Impulse zum Gründonnerstag | coena Domini | C

Coena Domini | Lektionar III/C, 135: Ex 12,1–8.11–14 | 1 Kor 11,23–26 | Joh 13,1–15

Immer wieder ist der Mensch versucht sich zu verewigen. Die Wege dies zu erreichen sind so unterschiedlich, wie es die Menschen selber sind. Es kann zu Höchstleistungen anspornen, aber auch in Gewalt, Zerstörung und Vernichtung umschlagen.
Gott selbst zeigt uns in Jesus Christus einen Weg um die Ewigkeit zu erfahren: zu lieben. Wer das verstanden hat, ist dem Geheimnis dieses Gottesdienstes auf der Spur, die zum Altar führt auf dem sich Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandeln. Das ist ein unscheinbares Zeichen, ein Zeichen, das nur dem gläubigen Vertrauen offen ist, aber in ihm seine Kraft entfalten kann. So gehen wir in diese Nacht und erinnern uns an das Werk der Liebe, das Christus an seinen Freunden damals im Abendmahlsaal tat und heute auch uns schenkt.

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
Du kniest als Meister vor den Schülern. Kyrie eleison.
Du wäschst deinen Freunden die Füße. Christe eleison.
Du bist uns in den Gestalten von Brot und Wein nahe. Kyrie eleison.

Gloria | danach verstummen Orgel und Glocken | Tagesgebet | MB [23]

Allmächtiger, ewiger Gott,
am Abend vor seinem Leiden
hat dein geliebter Sohn
der Kirche das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut
und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet.
Gib, dass wir aus diesem Geheimnis
die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

In den gestalten von Brot und Wein bist du auch heute unter uns gegenwärtig. So rufen wir zu dir in den Nöten unserer Tage:

  • Krieg und Terror herrscht an vielen Orten,
    in der Ukraine, in Syrien und vielen anderen Gebieten.
    Lass Frieden und Versöhnung werden
    zwischen Menschen und Völkern.
    Christus, höre uns.
  • Du verschenkst dich im Zeichen des Brotes.
    Hilf allen, die Nahrungsmittel herstellen und verteilen,
    dass sie aus ihrer Verantwortung zum Wohle aller handeln.
  • Einsamkeit und Unverständnis isoliert Menschen.
    Zeige ihnen Wege in die Gemeinschaft
    und vertrauensvolle Begleiter.
  • Die Kommunionkinder wachsen in die Tischgemeinschaft hinein.
    Ermuntere sie immer aus der Gemeinschaft
    und in der Feier des Brotbrechens zu leben.
  • In deine Herrlichkeit gingen uns liebe Menschen voraus.
    Lass sie an deinem Tische sitzen
    und in der Freude der Erlösung leben.

Wir danken dir, dass du uns nahe bist, heute und in Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
du hast uns heute
im Abendmahl deines Sohnes gestärkt.
Sättige uns beim himmlischen Gastmahl
mit dem ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn

Hinführung zur ersten Lesung | Ex 12,1–8.11–14  

Die Macht und Gewalt Ägyptens
steht für die Macht von Menschen gegenüber anderen.
Die Antwort im Glauben,
ist das Vertrauen auf Rettung und Geborgenheit bei Gott.
Gottes Wort hören und sein Mahl feiern.
Wir feiern Pascha und erinnern wir uns mit unseren jüdischen
Schwestern und Brüdern an alles,
was Gott seit Erschaffung der Welt für sein Volk getan hat.
Die Geschichte Israels ist Teil unserer eigenen Glaubensgeschichte.
Gott führte Israel aus dem „Sklavenhaus“ Ägyptens in die Freiheit
so wird er auch uns aus jeder Not retten
und uns das Leben frei von Ängsten schenken.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 11,23–26

Aus der Feier des Brotbrechens
lebt von Anfang an die christliche Gemeinde
Die Eucharstiefeier wird
zur zentralen Feier des Glaubens.
Mehr als bloße Erinnerung
an ein längst vergangenes Geschehen
ist es gegenwärtige Wirklichkeit,
weil Jesus Christus selbst
– das ist heute –
in den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig wird.

Lesehinweis

Lies: Pas – cha

Meditation

Christus spricht:
„Das ist mein Leib für euch.
Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (1 Kor 11,24b)

Mit allem, das ihn ausmacht,
will er bei uns sein
und uns Kraft schenken.

Mut im Blick auf ihn
und in der Verbundenheit mit ihm
sein Beispiel nachzuahmen.

Im Gedächtnis an den Herrn
seine Gegenwart erfahren
und daraus handeln.

Keine frommen Sprüche,
sondern aus der Erfahrung der Liebe
den Alltag in der Welt gestalten.

In der Eucharistie
ist der Leib Christi gegenwärtig,
ist er selbst für uns erfahrbar.

Aus dieser lebendigen Erfahrung heraus
begegne ich den Menschen
und gebe durch mein Handeln,
die Erfahrung des Leibes Christi weiter.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Keine großen Worte,
einfache und klare Zeichen
unmissverständlich
im Handeln.

So macht Jesus deutlich,
wie er seine Botschaft
von Gottes liebender Sorge
den Menschen nahebringen will.

Er geht auf die Knie,
übernimmt den Dienst,
der wenig geachtet ist,
weil er sich nicht groß machen muss.

Und sie müssen es nicht
sofort verstehen und begreifen,
was da mit ihnen
geschieht.

Seine Liebe bleibt
in Brot und Wein
und in seinem Tun
an ihnen und allen,
die ihm folgen.

Reinhard Röhrner

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