Impulse zum 31. Sonntag im Jahreskreis | B

31. Sonntag im Jahreskreis | 18. bis 34. Sonntag | Lesejahr B
Lektionar II/B,364: Jer 31,7–9 | Hebr 5,1–6 | Mk 10,46–52

„Höre, Israel! Der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig.“ Mit diesen Worten, die wir in der ersten Lesung heute hören werden, beginnt ein wichtiger Bekenntnistext Israels, das so genannte „Sch’ma Jisrael“ (Höre, Israel). Es wird im jüdischen Gottesdienst als tägliches Gebet morgens und abends gesprochen. Aber auch in der privaten Frömmigkeit hat es einen hohen Stellenwert; der Text des „Sch’ma Jisrael“ wird sogar als Segen an der Tür des jüdischen Hauses angebracht (Mesusa).

Der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig: Das Bekenntnis zu Gott, das die Juden im Herzen, auf den Lippen und im Zeichen an der Tür haben, ist auch das Bekenntnis Jesu Christi zu seinem Vater. Ihn zu lieben, trägt er uns auf – und unseren Nächsten wie uns selbst. Für uns Christen ist das Kreuzzeichen eine Erinnerung an den dreieinigen Gott und besonders an Jesus Christus, der für uns am Kreuz starb. Zu ihm wollen wir uns bekennen:

Kyrie | mit Gl

Herr Jesus Christus,
Du bist unser Meister.
Du bist unser wahrer Hoherpriester.
Du willst uns zur Herrlichkeit beim Vater führen.

Gloria | Tagesgebet | MB 244

Allmächtiger, barmherziger Gott,
es ist deine Gabe und dein Werk,
wenn das gläubige Volk
dir würdig und aufrichtig dient.
Nimm alles von uns,
was uns auf dem Weg zu dir aufhält,
damit wir ungehindert der Freude entgegeneilen,
die du uns verheißen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Der HERR, unser Gott ist einzig. An ihn wenden wir uns mit unseren Anliegen und bitten ihn:

  • Stärke die politisch Verantwortlichen,
    die sich um ein soziales Miteinander
    in unserer Gesellschaft sorgen und einsetzen.
  • Schenke den Menschen in der heutigen Zeit
    einen offenen Blick für diejenigen, die ihre Nächsten sind –
    in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in der Gemeinde.
  • Lass uns als Gemeinde in Liebe treu zu dir stehen
    und als menschliche Gemeinschaft
    offen und liebevoll sein zu allen, die zu uns kommen.
  • Segne alle, die in unserer Gemeinde,
    aber auch in den Familien, einen Dienst für andere verrichten.
  • Lass unsere Kranken, Leidenden und Trauernden
    durch uns erfahren, dass sie nicht allein sind.

Du bist die Liebe, Herr und Gott, zu lieben lehrt uns dein Gebot – heute und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Gütiger Gott,
du hast uns mit dem Brot des Himmels gestärkt.
Lass deine Kraft in uns wirken,
damit wir fähig werden,
die ewigen Güter zu empfangen,
die uns in diesen Gaben verheißen sind.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Dtn 6,2–6

Heute hören wir in der Lesung
das Sche’má Israel, das Höre Israel.
Es ist das wichtigste und zugleich
eines der schönsten Gebete im Alten Testament.
Bis heute ist es das Hauptgebet der Juden.
Sie tragen es durch die Gebetsriemen am linken Arm
beim Morgen- und Abendgebet
nahe an ihrem Herzen.
Es ist Regel und Wegweiser zu einem sinnvollen Leben.

Hinführung zur zweiten Lesung |  Hebr 7,23–28

War in der ersten Lesung
die Rede von der Einzigartigkeit Gottes,
so betont die Zweite
die herausragende Rolle Jesu Christi,
indem sie ihn als den Hohenpriester vorstellt,
der ein für allemal sein Opfer gebracht
und so alle Sünden getilgt hat.
Wo sich jemand so wie er persönlich hingibt,
braucht es keine weiteren Opfer mehr.

Lesehinweis

Sche’má – kurzes e, Betonung auf dem a.

Meditation

Unruhestifter zurechtweisen,
Kleinmütige trösten,
sich der Schwachen annehmen,
Gegner widerlegen,
sich vor Nachstellern hüten,
Ungebildete lehren,
Träge wachrütteln,
Händelsucher zurückhalten,
Eingebildeten den rechten Platz anweisen,
Streitende besänftigen,
Armen helfen,
Unterdrückte befreien,
Gute ermutigen,
Böse ertragen
und – ach –
alle lieben.

⇒ Aurelius Augustinus (354-430)

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