen kann.

Reinhard Röhrner

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23 A Weihnachten – Epiphanie – In Epiphania Domini
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