Impulse zum 24. Sonntag im Jahreskreis | da pacem | C

Da pacem | Lektionar III/C, 353: Ex 32,7–11.13–14 | 1 Tim 1,12–17 | Lk 15,1–32

Das Bild eines Glaubenden ist in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem von Verboten geprägt, was man als Gläubiger alles nicht dürfe, auf was man alles verzichten müsse. Dabei geht das am Kern des Glaubens vorbei, ein Glaube der uns befreit.

Als freier Mensch lädt Gott mich immer ein ihm zu vertrauen und mit ihm die Fülle meines Lebens zu suchen. Das ist in den Verführungen der Welt nicht einfach, zu schnell rücken Goldene Kälber in den Vordergrund und reißen mich in eine Abhängigkeit, die ich zuerst nicht sehe.  

Da ist es gut, wenn mein Glaube gereift ist und ich weiß, dass ich immer in die offenen Arme Gottes kommen darf, mit aller Freude und allem Erfolg, aber auch mit allem Scheitern und aller Traurigkeit. Wo ich mich so Gott öffnen kann, spüre ich innerlich Freiheit, die mich prägen kann.

So rufen wir zu unserem Herrn, den Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
Du bist die wahre Freude. Kyrie eleison.
Du schenkst Vergebung. Christe eleison.
Du führst uns zur Fülle des Lebens. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 236

Gott, du Schöpfer und Lenker aller Dinge,
sieh gnädig auf uns.
Gib, dass wir dir mit ganzem Herzen dienen
und die Macht deiner Liebe an uns erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Was immer wir tun und wo wir auch sind, wir sind getragen von Gottes Barmherzigkeit. In diesem Vertrauen rufen wir zu unserem Gott:

  • Für die Mitglieder des synodalen Wegs
    und alle, die sich für die Zukunft der Kirche engagieren,
    um mutige und aus dem Glauben getragene Entscheidungen.
  • Für die Menschen in der Ukraine
    und anderen Orten von Terror und Krieg,
    um Frieden und Versöhnung.
  • Für die jungen Menschen, die ihr Leben gestalten wollen,
    um gute Begleiter, die sie ermutigen
    den eigenen Weg zu suchen und zu gehen.
  • Für alle Menschen,
    die mit ihren Plänen und Vorhaben gescheitert sind
    um den Mut umzukehren und Barmherzigkeit zu erfahren.
  • Für die Menschen in der Krise des Lebens
    um verständnisvolle Mitmenschen und tragende Freunde.
  • Für die Verstorbenen,
    die wir im Herzen tragen und jene die vergessen sind,
    um die Freude des Himmelreiches und Trost für die Trauernden.

Du nimmst auch uns mit offenen Armen auf, wenn wir zu dir kommen, unser Herr und Gott, darauf vertrauen wir alle Tage bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott, wir danken dir,
dass du uns Anteil
am Leib und Blut Christi gegeben hast.
Lass nicht unser eigenes Streben
Macht über uns gewinnen,
sondern gib, dass die Wirkung dieses Sakramentes
unser Leben bestimmt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ex 32, 7-11.13-14

Die Exoduserzählung,
die Geschichte vom Auszug des Gottesvolkes aus Ägypten,
ist Mitte der Gottesbeziehung Israels.
Der Weg in den Glauben
beschreibt einen Weg in die Freiheit.
Diese Freiheit aber ist nicht einfach,
die Episode vom ‚Goldenen Kalb‘
macht deutlich, dass das Vertrauen wachsen muss,
gerade weil Gott größer ist,
als alles sinnlich Wahrnehmbare in der Welt.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Tim 1, 12-17

Obwohl Paulus Jesus Christus zu Lebzeiten nicht begegnete,
ja sogar nach Tod und Auferstehung
die junge Kirche bekämpfte,
wird er zu einem begeisternden Verkünder.

Die Größe des Paulus zeigt sich,
dass er sich das nicht als Verdienst zuschreibt,
sondern Gottes Macht wirken sieht.

So kann jeder Mensch, der in Sünde ist,
Erlösung in Christus erhoffen.

Lesehinweis

Timo the us | Betonung auf dem O, e und u werden getrennt gesprochen

Meditation

„Ach, so sind wir gerade noch einmal gerettet worden,
wie Vögel, die schon im Netz waren.
Doch das Netz zerriß
Wir sind frei!“ (Ps 124,7)

Wie der Psalmbeter
sehne ich mich nach Freiheit,
mein Leben selbst gestalten
und tun, was mir gefällt.

Doch immer wieder
gerate ich unversehens
in neue Abhängigkeit
und fühle mich gefangen im Netz.

Freiheit erfahre ich dort,
wo ich meinem Gott begegne
seine offenen Arme spüre
und wie der verlorene Sohn
heimkomme.

Reinhard Röhrner
Psalmübertragung: Arnold Stadler, Die Menschen lügen alle

Meditation | Alternative

Ob er mich sucht?
Er mir in meinem wirren Leben nachgeht
und mich wirklich sucht?

Oft kenne ich mich nicht mehr aus,
weiß nicht, was all das zu bedeuten hat,
was mir begegnet und widerfährt.

Manchmal verstehe ich mich selbst nicht,
warum ich so und nicht anders handle,
und immer wieder in die gleichen Fehler zurückfalle.

Und dann fühle ich mich schuldig,
weil ich andere verletze oder gering schätze
und meine Talente nicht nutze.

Und doch sucht er mich,
nicht wie ein Allwissender, der alles von mir weiß,
sondern wie ein guter Vater und eine liebende Mutter.

Er sucht mich und geht mir nach,
wo immer ich bereit bin
mich von ihm finden zu lassen.

Reinhard Röhrner

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