Impulse zum 4. Sonntag im Jahreskreis | salvos nos | A

Salvos nos | Lektionar I/A, 248: Zef 2,3; 3,12–13 | 1 Kor 1,26–31 | Mt 5,1–12a

Im vergangenen Jahr haben die Kirchenaustrittszahlen einen traurigen Höhepunkt erreicht. Weniger als die Hälfte der Bewohner in Deutschland bekennen sich noch zu einer der beiden großen Kirchen. Aber nicht nur anonyme Zahlen, auch bei uns sind die Lücken in den Reihen der Kirchenbesucher zu sehen. Ist Kirche und Glaube ein Auslaufmodell?

Diese Frage stellten sich die Gläubigen immer wieder und versuchten Antworten zu finden. Der Prophet Zefánja spricht vor 2600 Jahren vom Rest Israels, der sich vor allem auf den Kern des Glaubens besinnen soll, um nicht im Trubel des Weltgeschehens unterzugehen. Ein Auftrag auch an uns, dass wir uns nicht ängstlich zurückziehen oder gar mit Gewalt unsere Meinung verbreiten. Dazu lädt uns Christus ein, der den Weg bis zum Tod am Kreuz gegangen ist. Ihn preisen wir als unseren Herrn, den Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist das lebendige Wort Gottes. Kyrie eleison.
In deinem Wort kommt Gottes Reich zu uns. Christe eleison.
Du hast Worte ewigen Lebens. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 211

Herr, unser Gott,
du hast uns erschaffen, damit wir dich preisen.
Gib, dass wir dich mit ungeteiltem Herzen anbeten
und die Menschen lieben, wie du sie liebst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Mit Jesus Christus ist Gottes Gegenwart in der Welt erfahrbar geworden. Wir sind eingeladen im Zeugnis diese Botschaft in die Welt zu tragen und rufen vertrauensvoll zu ihm:

  • Viele wenden sich vom Glauben und der Kirche ab.
    Lass die Frohbotschaft zu allen Menschen dringen.
    Christus, höre uns. | Christus, erhöre uns.
  • Du preist Menschen selig, die oft am Rande stehen.
    Hilf allen dich als die einzig wahre Lebensquelle zu entdecken.
  • Das Schwache in der Welt hast du erwählt.
    Mache uns bereit, nicht auf die eigene Kraft zu vertrauen,
    sondern auf deine Führung,
    steh den Opfern von Unfällen und Krieg bei
    und schenke Heilung und Frieden.
  • Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut, ruft uns Zefánja zu.
    Hilf allen,
    die sich für die Lebenschancen ihrer Mitmenschen einsetzen.
  • Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft werdet.
    Sei allen nahe, die wegen ihres Glaubens leiden
    und gib allen die Kraft, dich in Wort und Tat zu bekennen.
  • Du nennst die Söhne und Töchter Gottes, die Frieden stiften.
    Sei bei allen Menschen, die guten Willens sind
    und nach ihrem Gewissen leben,
    auch dann, wenn sie nichts von dir wissen.

Du bist bei uns in allen Höhen und Tiefen des Lebens, dafür danken wir jetzt und bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
das Sakrament der Erlösung,
das wir empfangen haben,
nähre uns auf dem Weg zu dir
und schenke dem wahren Glauben
beständiges Wachstum.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Zef 2,3; 3,12–13

Das letzte Buch des Alten Testaments,
fasst zwölf kurze Schriften von Propheten zusammen.
Einer davon ist Zefánja,
der um 600 vor Christus auftritt.
Wenn er vom göttlichen Zorn spricht,
prangert er die Missstände seiner Zeit an
und gibt doch eine Perspektive,
die bei allem Pessimismus
in eine gute Zukunft führt:
Umkehr auf den Weg des Herrn.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 1,26–31

Machtspiele gehören auch bei uns zum Alltag.
Als der Apostel Paulus Mitte der 50er Jahre
den ersten Brief an die Christen in Korinth schreibt,
ist es nicht anders.
Gerade als Christen sollte uns aber
das Los der Schwachen und Niedrigen am Herzen liegen,
die Jesus Christus nahe sind,
weil auch er sich erniedrigte.
Der Blick auf den Menschen
darf nicht von Macht, Reichtum und Ansehen verstellt sein.

Lesehinweis

Zefania – Betonung auf dem ersten A.

Meditation

Selig seid ihr Armen,
sagt Jesus
und preist nicht den glücklich,
der sich alles leisten kann.

Selig seid ihr Trauernden,
sagt Jesus
und wischt die Trauer nicht einfach weg,
weil Trauernde spüren, was ihnen wirklich fehlt.

Selig seid ihr Sanftmütigen und Barmherzigen,
sagt Jesus
und meint nicht,
dass man im Letzten doch hart durchgreifen muss.

Selig seid ihr Friedensstifter,
sagt Jesus
und meint es ernst,
dass wir in uns und um uns beginnen müssen
diesen Frieden zu leben.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Leer sein aller Kreatur
ist Gottes voll sein,
und voll sein aller Kreatur
ist Gottes leer sein.
Sagt der Mystiker Meister Eckhart

Wie voll ist doch mein Leben
mit all den Dingen,
die doch nicht wirklich wichtig sind,
die mir nicht selten
wie ein Ballast sind.

Wie erfüllt könnte ich leben,
wenn ich frei davon wäre,
und Gott mich
mit seiner liebenden Gegenwart
ganz und gar erfüllte?

Wieviel von seiner Liebe
könnte ich in meine Welt
in Beziehungen und Begegnungen hineintragen,
um so die Welt ein wenig
nach seinem Bild zu verändern.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
23 A Jahreskreis – Sonntag 4 – salvos nos
23 A Jahreskreis – Sonntag 4 – Hinführung und Meditation


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