5. Sonntag | Jahreskreis Sonntag 1-17 B | Lesejahr B
Venite | Lektionar II/B, 271:
Ijob 7,1–4.6–7 | 1 Kor 9,16–19.22–23 | Mk 1,29–39
Immer wieder in den verschiedenen Lebensphasen stellen wir uns die Frage: Wer bin ich? Für mich und für andere? – Die Antwort ist oft nicht so klar wie man annehmen könnte, weil wir uns im Blick auf uns selbst oft unsicher sind. Die zweite Frage, die dazu gehört, heißt: Was folgt daraus für mich und mein Handeln.
In der Sinnkrise lässt Goethe seinen Dr. Faust den österlichen Gesang hören und rufen: „Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“.
Wissen um sich selbst und handeln aus diesem Wissen gehören zusammen. Der Glaubende kann in aller Not der Welt, in aller Angst um sich aus dem Geheimnis des Glaubens zuversichtlich sein.
So dürfen wir aus dem Glauben das Leben gestalten und unseren Erlöser Jesus Christus, den Kyrios preisen:
Kyrie
Herr Jesus Christus,
du bist Gottes Sohn. Kyrie eleison.
Du schenkst Heilung und Heil. Christe eleison.
Du bist der Erlöser der Welt. Kyrie eleison.
Gloria | Tagesgebet | MB 213
Gott, unser Vater,
wir sind dein Eigentum
und setzen unsere Hoffnung
allein auf deine Gnade.
Bleibe uns nahe in jeder Not und Gefahr
und schütze uns.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.
Fürbitten
Zu Gott, der auf unsere Gedanken, Gefühle, Klagen und unsere Grenzen achtet, dürfen wir kommen mit allem was uns angeht:
- Öffne die Menschen,
die das Leben bitter und verschlossen gemacht hat,
für Gott und Menschen ihres Vertrauens. - Hilf allen Menschen, in den guten Erfahrungen ihres Alltags,
auch wenn sie noch so bruchstückhaft sind,
etwas von deinem Heilswillen zu entdecken. - Steh allen bei, die unter einer Krankheit leiden,
dass sie die Hilfe bekommen, die sie brauchen - Stärke alle Menschen,
die sich in besonderer Weise um andere kümmern,
damit sie selbst Freude an ihrem Tun haben. - Für die Menschen, die unter den Folgen der Pandemie leiden
Hilf uns, dass wir die Augen
nicht vor ihrer Not verschließen. - Du versprichst irdisches und ewiges Leben.
Nimm unsere Verstorbenen bei dir auf
und tröste die Trauernden.
Liebender Vater, du heilst die Menschen und verbindest ihre Wunden. Höre unser Gebet und hilf uns, die wir ohne dich nicht leben können. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN
Schlussgebet | MB
Barmherziger Gott,
du hast uns teilhaben lassen
an dem einen Brot und dem einen Kelch.
Lass uns eins werden in Christus
und Diener der Freude sein für die Welt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | Ijob 7,1–4.6–7
Wir wollen erfolgreich sein,
nur keine Schwäche zeigen.
Dann reden wir uns die Welt lieber schön. Dabei haben wir eine Grundform des Betens verlernt: Die Klage.
Wer klagt, nimmt sein Leben wahr,
stellt sich vor Gott und erhofft von ihm Heil und Heilung.
Ich sehe meine Machtlosigkeit und Ohnmacht
und vertraue mich dem an,
der nicht kleinlich Sünden bestraft,
sondern mich vielmehr erlöst hat.
Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 9,16–19.22–23
Das ist mein gutes Recht,
sagen wir manchmal trotzig.
Aber muss ich jedes Recht einfordern?
Paulus stellt sich unter das Evangelium
und verkündet es aus Liebe.
So wird das Recht ignoriert und machtlos,
weil die Verkündigung der frohen Botschaft wichtiger ist
und so die christliche Gemeinde aufgebaut wird.
Lesehinweis
…
Meditation
Jetzt ist es Zeit,
dass ich anfange
meine schöpferische Lebenskraft
in mein Leben einzubringen.
Jetzt ist es Zeit,
dass ich anfange
andere mit meiner Kraft zu stärken
ohne mich zu verausgaben.
Jetzt ist es Zeit,
dass ich anfange
zu leben, dass andere spüren
wie befreiend es ist
im Vertrauen auf Gottes Liebe
das Leben zu wagen,
hineinzutauchen in die Wirklichkeit der Welt
mit der Sicherheit
der Nähe Gottes.
Jetzt ist es Zeit,
dass ich anfange!
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Wir Christen sollen
die Seligen sein, die lachen,
die den Glanz ihres Erlöstseins ausstrahlen,
die Gelösten, die Befreiten,
die wissen,
dass das Reich Gottes und die Frucht des Geistes
auch Freude bedeutet,
die der wunderbare Glanz der Liebe ist…
Hätten wir die Liebe,
wären wir auch von Freude erfüllt,
weil sie allein das Gesetz erträglich macht.
Hätten wir die Liebe,
die den Schmerz annimmt,
die die Durchbohrung des Herzens nicht fürchtet,
wären wir die Freudigen in jener Freude,
die aus Gott kommt.
Karl Rahner
Weitere Impulse
Meditation
21 B Jahreskreis – Sonntag 5 – Venite
21 B Jahreskreis – Sonntag 5 – Hinführung und Meditation