Impulse zum 2. Ostersonntag | quasimodogeniti | C

Quasi modo geniti | Lektionar III/C, 191: Apg 5,12–16 | Offb 1,9–11a.12–13.17–19 | Joh 20,19–31

Angesichts der Nachrichten und Meldungen der letzten Zeit drängt sich vielen die Frage auf, ob Gott wirklich allmächtig und gut ist, wenn er all das zulässt. Warum greift er nicht ein und beendet Terror und Krieg?

Eine lebendige Frage, die uns im Glauben ebenso begegnet wie bei Menschen, die den Glauben ablehnen. Friedrich Nietzsche nannte das Leid den Fels des Atheismus, also einen Anstoß die Frage nach der Rechtfertigung Gottes im Angesicht des Leids der Welt.

Doch Gott geht einen anderen Weg, indem er uns Freiheit schenkt, die sich auch gegen den Mitmenschen und Gott wenden kann. In seinem Leiden und Sterben gibt er der letzten existentiellen Erfahrung des Menschen einen Sinn und stellt sich radikal an die Seite der Leidenden. Als Auferstandener zeigt er uns eine neue Perspektive. Ihn preisen wir::

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
auferstanden von den Toten. Kyrie eleison.
Du zeigst dich den Freunden. Christe eleison.
Du bist allen Menschen nahe. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 143

Barmherziger Gott
durch die jährliche Osterfeier
erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Lass uns immer tiefer erkennen,
wie heilig das Bad der Taufe ist,
das uns gereinigt hat,
wie mächtig dein Geist,
aus dem wir wieder geboren sind,
und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Der Auferstandene zeigt sich seinen Freunden, nicht als Phantasiegebilde, sondern als erlöster Christus. So kann auch Thomas zu ihm beten. Mit ihm rufen wir: Mein Herr und mein Gott – erhöre uns!

  • Führe die Kirche in unserer Zeit,
    die von vielen nicht verstanden wird,
    dass sie überzeugend die Osterbotschaft verkündet.
    Mein Herr und mein Gott – erhöre uns!
  • Begleite alle Menschen, die noch nicht glauben können
    oder ihren Glauben verloren haben,
    dass sie dich als Auferstandenen erkennen.
  • Stärke jene, die Glauben durch Macht und Druck verkünden,
    dass sie lernen, Glaube in Liebe zu verkünden.
  • Hilf den Opfern von Terror und Krieg,
    die sich nach einem Ort des Friedens sehnen,
    dass sie ihren Glauben in Freiheit leben dürfen.
  • Nimm unsere Verstorbenen auf in Dein Reich auf,
    lass ihre Hoffnung in dir Erfüllung finden.

Immer wieder können wir deine Nähe und Gegenwart spüren und so zu neuen Menschen werden, die Deine Freude verkünden, dafür danken wir dir heute und alle Tage bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
im heiligen Sakrament haben wir
den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Lass diese österliche Gabe in uns weiterwirken
und fruchtbar sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Apg 5,12–16

Die Rede belehrt, Beispiele reißen mit!
Gute Ratschläge hören ist das eine,
aber ein lebendiges Beispiel zu bekommen
motiviert viel mehr ihm zu folgen.
Heute hören wir von den ersten Christen,
die von Jesu Auferstehung begeistert sind
und andere mit dieser Begeisterung mitreißen,
auch uns heute.

Hinführung zur zweiten Lesung | Offb 1,9–11a.12–13.17–19

In diesem Jahr werden die zweiten Lesungen der Osterzeit
aus der Offenbarung des Johannes genommen.
Inmitten einer Zeit des Umbruchs
suchen die Gemeinden des Johannes
in Kleinasien nach einem festen Halt.
Seine klare Antwort heißt,
dass nur Gott letzten Halt geben kann,
weil er Jesus Christus auferweckt hat.

Lesehinweis

Meditation

Ja, streck ihn aus, den Finger
und leg ihn in die Wunde,
wenn du mutig genug bist,
Thomas

Benenne es offen,
was du nicht verstehst
an Gottes Handeln
in der Welt.

Tritt ihm gegenüber, unserem Gott,
der sich uns zeigt
als allmächtiger und guter
Gott.

Öffne dein Herz
und lass dich von ihm berühren,
der durch die äußerste Not ging
für uns.

Lass dich verwandeln
vom auferstandenen Christus,
der sich uns zeigt als bewährter
Gottessohn.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Irgendwie fasziniert dieser Thomas,
er geht der Sache auf den Grund
oder ist er nur einer der alles in Zweifel zieht,
der den Freunden Jesu die Freude nicht gönnt,
dass sie dem auferstandenen Jesus begegnen durften.

Thomas ist mehr,
er ist ein wachsamer und aufmerksamer Jünger Jesu,
er will sich nicht in die Irre führen lassen,
er möchte seinen Glauben
auf ein sicheres Fundament stellen.

Dabei riskiert er viel,
als einer,
der sich auf diesen unglaublichen Jesus einlässt,
einer der ihm ganz persönlich begegnet.

Thomas ist ein Vorbild,
weil er den Glauben nicht einfach abtut,
weil er offen ist für Gott
weil er sich ganz auf diesen Gott einlässt
und schließlich zum ersten christlichen Beter wird:

Mein Herr und mein Gott.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
22 C Ostern – Sonntag 2 – Quasimodogeniti
22 C Ostern – Sonntag 2 – Hinführung und Meditation


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