Impulse zum 7. Ostersonntag | Exaudi | A

Exaudi | Lektionar I/A, 204: Apg 1,12–14 | 1 Petr 4,13–16 | Joh 17,1–11a

In den Tagen der Pfingstnovene, also dem neuntägigen Gebet um den Heiligen Geist zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten erlebt unser Glaube eine besondere Spannung. Wir sehen die Apostel nun, zusammen mit den Frauen und mit Maria und den Brüdern des Herrn, wie es in der Apostelgeschichte heißt, im einmütigen Gebet. In ähnlicher Situation sind auch wir heute: Wir haben uns zum Gebet versammelt.
Der Lauf des Alltags ist gleichsam unterbrochen für die Besinnung und das Gebet. Der Theologe Johann Baptist Metz formulierte einmal, dass die kürzeste Definition von Religion Unterbrechung sei. Wir unterbrechen den Alltag um nicht wie in einem Hamsterrad unsere eigene Mitte zu verlieren und richten uns im Gebet auf Gott aus, der uns seinen Geist senden will. Zu ihm, der unsere Mitte ist, rufen wir:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du sendest uns die Kraft aus der Höhe.
Du hast uns Gottes Namen und Wesen geoffenbart.
Du bist uns unsichtbar nahe.

Gloria | Tagesgebet | MB 161

Allmächtiger Gott,
wir bekennen, dass unser Erlöser
bei dir in deiner Herrlichkeit ist.
Erhöre unser Rufen
und lass uns erfahren,
dass er alle Tage bis zum Ende der Welt
bei uns bleibt, wie er uns verheißen hat.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Im Gebet um den Beistand aus der Höhe sind wir versammelt und rufen zu Gott:

  • Für alle, die in der Kirche einen Dienst übernommen haben:
    um Demut und Einfühlungsvermögen
    in die Anliegen der Menschen, denen sie begegnen.
    Send und deines Geistes Kraft. | Send und deines Geistes Kraft.
  • Für alle, die überrollt werden
    von der Geschwindigkeit des Alltags
    und sich nach der Erfahrung von Ruhe und Geborgenheit sehnen.
  • Für alle, die krank sind und leiden:
    um Linderung ihrer Schmerzen und baldige Genesung.
  • Für alle, die Menschen in Krankheit und Not begleiten:
    um Geduld, Kraft und Ausdauer in ihrem Dienst.
  • Für alle Opfer der Flut und von Krieg und Terror
    um schnelle Hilfe und Frieden und Versöhnung.
  • Für unsere Verstorbenen: um das Licht des ewigen Lebens
    und für alle Trauernden: um die Kraft der Hoffnung.

Gott du bist gut, dafür danken wir dir von ganzem Herzen – heute, morgen und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Erhöre uns, Gott, unser Heil,
und schenke uns die feste Zuversicht,
dass durch die Feier der heiligen Geheimnisse
die ganze Kirche jene Vollendung erlangen wird,
die Christus, ihr Haupt,
in deiner Herrlichkeit schon besitzt,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Apg 1,12–14

Die Botschaft steht in der Mitte des Glaubens,
gleichzeitig ist der Glaube
immer mit Personen verbunden,
die ihn uns vermitteln und durch ihr Leben bezeugen.
So ist der christliche Glaube
zuerst keine Entscheidung des Kopfes,
sondern die lebendige Erfahrung der Gemeinschaft.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Petr 4,13–16

Glaube ist nicht immer einfach,
die Entscheidung sich im Leben
von Gott leiten zu lassen
muss auch mit Unverständnis zurecht kommen.
Der Petrusbrief spricht das deutlich an
und betont den Blick
auf die Herrlichkeit von Gott her zu lenken.

Lesehinweis

Zelot: Betonung auf dem langen o

Meditation

Schicke uns deinen Geist,
der die Enge unseres Lebens zerreißt,
der uns Mut macht
unseren Weg zu suchen.

Ich stecke oft in meinem Leben fest,
bin umgeben
von Schwierigkeiten und Problemen
sehe kaum einen Ausweg zum Leben.

Da sehne ich mich danach,
dass du alle Schwierigkeiten auflöst,
alle Probleme aus dem Weg räumst, –
bis ich langsam begreife,
dass dein Weg für mich der Blick auf dich ist,
hinter allem Scheitern,
der Blick auf die Herrlichkeit,
die mir von dir entgegenströmt.

Du gibst mir Mut und Kraft,
heute zu beginnen
die Vorläufigkeit der Welt anzunehmen
und ewig zu leben.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

„Alles, was mein ist, ist dein,
und was dein ist, ist mein;
in ihnen bin ich verherrlicht.“ (Joh 17,10)
sagt Jesus seinen Freunden.

Wir sind es,
die diese Gabe Gottes
heute in die Welt hinein
tragen dürfen.

Unsere Gabe von Gott ist,
Zeugen zu sein,
dass Gottes Wirklichkeit
bis in unsere Welt herein reicht.

Aus dem Glauben leben
heißt im alltäglichen Handeln
mit Gott verbunden zu sein
und so neue Perspektiven zu eröffnen.

Jesus selbst wird verherrlicht,
wenn wir aus ihm leben,
und unser Leben
auf ihn hin ausrichten.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
23 A Ostern – Sonntag 7 – exaudi
23 A Ostern – Sonntag 7 – Hinführungen und Meditation