Impulse zum 27. Sonntag im Jahreskreis | A

27. Sonntag im Jahreskreis | Jahreskreis Sonntage 18-34 | Lesejahr A
Lektionar I/A, 328: Jes 5,1–7 | Phil 4,6–9 | Mt 21,33–44

Im Wein steckt Wahrheit sagen wir. Er gilt als ein edles Getränk. Der Weinberg erfordert die besondere Aufmerksamkeit des Winzers vom Frühjahr über den Sommer bis in den Spätherbst hinein. Weingärten sind empfindlich, deshalb galten sie schon in biblischen Zeiten als Symbole des Friedens.
Es geht in der Sorge um den Weinberg nicht nur um das Erfüllen von Aufgaben, mehr noch sie müssen mit Liebe getan werden. Das Schneiden der Rebstöcke und aufrichten der Pflanzen erfordert Fürsorge und Liebe. Deshalb begegnet uns in der hl. Schrift der Weinberg auch immer wieder als Bild für die Beziehung des der Menschen zu Gott, der sich um uns sorgt.
Es braucht gute Pächter und Verwalter, heute würde man vielleicht den Vergleich mit einem Fußballtrainer wagen. Es geht immer im zwischenmenschlichen um die Liebe als Antwort auf Gottes Sorge um den Menschen.
Preisen wir Jesus Christus als Herrn und Kyrios:

Kyrie | mit GL 155

Herr Jesus Christus,
du bist der Weinstock.
Du schenkst Leben.
Du gibst Erlösung.

Gloria | Tagesgebet | MB 239

Allmächtiger Gott,
du gibst uns in deiner Güte mehr,
als wir verdienen,
und Größeres, als wir erbitten.
Nimm weg, was unser Gewissen belastet,
und schenke uns jenen Frieden,
den nur deine Barmherzigkeit geben kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Beten wir zu unserem Herrn, der sich um uns sorgt wie der gute Winzer um seinen Weinberg:

  • Wir ernten auf Feldern, Weinbergen und Gärten.
    Begleite alle, die säen, pflegen und ernten
    und so für viele eine Lebensgrundlage schaffen!
    Schöpfer der Welt: [ALLE] Wir bitten Dich erhöre uns.
  • Vielen Menschen fehlt das Lebensnotwendige,
    sie leiden unter Hunger und Durst,
    an menschlicher Kälte und Unverständnis
    Lassen satt werden an Leib und Seele!
  • In den Krisengebieten unserer Welt
    herrschen Terror, Hass und Gewalt.
    Lass Frieden werden und Versöhnung wachsen!
  • Am Ende der Kraft und Möglichkeiten fühlen sich Menschen
    und sehen keinen Weg mehr für sich und ihr Leben.
    Stärke sie im Vertrauen und der Liebe,
    damit sie neuen Mut schöpfen!
  • Dankbar für die Ernte des Lebens
    nimm unsere Verstorben auf in Dein himmlisches Reich
    und tröste alle Trauernden!

Du schenkst uns das Leben und willst uns zur Fülle führen, uns reifen lassen. Dafür sagen wir dir Dank, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Gott und Vater,
du reichst uns das Brot des Lebens
und den Kelch der Freude.
Gestalte uns nach dem Bild deines Sohnes,
der im Sakrament unsere Speise geworden ist.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrnt. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 5,1–7

Das Weinberglied des Propheten Jesaja
aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts vor Christus,
hält den Menschen bildlich
die Ungerechtigkeiten der Zeit vor Augen.
Auch jene, die sich mit Gott verbunden meinen,
bringen nicht die Früchte der Liebe,
die die einzige Antwort
auf Gottes liebende Sorge sein könnten.

Hinführung zur zweiten Lesung | Phil 4,6–9

Machtspiele und Intrigen, Hass und Gewalt
sind dem Apostel Paulus nicht fremd.
Unverzagt ermuntert er dennoch die Christen in Philippi
Aus dem Frieden Gottes heraus zu leben,
die aus der gelebten Beziehung zu Gott wächst
und so sich gerade in den Schwierigkeiten des Lebens bewährt.

Meditation

Haben und Besitzen,
Güter anhäufen
und mit Stolz darauf verweisen,
ein Zug unserer Zeit?

Besitz verpflichtet,
er nimmt mich in die Verantwortung,
recht mit ihm umzugehen
und ihn zu bewahren und zu pflegen.

Oft genug jedoch
muss er dem Prestige dienen,
bleibt er äußerlich
und wird dem Besitzenden zur Last.

Wo Liebe den Umgang bestimmt,
kann sich der Besitz entwickeln,
kann er Früchte bringen
und mich und andere nähren.

In liebender Aufmerksamkeit
gewinnt mein Leben
und das Leben anderer
im Licht von Gottes Sorge.

⇒ Reinhard Röhrner

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