Impulse zum 3. Fastensonntag B | Oculi

Oculi | Lektionar II/B, 76:
Ex 20,1–17 (oder 20,1–3.7–8.12–17) | 1 Kor 1,22–25 | Joh 2,13–25

Ist in Jesus nicht die göttliche Liebe zu den Menschen gekommen? Da kann es beinahe verstörend wirken, wenn er sich mit einer Geisel aus Stricken durch die Händel wagt und sie brutal vertreibt.
Im Blick auf die Nachrichten aus aller Welt, all den Kriegen, dem Terror, dem Gegeneinander, möchte man zu Gott rufen, dass er eingreife, dass er die Menschen zur Vernunft, zu Frieden und Versöhnung führe.
Ist das eine Erlaubnis zur Gewalt für das Gute? Heiligt der Zweck also doch die Mittel? Das mosaische Gesetz sieht das anders, es ruft zur Heiligung des Menschen, zur Ausrichtung auf Gott, die auch die Mitte der Botschaft Jesu ist. Liebe ist nicht immer bequem, nicht selten fordert sie heraus, bis in die Grundfesten des Menschseins.

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du rufst die Menschen zum Gebet. Kyrie eleison.
Mit Eifer erneuerst du den Tempel. Christe eleison.
Du bringst uns die Botschaft der Liebe. Kyrie eleison.

KEIN Gloria | Tagesgebet | MB 103

Gott, unser Vater,
du bist der Quell des Erbarmens und der Güte,
wir stehen als Sünder vor dir,
und unser Gewissen klagt uns an.
Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden
durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Mit einer Geisel aus Stricken hat Jesus die Geschäftemacher aus dem Tempel vertrieben, um den Raum des Tempels wieder zu heiligen. So rufen wir zu ihm, dass er uns helfe den Alltag zu heiligen:

  • Für alle Gläubigen,
    dass sie in den Herausforderungen unserer Zeit
    aus Gottes Botschaft Mut, Kraft und Zuversicht schöpfen
  • Für die Kirche und alle, die in ihr Verantwortung tragen,
    dass sie den Menschen
    die frei machende Botschaft des Evangeliums verkünden können
  • Für alle, die Not leiden an Leib oder Seele,
    die unter der Pandemie oder den Folgen leiden:
    dass sie echte Hilfe erfahren.
  • Für alle Frauen weltweit,
    dass Benachteiligung und Unterdrückung überwunden werden.
  • Für uns selber, dass wir uns von Christus reinigen lassen,
    und mit ihm verbunden zu freien und glücklichen Menschen werden.
  • Für unsere Verstorbenen,
    dass sie in dir das ewige Glück finden
    und alle Trauernden in der Hoffnung gestärkt werden.

Herr, unser Gott, wir vertrauen darauf, dass du unser Leben führst und väterlich für uns sorgst. Erhöre unsere Bitten durch Christus, deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr und Gott,
du hast uns mit dem Brot des Himmels gesättigt
und uns in dieser Speise
ein Unterpfand dessen gegeben,
was unseren Augen noch verborgen ist.
Lass in unserem Leben sichtbar werden,
was wir im Sakrament empfangen haben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ex 20,1–17

Als Teil des Weges des Volkes Israel in die Freiheit,
sind die zehn Gebote viel mehr als ein Moralkodex.
„Ich bin der HERR, dein, Gott,
der dich herausgeführt hat aus Ägypten, aus dem Sklavenhaus.“

Gott will uns in die Freiheit, ins Leben führen,
deshalb gibt er uns die Gebote,
gleichsam als Richtschnur,
dass unser Leben gelingen kann
und wir die Freiheit, die Gott schenkt, bewahren.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 1,22–25

Paulus betont in der Rede vom Kreuz,
dass nicht eigene Kraft und Stärke zählen,
auch wenn es Manche nicht verstehen,
auch wenn sich Manche daran ärgern,
wir spüren dort, wo wir schwach sein dürfen,
wirkt Gottes große Kraft in uns.

Lesehinweis

Sinaï | Si-na-i
Pascha | Pas-cha

Meditation

Endlich macht einer klar Schiff,
endlich sagt einer,
was viele denken,
was viele schon lange bedrückt,
was abschnürt und einengt.

Endlich greift einer ein,
lässt es nicht bei frommen und guten Worten,
setzt sich ein und treibt aus,
keine Dämonen,
nichts Übermenschliches,
sondern die stille Sehnsucht so vieler.

Jesus, du machst mir Mut,
die Welt mit deinen Augen zu sehen,
Unrecht und Last
nicht nur hinzunehmen,
sondern sich konkret
für Veränderung einsetzen.

Du machst mir Mut
bei mir anzufangen
loszulassen
diese Tage als Glücksfall
für mich und mein Leben
zu erfahren.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Wir verkünden Christus,
als den Gekreuzigten,
den einen ein Ärgernis,
anderen eine Dummheit.

Wir verkünden einen Gott,
der selbst das Leid trägt
ohne es auf andere zu schieben
und sie opfert.

Wir verkünden einen Gott
der auch dort aushält,
wo wir uns zurückziehen,
und in Ausflüchte verlieren.

Wir verkünden Christus,
der uns in die Freiheit führt
indem er sich nicht schont,
und im Leiden alle trägt.

So wird er zur Kraft,
wo wir nicht selbst Stärke beweisen,
sondern seine Kraft
in uns stark werden lassen.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Fastenzeit Sonntag 3 – oculi


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