Impulse zum Karfreitag | A

Lektionar I/A, 126: Jes 52,13 – 53,12 | Hebr 4,14–16; 5,7–9 | Passion: Joh 18,1 – 19,42

Stiller Einzug
Prostratio

Tagesgebet | MB (40)

Allmächtiger., ewiger Gott,
durch das Leiden deines Sohnes
hast du den Tod vernichtet,
der vom ersten Menschen
auf alle Geschlechter übergegangen ist.
nach dem Gesetz der Natur tragen wir
das Abbild des ersten Adam an uns;
hilf uns durch deine Gnade,
das Bild des neuen Adam in uns auszuprägen
und Christus ähnlich zu werden,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Große Fürbitten

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott, durch den Tod
und die Auferstehung deines Sohnes
hast du uns das neue Leben geschenkt.
Bewahre in uns,
was deine Barmherzigkeit gewirkt hat,
und gib uns durch den Empfang dieses Sakramentes
die Kraft, dir treu zu dienen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 52,13 – 53,12

Was sich im Leiden und Sterben
des „Gottesknechtes“ ereignet hat,
ist eigentlich unfassbar.
Und es geht alle an:
Israel und die Völker der Erde.
Das Lied vom Gottesknecht gibt
eine prophetische Deutung des Geschehenen.
Dieses Lied hallt weiter bis in unsere Tage,
hinein und die Ungerechtigkeiten
und Unaufmerksamkeit der Menschen.

Hinführung zur zweiten Lesung | Hebr 4,14–16; 5,7–9

Wie oft wünschen wir uns im Alltag
einen Menschen, der echtes Mitgefühl zeigt,
uns kennt, wie wir sind, und uns in Liebe annimmt.
Diese Sehnsucht findet Erfüllung in Jesus Christus;
diese Botschaft verkündet der Hebräerbrief,
der uns Christus als Mittler, als Hohepriester vorstellt,
der alle Schwächen und Nöte kennt.
Er ist solidarisch mit unserem Leid,
er wird so zum Urheber des Heils und der Erlösung.
Würde er unsere Not nicht kennen,
wäre er ein unerreichbarer Gott.
Fern von uns und unserer alltäglichen Erfahrung.

Lesehinweis

Meditation

Wir haben
Leiden und Sterben Christi gefeiert…
Kann man Leiden und Tod feiern
ohne zynisch zu sein?

Ist Leiden und Sterben
nicht immer noch schrecklich
oft immer noch grausam,
macht der Tod nicht vielfach Angst?

Gerade deshalb feiern wir
Leiden und Sterben Christi,
weil es so brutal war
und scheinbar sinnlos.

Überall ist Gott im Leid,
ist er bei den Leidenden
den Gehetzten,
den Ohnmächtigen.

Auch bei mir ist er,
wenn ich am Ende bin,
meine Kraft vergeht
und seine Nähe erwarte.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Stille,
mit einem Male,
Totenstille.

Vorbei die wilde Hatz,
das Geschrei der Menge,
einfach still.

So still,
dass ich meinen Atem spüre,
mich selber wahrnehme.

Gott ist still,
er ist ein Gott der Stille,
der leisen Töne.

Er hat das Geschrei nicht übertönt,
hat die Gewalt nicht erwidert,
sondern ausgehalten und gelitten.

Auch für mich
meine lauten Schreie ertragen,
meine Stille mit mir getragen.

In der Stille spüre ich Gott,
der zu mir kommt,
mich bei ihm geborgen sein lässt.

Reinhard Röhrner

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