Impulse zum 30. Sonntag im Jahreskreis | Laetetur cor | C

Laetetur cor | Lektionar III/C, 382: Sir 35,15b–17.20–22a | 2 Tim 4,6–8.16–18 | Lk 18,9–14

„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ (Jer 29,11)
Das Wort des Propheten Jeremia steht in diesem Jahr über dem Sonntag der Weltmission. Es ist eine herausfordernde Zeit für den Propheten, der im Exil in Babylon von der Heimat träumt und sich dorthin zurücksehnt. Siebzig Jahre, rund drei Generationen wird die Exilszeit dauern und so manche Hoffnung auf eine zeitnahe Rückkehr zerschlagen. Aber Gott ist immer ein Gott der Zukunft gibt und Hoffnung schenkt, das Prophetenwort kann auch uns in den Rückschlägen des Alltags Mut machen der Zukunft mit Gott zu vertrauen und auf ihn die Hoffnung zu setzen, auch wenn viele Zeitgenossen längst andere Götter erwählt haben.

Rufen wir zu Jesus Jesus Christus, der uns Güte und Erbarmen schenkt:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du verheißt der Kirche Zukunft. Kyrie eleison.
Du schenkst Hoffnung. Christe eleison.
Du zeigst uns den Weg zur Erfüllung. Kyrie eleison..

Gloria | Tagesgebet | MB 243

Allmächtiger, ewiger Gott,
mehre in uns den Glauben,
die Hoffnung und die Liebe.
Gib uns die Gnade,
zu lieben, was du gebietest,
damit wir erlangen, was du verheißen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Gott kennt unsere Herzen, alle Sorgen und Nöte, dennoch wollen wir sie vor ihm ausbreiten und um seinen Beistand bitten:

  • Für jene, die in Kirche und Gesellschaft Verantwortung tragen:
    Ermutige sie, sich für eine ehrliche und aufrichtige
    Kultur des Miteinanders einzusetzen.
  • Für jene, die meinen,
    ihre Gefühle und Gedanken verstecken zu müssen.
    Hilf ihnen, dass sie zu einem unbeschwerten Umgang
    mit sich selbst und den anderen finden.
  • Für jene, die sich bemühen,
    ihr Leben aus dem Glauben heraus zu gestalten.
    Stärke sie in diesem Bemühen
    und lass sie aus der Beziehung zu dir Kraft schöpfen.
  • Für alle, die versuchen anderen
    den eigenen Glauben und die Hoffnung weiterzugeben.
    Hilf Ihnen überzeugend und ansteckend zu wirken.
  • Für die Opfer von Terror, Krieg und Unfällen,
    besonders den jungen Mann, der am 11. September verunglückte.
    Lass sie Frieden und Heilung finden.
  • Für die Christen in Indien, die sich für die Ärmsten der Gesellschaft einsetzen, aber auch für alle, die ehrlich ihren Glauben leben und andere dafür begeistern wollen.
  • Für jene, die ihren Lebensweg zu Ende gegangen sind: Nimm sie in dein Reich auf und gib, dass wir sie in dankbarer Erinnerung halten.

Guter Gott, in dir finden wir Sinn und Lebenskraft. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
gib, dass deine Sakramente
in uns das Heil wirken, das sie enthalten,
damit wir einst
als unverhüllte Wirklichkeit empfangen,
was wir jetzt in heiligen Zeichen begehen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Sir 35,15b–17.20–22a

Das Buch des Weisheitslehrers Jesus Ben Sirach,
das um 190 vor Christus in Alexandria verfasst wurde,
blickt über den Horizont des Vordergründigen.

Gott hört die Schreie und Klagen der Bedrängten
und erhört ihre Gebete.
Er ist ein Gott des Rechts,
der sich nicht durch Opfer gefügig machen lässt,
sondern seine Gerechtigkeit
sieht das Herz und hilft dem Unterdrückten.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Tim 4,6–8.16–18

Sollen wir von Gott erzählen,
wenn es in unserer säkularen Welt keiner hören will?
Paulus schreibt seinem Schüler Timotheus,
dass er dem Auftrag der Verkündigung treu blieb,
auch wenn die Begleiter ihn verließen.
Gottes Kraft war es, die ihn trug.
Jetzt wird sie ihn auch in die Fülle
von Gottes Gegenwart aufnehmen

Lesehinweis

Timo the us | Betonung auf dem O, e und u werden getrennt gesprochen

Meditation

Damit konnte er nicht rechnen,
das konnte er sich nicht ausmalen,
dass ausgerechnet er,
der einsehen muss
ein Sünder zu sein,
gerechtfertigt nach Hause gehen darf.

Rechtfertigung und Glück,
das Gelingen des Lebens,
muss ich als Geschenk
wahr- und annehmen.
Ich kann es nicht machen oder erzwingen,
es wird mir geschenkt.

Demut und Offenheit
helfen dem Menschen
bereit zu sein,
das Geschenk Gottes,
die Erfahrung des Angenommenseins
im eigenen Leben machen zu dürfen.

In meinem Innersten
will mir Gott begegnen,
wenn alle Rechtfertigung
und alle moralische Vorschrift abgelegt ist,
wenn ich ganz offen bin
für meinen Gott.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

„Suche also nicht einen hohen Berg,
als wärest du dort näher bei Gott.
Erhebst du dich, so zieht er sich zurück;
beugst du dich nieder,
so neigt er sich zu dir herab“,
sagt der heilige Augustinus

Oft mache ich mich groß vor ihm
unserem Gott,
will ihm beweisen,
was ich alles kann
und steh dann doch ganz hilflos vor ihm.

Niederbeugen will ich mich,
vor ihm und nicht vor der Welt,
vor Macht und Geld,
vor Ansehen und Einfluss.

Da sein will ich wie ich bin,
weil ich weiß,
dass er mich annimmt
als sein Kind.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
22 C Jahreskreis – Sonntag 30 – Weltmissionssonntag
22 C Jahreskreis – Sonntag 30 – Hinführung und Meditation


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