Impulse zum 19. Sonntag Jahreskreis | Respice | B

Respice | Lektionar II/B,324: 1 Kön 19,4–8 | Eph 4,30 – 5,2 | Joh 6,41–51

Seit eineinhalb Jahren hält das Coronavirus unsere Welt in Atem, die große Politik ebenso wie unser persönliches Umfeld. Hinzu kommen die Nachrichten der letzten Wochen von Naturkatastrophen, Extremwetter mit Starkregen und Flut, Waldbrände am Rande des Mittelmeers. Manch Einer ist wohl nahe dran zu sagen ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr.

Dem Propheten Elija ging es ebenso. In seiner tiefsten Verzweiflung hat er ein Erlebnis der Gottesbegegnung. Es verändert ihn grundlegend, ja aus dieser Begegnung schöpft er Mut und Kraft. Wo ich nicht mehr Herr des Lebens sein muss, kann er, Gott, in meinem Leben zum Herrn werden.
Bekennen wir vor ihm unsere Maßlosigkeit und Schuld und bitten um seine Vergebung:

Kyrie

im Eröffnugnslied.

Gloria | Tagesgebet | MB 229

Allmächtiger Gott,
wir dürfen dich Vater nennen,
denn du hast uns an Kindes statt angenommen
und uns den Geist deines Sohnes gesandt.
Gib, dass wir in diesem Geist wachsen
und einst das verheißene Erbe empfangen..
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

In der Not und Sorge der Welt schenkst du Kraft und Zuversicht, sei unser Lebensbrot für die Herausforderungen unserer Zeit:

  • Für die Menschen,
    die meinen alles selbst schaffen zu müssen
    um den Mut dein Wirken in ihrem Leben zu erfahren.
  • Für die Menschen,
    keine Kraft mehr zum Leben haben
    um gute Begleiter und Helfer in der Not
  • Für die Menschen,
    die unter den Folgen der Naturkatastrophen leiden
    um tatkräftige Helfer und nachhaltige Perspektiven.
  • Für die Menschen,
    die deine Frohbotschaft in Wort und Tat verkünden
    um den Mut dich immer zu bezeugen.
  • Für die Menschen, die sich alleine fühlen
    um gute Zuhörer und Ratgeber.
  • Für unsere Verstorbenen,
    besonders auch die Opfer des Zugunglücks,
    um die Erfüllung des Lebens in deinem himmlischen Reich.

Du bist uns nahe als Brot des Lebens und schenkst uns immer neue Kraft und Zuversicht, heute und alle Tage und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
wir haben
den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Das heilige Sakrament bringe uns Heil,
es erhalte uns in der Wahrheit
und sei unser Licht in der Finsternis.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | 1 Kön 19,4–8

Leer und ausgebrannt,
ohne jede Kraft
legt sich Elija unter einen Ginsterstrauch.
Scheitern und Missgunst
lassen ihn müde werden,
den großen Propheten des 9. Jahrhunderts vor Christus.
Doch Gott ist treu,
er schenkt neue Kraft und neuen Mut.

Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 4,30 – 5,2

Nicht um die Christen bloß zu stellen,
sondern um Ihnen immer wieder Mut zu machen
ermahnt Paulus die Gemeinde
die Veränderung in Christus nicht aufzugeben,
sondern immer wieder aufs Neue
aus der Freude Gottes zu leben
als neue Menschen in der Welt. 

Lesehinweis

Horeb – langes betontes O

Meditation

Wenn mir alles zuviel wird
und mir über den Kopf wächst
ist es schwer
einen neuen Weg einzuschlagen.

In der Hektik des Alltags
und all seiner Herausforderungen
habe ich oft keinen Mut
neue Wege zu gehen.

Im Vertrauen auf Gott mit dem Beispiel des Elija
merke ich immer wieder,
dass am Ende meiner Kraft
Gott neuen Mut schenkt.

Wie Elija ihm vertraute
will ich ihn
in mir wirken lassen
als Brot meines Lebens,

das mich trägt
in Höhen und Tiefen,
das mich nicht verloren gibt
in den Aufgaben der Welt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Leer und ausgebrannt,
ohne jede Motivation,
keinen Mut für neue Aufgaben,
keine Kraft mehr für das Leben.

Scheitern auf ganzer Linie,
ausgereizt, über die Grenze,
ohnmächtig und unfähig
die einfachsten Dinge zu tun.

Die Erfahrung des Propheten Elija
kennt jeder, mehr oder weniger deutlich.
Am Ende zu sein
und keinen Weg mehr zu sehen.

Da kommt der Engel Gottes,
er bringt Wasser und Brot,
ermutigt, die einfachen Dinge zu sehen
und kleine Schritte zu wagen.

Im Sich-Verlassen auf Gott
spüren und erahnen,
wie er mich durch die Krise begleitet,
die Kraft meines Lebens erneuert.

Reinhard Röhrner

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