Cantate | Lektionar I/A, 192: Apg 6,1–7 | 1 Petr 2,4–9 | Joh 14,1–12
Heimat und zuhause sein sind beinahe magische Begriffe. Wir sehnen uns in der Hektik und Anforderungen des Alltags, nach einem Ort, an dem wir zur Ruhe kommen können, wo wir nichts beweisen und leisten müssen, sondern da sein dürfen. In den Schrifttexten hören wir heute auch von solchen Vergleichen.
Der Gottesdienst, der Raum der Kirche will für uns ein Ort sein, an dem wir zur Ruhe und zu uns selbst kommen, aus dieser Selbstgewissheit heraus das Lob auf Gott und das Leben anstimmen, das er uns immer neu schenkt, ja in dessen Erfüllung in der Herrlichkeit Gottes er uns einlädt dieses zu vollenden.
Viele Menschen in unserem Land wenden sich von der Kirche ab, erkennen in ihr nicht mehr die Heimat und Geborgenheit, die sie in der Welt sein kann. Rufen wir zu Christus, der uns diese Heimat schenken will.
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Kyrie eleison.
Du bist im Vater und der Vater ist in dir. Christe eleison.
Niemand kommt zum Vater außer durch dich. Kyrie eleison.
Gloria | Tagesgebet | MB 170
Gott, unser Vater,
du hast uns durch deinen Sohn erlöst
und als deine geliebten Kinder angenommen.
Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,
und schenke ihnen die wahre Freiheit und das ewige Erbe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
Auf dem Weg, den uns Jesus zeigt und auf dem er uns begleitet, finden wir Wahrheit und Leben. Zu ihm rufen wir:
- Öffne denen das Herz, die nach Wahrheit suchen,
und unterstütze sie, dass sie nicht müde werden auf ihrem Weg.
Christus, höre uns. | Christus erhöre uns. - Schenke den Verkünderinnen und Verkündern
deiner Frohen Botschaft innere Freude,
damit sie dein Wort überzeugend weitertragen. - Steh den Verantwortlichen
in Gesellschaft und Politik zur Seite
und hilf ihnen bei ihrem Bemühen um Gerechtigkeit und Frieden,
besonders in der Ukraine und im Sudan. - Erfülle unsere kranken Schwestern und Brüder
mit Hoffnung und Zuversicht,
schenke Heilung und Heil. - Sei den Menschen nahe, die heute sterben,
und zeige den Verstorbenen das Angesicht des Vaters.
Herr Jesus Christus, durch dich ist uns der Weg zum Leben geöffnet. Nimm unser Beten an und zeige uns den Weg zum Vater, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schenkt in Ewigkeit. AMEN.
Schlussgebet | MB
Barmherziger Gott, höre unser Gebet.
Du hast uns im Sakrament
das Brot des Himmels gegeben,
damit wir an Leib und Seele gesunden.
Gib, dass wir
die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und als neue Menschen leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | Apg 6,1–7
In der Jerusalemer Urgemeinde
zeigt sich, was überall zu Tage treten kann:
Spannungen zwischen Menschen
unterschiedlicher Herkunft,
unterschiedlichen Standes.
Im Geiste Jesu an die Probleme zu gehen,
aus dem Gebet heraus
den Geist des Miteinanders zu suchen
und so Gemeinschaft zu stärken.
Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Petr 2,4–9
Der Glaube an Jesus Christus
kann alles auf den Kopf stellen.
Wer sich darauf einlässt ist berufen
lebendiger Stein in der Kirche zu sein.
Das Priestertum jeder Frau und jedes Mannes
ist untrügliches Zeichen und Beleg dafür.
Wo wir Leben und Glauben,
ja Kirche gestalten,
geben wir davon Zeugnis.
Lesehinweis
Betonung auf dem Akzent:
Stéphanus, Philíppus, Próchorus, Nikánor, Tímon, Parménas
Proselýten – Betonung auf y, gesprochen wie ü
Antióchia – Betonung auf kurzem o
Meditation
Philippus spricht aus,
was vielen Menschen
am Herzen liegt:
„Herr, zeig uns den Vater“
In den Wirren der Welt,
in aller Not und Bedrängnis,
in Krieg und Terror,
in Neid und Streit,
in Scheitern und Verzweiflung,
in der Ohnmacht des Menschen
wollen auf wir rufen:
„Herr, zeig uns den Vater“
In der Stille des Gebetes,
in der Feier des Gottesdienstes,
im Dasein für Andere,
in der Hilfe für den Notleidenden,
im Verzeihen von Schuld,
in der Offenheit für den Anderen
wird er spürbar, da erfahren wir:
Gott ist in der Welt erfahrbar!
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Ich bin der Weg
und die Wahrheit
und das Leben;
sagt Jesus zu seinen Freunden.
Im Durcheinander des Lebens,
in den Herausforderungen und Zweifeln,
suche ich einen Weg,
der mein Weg werden kann,
den ich gehen möchte.
In der Vielfalt
von Meinungen und Möglichkeiten,
von Wort und Gerede
suche ich die Wahrheit,
die leben lässt,
die nicht nur für den Augenblick gilt,
sondern ihre Gültigkeit entfaltet.
Auf meiner Suche
nach Sinn und Erfüllung
suche ich das Leben,
das bleibende und glückende Leben,
das mehr ist als ein schöner Augenblick,
sondern meine Erfüllung ahnen lässt.
Reinhard Röhrner
Weitere Impulse
23 A Ostern – Sonntag 5 – Cantate
23 A Ostern – Sonntag 5 – Hinführungen und Meditation