Impulse zum 11. Sonntag im Jahreskreis | B

Jeder Mensch sehnt sich nach Glück, auch wenn das jeder ein wenig anders umschreiben wird. Auch die Wege zum Glück sehen sehr verschieden aus. Manche warten aufs Glück, andere wollen es erzwingen oder im Nachlaufen einholen. In einer Moritat in der Dreigroschenoper schreibt Bert Brecht: „Ja, renn nur nach dem Glück doch renne nicht zu sehr, denn alle rennen nach dem Glück das Glück rennt hinterher.“
Wenn Jesus vom Himmelreich sprich, dann meint er etwas ganz Ähnliches. Ein Glück, das mir geschenkt wird, wenn ich nur bereit und offen dafür bin. Für die Begegnung mit Gott und das erfahren seiner Nähe mitten in der Welt. Wenn wir jetzt Gottesdienst feiern, feiern wir ihn, der uns nahe ist als unser Herr, der Kyrios:

Kyrie | mit Gl

Herr Jesus Christus,
du kündest vom Reich Gottes.
Du lädst ein das Himmelreich zu erwarten.
Du öffnest die Perspektive auf deine liebende Gegenwart.

Gloria | Tagesgebet | MB 219

Gott du unsere Hoffnung und unsere Kraft,
ohne dich vermögen wir nichts.
Steh uns mit deiner Gnade bei,
damit wir denken, reden und tun was dir gefällt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Wir sehnen uns nach dem Himmel und werden dennoch nicht selten mit der Wirklichkeit konfrontiert, die so wenig himmlisch ist. Deshalb rufen wir zu unserem himmlischen Vater:

  • Hilf allen, die unter Macht und Gewalt leiden,
    dass sie Wege zum Leben finden.
  • Ermutige alle, die anderen mit Vertrauen begegnen,
    dass sie spüren wie Miteinander und Gemeinschaft wächst.
  • Unterstütze alle, die nicht wissen, was sie wollen,
    dass sie in deinem Geist die rechten Entscheidungen treffen
    und einen guten Weg zum Leben finden.
  • Begleite alle, die im Alltag
    nach den kleinen Spuren des Himmelreiches suchen,
    dass sie die Samen hüten und pflegen
    und so anderen einen Weg
    zur Fülle des Lebens und zur Erlösung weisen.
  • Tröste alle Trauernden in deiner Liebe
    und nimm die Verstorbenen auf in deine Gegenwart.

Denn du bist uns auch in den kleinen Erfahrungen des Alltags nahe und machst uns Mut das Himmelreich zu suchen, bis wir einst ganz mit dir vereint leben in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
das heilige Mahl ist ein sichtbares Zeichen,
dass deine Gläubigen in dir eins sind.
Lass diese Feier wirksam werden
für die Einheit der Kirche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ez 17,22–24

Die Erfahrung des Scheiterns
verbindet das Gottesvolk
mit der Zerstörung des Tempels durch die Babylonier.
Hatten die Machtspiele der Herrscher
zum Untergang geführt
zeigt sich wie im Blick auf Gott
neue Hoffnung und Zuversicht wächst,
sich Menschen neu entfalten können.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Kor 5,6 – 10

Christen leben in der Welt
und wissen doch, dass die Welt nicht alles ist.
In dieser Spannung leben Christen,
in ihr erfahren sie Hoffnung und Zuversicht,
dass auch und gerade im irdischen Scheitern
nur etwas zu Ende geht,
aber der Mensch in seiner Persönlichkeit
im Blick Gottes bewahrt bleibt.

Lesehinweis

Meditation

Das Himmelreich ist wie ein Senfkorn,
ein ganz kleines Samenkorn.
Es muss gesät werden und wachsen
damit man aufmerksam wird
und es sich entfalten kann.

Das Himmelreich finde ich nicht
in großen Worten und Gesten,
ich muss es in mir suchen,
in kleinen und unscheinbaren
Anfängen, die wie Samen sind.

Das Himmelreich will wachsen
in meinem Leben und meiner Welt,
dann wird es groß sein,
mich und meine Welt
aufnehmen und verwandeln.

Das Himmelreich ist wie ein Baum,
der gepflanzt ist in der Erde,
der wachsen und reifen konnte,
der sich stets dem Himmel entgegenstreckt.
so kann er Schatten und Wohnung sein
für die Vögel des Himmels.

Deshalb säe ich den Samen des Himmels aus
in meinem Leben, im Alltag
und lasse wachsen und reifen,
pflege und behüte es,
dass das Himmelreich
auch in meinem Leben spürbar ist.

⇒ Reinhard Röhrner

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