Impulse zum 21. Sonntag Jahreskreis | Inclina Domine | B

Inclina Domine | Lektionar II/B, 331: Jos 24,1–2a.15–17.18b | Eph 5,21–32 | Joh 6,60–69

Sachen klar anzusprechen ohne auf Machtinteressen Rücksicht zu nehmen ist eine Eigenschaft, die wir oft vermissen, an anderen und auch uns selbst. Am Höhepunkt der Brotvermehrung und nach der Brotrede, wo viele die Authentizität Jesu als Gottes Sohn oder vielmehr das, was sie unter Gottes Sohn verstehen bezweifeln, sagt Petrus ein tiefes Wort, das berührt und ganz anders daher kommt, als der Machtbeweis bei Matthäus. „Herr, wohin sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens!“ Deshalb sind wir hier, seine Worte zu hören und zu verinnerlichen und daraus zu lernen:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
du hast Worte ewigen Lebens.
Du weitest den Horizont des Lebens.
Du bist die Erfüllung des Lebens.

Gloria | Tagesgebet | MB 232

Gott, unser Herr,
du verbindest alle, die an dich glauben,
zum gemeinsamen Streben.
Gib, dass wir lieben, was du befiehlst,
und ersehnen, was du uns verheißen hast,
damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens
unsere Herzen dort verankert seien,
wo die wahren Freuden sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

„Du bist der Heilige Gottes“ sagt Petrus zu Jesus  und betont so, dass er sich ganz auf Gott verlassen will. So rufen auch wir in unseren Sorgen und Nöten zu Gott:

  • Für die Menschen, die in der Kirche
    den Glauben leben und verkünden.
    Lass sie überzeugend und mitreißend vom Reich Gottes reden
    und nach deinen Worten handeln.
  • Für die Menschen,
    die auf der Suche nach dem Sinn in ihrem Leben sind.
    Schicke ihnen Menschen,
    die ihnen von dir und der Liebe Gottes erzählen.
  • Für die Menschen, die sich verloren haben
    in Süchten oder der Vielfalt der Angebote und Möglichkeiten.
    Führe sie aus ihrer Enge in die Weite deiner Liebe.
  • Für uns selbst.
    Hilf uns aus dem Glauben an dich zu leben
    und Sinn in unserem Tun zu erfahren.
  • Für alle, die uns in die Ewigkeit voraus gingen,
    nimm sie auf in deine Pracht
    und tröste die Trauernden mit Hoffnung.

Wo wir nur Ende sehen, schenkt dein Wort neue Kraft und neues Leben, dafür danken wir dir jetzt und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
schenke uns durch dieses Sakrament
die Fülle deines Erbarmens und mache uns heil.
Gewähre uns deine Hilfe,
damit wir so vor dir leben können, wie es dir gefällt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jos 24,1–2a.15–17.18b

Nach dem Tod des Mose
führt Josua das Volk hinein in das verheißene „Land der Ruhe“.
Die Menschen damals wie heute
scheuen aber die klare und eindeutige Entscheidung für Gott,
wollen sich lieber alle Möglichkeiten offen halten.
Josua versammelt die Ältesten,
die ihre Fehler einsehen.
Alle Beziehungen, zu Gott oder Mitmenschen
brauchen eine klare Entscheidung dafür,
sonst sind sie nicht tragfähig.

Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 5,21–32

Manche Worte verstören uns auf den ersten Blick,
weil sich unsere Wahrnehmung verändert hat.
Bei genauem Hinhören erschließt sich jedoch
die tiefere Wahrheit, die auch heute gültig ist.
Wo Menschen einander in Liebe begegnen,
sehen sie das, was hinter der Oberfläche ist.

Gott selbst ermutigt sie, in gegenseitiger Achtung und Liebe
miteinander umzugehen.

Lesehinweis

Meditation

„Herr, wohin sollten wir gehen?“,
sagt Petrus im Evangelium.
Er spricht mir aus der Seele,
wohin sollte ich gehen?

Hinein in die Welt?
Hinein in den Konsum,
in den Rausch von Macht und Gewalt?
Mich verlieren in die wechselnden Ziele der Zeit?

Ich möchte dir folgen,
deinen Weg für mich entdecken
und mich nicht mehr verrückt machen lassen,
von meinem Ich.

„Du bist der Heilige Gottes!“,
sagt Petrus im Evangelium
und ich möchte ihm zustimmen
mit meinem Leben und Handeln.

Bei dir komme ich zur Ruhe,
bei dir finde ich Frieden,
du machst mich heil,
ja bei dir erfahre ich Heiligkeit.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Herr, zu wem sollen wir gehen,
wenn die großen Fragen
in mir aufbrechen,
die mein Menschsein stellt?

Wer erklärt mir mein
Woher und Wohin?

Wer zeigt mir Wege aus
dem Gefängnis von Schuld?
Wer hält mir Perspektiven
der Liebe entgegen,
wenn Hass mich blind macht?

Wer leuchtet mir als Hoffnung
in der Verzweiflung meines Daseins?
Wer öffnet mich für den Frieden,
wenn Streit und Gewalt um mich toben?

Herr, zu wem sollen wir gehen?
Du hast Worte ewigen Lebens!
Im heiligen Mahl wirst du mir
selbst zum Brot des Lebens.

Reinhard Röhrner

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