Impulse zum 4. Sonntag im Jahreskreis | Salvos nos | C

Salvos nos | Lektionar III/C, 266: Jer 1,4–5.17–19 | 1 Kor 12,31 – 13,13 (13,4–13) | Lk 4,21–30

Wie schnell und radikal sich Stimmungen ändern können, erleben wir immer wieder. Die Situation gleitet uns aus den Händen. Wir erleben gerade wie viele Menschen sich in der Kirche verloren und ungeachtet fühlen, wo die Kirche doch im Auftrag Jesu schützend für die Würde des Menschen da sein sollte.

Die Botschaft Jesu fordert auf zu einer Entscheidung: dass wir uns zu ihm bekennen und ihm nachfolgen – oder uns seinem Anspruch versagen. Jesus erntet in der Synagoge seiner Vaterstadt Nazareth mit seiner Botschaft, dass in ihm die Verheißungen der Propheten ihre Erfüllung gefunden haben, Widerspruch und Widerstand. Ja, ihm wird der Tod angedroht. Wie verhalten wir uns gegenüber Jesu Botschaft, dass er der Gottgesandte, der Messias ist? Nehmen wir sein Wort an? Folgen wir ihm nach? Wir wollen uns zu Beginn dieser Eucharistiefeier besinnen und ihn für seine Güte preisen:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
deine Worte sind staunenswert. Kyrie eleison.
Du bist das Haupt der Kirche. Christe eleison.
Du bist die Mitte unseres Glaubens. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 211

Herr, unser Gott,
du hast uns erschaffen, damit wir dich preisen.
Gib, dass wir dich mit ungeteiltem Herzen anbeten
und die Menschen lieben, wie du sie liebst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN..

Fürbitten

Wir bauen auf Jesus Christus und vertrauen ihm in den Herausforderungen des Alltags. So rufen wir:

  • Stelle den Suchenden
    Menschen zur Seite, die ihnen helfen,
    ihre je eigene Berufung zu entdecken.
  • Schenke den Menschen mit der Kraft deines Geistes
    Mut, persönlich von ihren Glaubenserfahrungen zu sprechen.
  • Rufe junge Menschen in den Dienst der Kirche,
    damit die Traditionen unseres Glaubens
    für die nächsten Generationen getreu überliefert werden.
  • Hilf allen, die schuldig wurden an Anderen,
    die Schuld zu bekennen und Wege der Versöhnung zu gehen.
  • Befähige die Menschen, so von ihrem Glauben zu sprechen,
    dass sie andere auf dein Reich hinführen.
  • Wecke in den Menschen die Hoffnung auf Vollendung bei dir,
    die um andere Menschen trauern.

„Ich bin mit dir, um dich zu retten.“ – So sprichst du zu Jeremia und zu uns. Wir vertrauen in allem deinen Beistand und danken dir dafür heute und alle Tage. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
das Sakrament der Erlösung,
das wir empfangen haben, nähre uns auf dem Weg zu dir
und schenke dem wahren Glauben
beständiges Wachstum.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jer 1,4–5.17–19

Wir hören heute die Berufung des Propheten Jeremia.
Neben Jesaja und Ezechiel ist er einer
der drei großen Schriftpropheten des Alten Testaments.
Nahe Jerusalems geboren
verbrachte er die meiste Zeit in der Stadt,
trat als Prophet in der Zeit des Untergangs
durch die Babylonier im 6. Jahrhundert auf.
Bei allen Klagen Jeremias
zeigt sich immer wieder die Hoffnung
aus dem Vertrauen auf Gott.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 12,31 – 13,13 (oder 13,4–13)

Der Kern christlichen Lebens ist die Liebe,
das betont Paulus in seinem ersten Brief
an die Christen in Korinth.
Glaube und Hoffnung werden einst
in Gottes Gegenwart erfüllt sein,
die Liebe verbindet uns schon jetzt
mit Gott, Menschen und Welt.
Wer dieser Liebe aus ganzem Herzen traut,
wird aus ihrer Fülle heraus sein Leben gestalten.

Lesehinweis

Meditation

Zwei Wege
gehen die Heiligen zu allen Zeiten:
Auf jedem stärken sie sich
für den jeweils anderen.

Der eine ist der Weg nach innen,
der Weg des Gebetes und der Stille;
des Hörens und der Konzentration.

Der andere Weg ist der nach außen,
der Weg des Dienstes, der Aktion,
des Handelns und des entschlossenen Kampfes.

Immer führen die Wege
durch die Wüste.

Innen erleben wir
unsere Schwäche und Inkonsequenz,
außen unseren Misserfolg
und die menschliche Bosheit.

Die Entscheidung für diese Wege
ist der Weg des Glaubens:
Immer an der Seite der Armen.
Immer an der Seite Christi –
der auch unsere Schwächen annimmt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Was wäre wohl,
wenn ich es einfach versuchte
und dem Anderen barmherzig begegnete.

Dem Anderen,
den ich nicht verstehe
mit seinem Lebenswandel
und mit seinem Tun.

Dem Anderen,
der mich scheinbar nicht verstehen will
und scheinbar gegen mich handelt.

Was wäre wohl,
wenn ich dem Beispiel Jesu folgte,
ob ich auch sicher durch die Menge schritte,
ob ich von Gott getragen würde
und wie einst Gottes Volk
selbst im tiefen Wasser nicht unterginge?

Wenn es gelingt,
über mich hinaus zu sehen und zu handeln,
werde ich Gottes Weite erleben
und in dieser Weite
seine Geborgenheit.

Reinhard Röhrner

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