Impulse zum 4. Sonntag im Jahreskreis | B

4. Sonntag | Jahreskreis Sonntag 1-17 B | Lesejahr B
Laetetur | Lektionar II/B, 268: Dtn 18,15–20 | 1 Kor 7,32–35 | Mk 1,21–28

„Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut!“, sagte einst Karl Valentin. Ein Satz, der in diesen Wochen einen besonderen Beigeschmack bekommt, wo durch den Lockdown Vieles nicht möglich ist, das sonst zum Alltag gehört.

Die Sehnsucht nach Freiheit steckt tief im Menschen. Dabei ist Freiheit beinahe ein magischer Begriff. Wir Menschen sehnen uns nach Freiheit, wenn uns die Last des Alltags zu schwer wird, wenn uns Sorgen niederdrücken, wenn uns Ängste quälen. Wir sehnen uns nach Freiheit, wenn wir nicht mehr wirklich leben, sondern nur noch funktionieren, uns wie eine Marionette fühlen, getrieben von Kräften, Sachzwängen und Gewohnheiten, die wir nicht im Griff haben. Wir sehnen uns nach Freiheit, wenn wir gefangen sind von eigenen Fehlern und Schwächen, von Gleichgültigkeit und Egoismus, von Schuld und Versagen:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
durch dein machtvolles Wort
        befreist du uns von Sünde und Schuld. Kyrie eleison.
Durch dein lebendiges Wort
        befreist du uns von Ängsten und Sorgen. Christe eleison.
Durch dein göttliches Wort befreist du uns zum Leben. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 211

Herr, unser Gott,
du hast uns erschaffen, damit wir dich preisen.
Gib, dass wir dich mit ungeteiltem Herzen anbeten
und die Menschen lieben, wie du sie liebst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und liebt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Zu Jesus Christus, dem Heiligen Gottes, bringen wir unsere Anliegen und bitten ihn:

  • Herr, befreie deine Gläubigen von Mutlosigkeit und Resignation
    und erfülle sie mit Begeisterung und Engagement
    für die Kirche und Gesellschaft.
  • Befreie die Politiker von den Zwängen der Macht
    und der öffentlichen Meinung
    und lass sie stets das Wohl des Volkes vor Augen haben.
  • Befreie die psychisch Kranken und Abhängigen
    von ihren Ängsten, Wahnvorstellungen und Süchten
    und hilf ihnen dabei, ins Leben zurückzufinden.
  • Befreie alle Völker vom Hass auf Fremde und Andersdenkende
    und zeige ihnen Wege des Friedens und der Versöhnung.
  • Befreie die Menschen unserer Tage
    von der Last der Pandemie
    und stärke alle, die andere pflegen und heilen.
  • Befreie unsere Verstorbenen aus der Macht des Todes
    und führe sie ins ewige Leben.

Gott, unser Vater, zur Freiheit hast du uns berufen, dafür danken wir dir und loben dich durch Christus, unseren Bruder und Herrn. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
das Sakrament der Erlösung,
das wir empfangen haben,
nähre uns auf dem Weg zu dir
und schenke dem wahren Glauben
beständiges Wachstum.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Dtn 18,15–20

Ein Prophet kündet Gottes Wort in der Welt
aus seiner persönlichen Gottesbeziehung heraus.
Mose war der erste große Prophet des Volkes,
der es mit Gott in die Freiheit führte.
Die ersten Christen
sahen in Jesus den größeren Propheten,
den Mose ankündigt.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 7,32–35

Was Ignatius von Loyola
die Unterscheidung der Geister nennt,
wiegt Paulus in der Frage,
ob etwas eher bindet oder frei macht, ab.
So muss jeder in seinem Leben zeigen
wie er in seinem Weg zu Gott
voranschreitet.

Lesehinweis

Meditation

gefangen – frei werden
unterdrückt – sich wehren lernen
mutlos – Kraft gewinnen

ängstlich – erste Schritte wagen
verkriechen – auf Andere zugehen
festhalten – neues wagen

misstrauen – vertrauen
Unheil spüren – Heil erfahren
gehetzt – Ruhe genießen Durch dich spüre ich

wie ich Wege zur Freiheit,
zu meiner eigenen Befreiung
gehen kann.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ein Machtwort wird gefordert,
wo viele Meinungen
durcheinander klingen
und viele Wege offen sind.

Ein Machtwort beendet den Dialog
und trifft eine Entscheidung.
Es ist ein Spiel der Macht,
das oft in sich nicht stimmig ist.

Gott kommt mit Macht,
er kommt mit der Macht der Liebe,
die stärker ist
als alle menschliche und irdische Macht.

Er muss nicht mit Gewalt
auf sein Machtwort bestehen.
Im Mensch gewordenen Wort Gottes
spricht sich seine Liebe aus. Seine Liebe ist in der Welt,
wirkt durch viele Menschen,
die offen sind für seinen Zuspruch
und sich von ihm verwandeln lassen.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
Meditation
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