Impulse zum Kirchweihfest | C

Kirchweih | Lektionar III/C, 487: Ez 43,1-2.4-7a (491) | Eph 2,19-22 (498) | Lk 19,1-10 (502)

Was macht unsere Kirche aus? Ist sie ein Auslaufmodell, das bald zu den Akten gelegt werden kann? Vor 60 Jahren, am 11. Oktober 1962, begann das Zweite vatikanische Konzil, ein Paukenschlag für Kirche und Welt. Papst Johannes XXIII. wollte die Kirche für die Herausforderungen der Zeit vorbereiten und inspirieren, dass sie Antworten für die Sorgen der Menschen finden kann.

Die Pastoralkonstitution Gaudium et spes | Freude und Hoffnung skizziert in den ersten Worten das Bild der Kirche in der Welt: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände“ (GS 1).
In diesem Geist feiern wir Kirchweihe und rufen zu Jesus Christus, unserem Herrn, dem Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist das Haupt der Kirche. Kyrie eleison.
Inmitten deiner Gläubigen bist du da. Christe eleison.
Du führst uns zur Kirche des Himmels. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 879

Großer und heiliger Gott,
jedes Jahr
feiern wir den Weihetag dieses heiligen Hauses.
Höre auf die Bitten deines Volkes.
Hilf uns, dass wir an diesem Ort
in rechter Gesinnung den heiligen Dienst vollziehen
und den Reichtum der Erlösungsgnade empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute bringen wir im Gebet vor Gott:

  • Die Sorge um die Zukunft von Glauben und Kirche
    fordert viele Gläubige unserer Zeit.
    Zeige allen die Freude des Glaubens
    und die Kraft der Gemeinschaft mit Gott.
  • Die Nachrichten vom Krieg und die Belastungen der Gesellschaft
    prägt viele Diskussionen und fördert Ängste.
    Lass die Menschen im Gebet Kraft und Mut
    für die Aufgaben des Lebens schöpfen.
  • Kranke und hilfsbedürftige brauchen Gebet und Beistand,
    besonders denken wir an den jungen Mann,
    der am 11. September verunglückte,
    dass sie wieder gesund und heil werden.
  • Die Vielfalt der Möglichkeiten verwirrt viele Menschen.
    Öffne den Blick für die Wege deiner Liebe
    inmitten unserer Welt voller Möglichkeiten.
  • Die Gemeinschaft der Kirche überspannt Orte und Zeiten.
    Nimm die Verstorbenen auf in die Kirche des Himmels
    und lass alle Trauernden mit ihren Lieben verbunden sein.

Denn du bist ein Gott für alle Menschen. Du schenkst Heil und Erfüllung, wir danken dir für deine Nähe, deinen Beistand und die Freude dir dienen zu dürfen, heute und in Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott, am Weihetag dieser Kirche
haben wir das Opfer des Lobes dargebracht.
Mache diese Feier
für uns zur Quelle der Gnade und der Freude,
Damit deine Gemeinde im Heiligen Geist
zum Tempel deiner Herrlichkeit wird.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ez 43,1-2.4-7a (491)

Aus der Verbannung in Babylon
sehnt sich der Tempelpriester Ezechiel
nach Jerusalem und dem Dienst im Tempel.
Seine Vision am Ende des Buches
schenkt Hoffnung für alle Verbannten
wieder nach Jerusalem zurückkehren zu können
und Gott in der Mitte des Volkes
im Tempel feiern zu können.

Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 2,19-22 (498)

Für Paulus ist klar,
dass in der Gemeinschaft der Kirche
alle zusammengehören,
eine Gemeinschaft vor und mit Gott sind.
Als seine Hausgenossen,
gehören wir zum Innersten Kreis um ihn.

Lesehinweis

Ezechiel: Betonung auf dem zweiten E
Epheser: Betonung auf dem ersten E

Meditation

Auf Gott kommt es an,
oder ist es Gott selbst,
der ankommt?

Bei Zachäus kommt Jesus an,
er kommt zu Besuch,
er begegnet ihm nicht nur äußerlich,
Zachäus lässt sich ansprechen
und ihn, Jesus, bei sich ankommen.

Wenn Gott ankommt,
bei mir, in meinem Leben,
ändert sich die Welt,
meine Welt wird anders,
wird weiter und offener,
weil er selbst mir die Augen öffnet.

Kirche ist offen
ein Ort der Gottesbegegnung.
Kirche ist nicht nur Bau und Gemeinschaft,
Kirche reicht bis in mein Leben,
ist für mich Ort
Gott und Menschen zu begegnen
in Zuversicht und Offenheit.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Wir sind Kirche,
eine Gemeinschaft von glaubenden Menschen,
die mit ihren Sorgen und Nöten,
mit Ängsten und Zweifeln
immer wieder vor Gott stehen.

Wir sind Kirche,
weil wir eine Erfahrung gemacht haben,
in der wir Gottes Nähe spüren konnten
und erleben durften,
dass er uns trägt.

Wir sind Kirche,
weil wir auf der Suche sind
offen für Gott und Welt
und Zeugnis geben
für seine Liebe. Wir sind Kirche,
weil wir nicht nur
im Vordergründigen leben,
sondern uns nach Tiefe und Fülle
in unserem Leben sehnen.

Reinhard Röhrner

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