Impulse zum 2. Sonntag n. Weihnachten | Dum medium | C

Dum medium | Lektionar III/C, 46: Sir 24,1–2.8–12 | Eph 1,3–6.15–18 | Joh 1,1–18 (oder 1,1–5.9–14)

„Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war, da stieg dein allmächtiges Wort, o Herr, vom Himmel herab, vom göttlichen Thron.“ (Weish 18,14-15)

Mit diesen lyrischen Worten aus dem alttestamentlichen Buch der Weisheit empfängt uns die Liturgie des heutigen Sonntags. Wir feiern noch immer die weihnachtliche Festzeit, das Fest, das die Nacht der Welt und den Glanz Gottes zum Thema hat.

Gott sendet sein Licht in das Todesdunkel der Erde, in die Dunkelheit von Krankheit und Not, von Leid und Aussichtslosigkeit. Um die Ohnmacht der Menschheit zu beenden, schickt Gott uns sein allmächtiges Wort, seinen Sohn, zu Hilfe. In die Sprachlosigkeit der Welt, spricht Gott sich aus. Und aus dem tiefen Schweigen steigt Jubel und Dankbarkeit auf: Die Finsternis ist besiegt, das Leben wird triumphieren.
Rufen wir zum lebendigen Wort Gottes, unserem Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist Gottes Wort in der Stille der Welt. Kyrie eleison.
Du schenkst unserem Leben Sinn. Christe eleison
Du bist das Ziel aller Zeit. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 50

Allmächtiger, ewiger Gott,
du erleuchtest alle, die an dich glauben.
Offenbare dich den Völkern der Erde,
damit alle Menschen
das Licht deiner Herrlichkeit schauen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Im Schweigen und der Ohnmacht unserer Welt, rufen wir voller Vertrauen zu Gott, der mitten unter uns ist:

  • Herr, wir bitten dich: Stifte Frieden
    zwischen den verfeindeten Völkern und Gruppen.
    Hilf, dass Lösungen nicht in der Gewalt,
    sondern im Dialog gesucht werden.
  • Gib denen, die sich überfordert fühlen, neuen Mut.
    Lass sie Menschen finden,
    die sie unterstützen und ihnen zur Seite stehen.
  • Offenbare dich denen,
    die Weihnachten nur als ein großes Geschenkefest kennen.
    Zeige ihnen, wie deine Liebe
    Menschen in Demut und Bescheidenheit erreicht.
  • Sei nahe den Menschen, denen das Nötigste zum Überleben fehlt.
    Gib den Hilfsorganisationen Erfolg
    bei ihrem Kampf gegen Hunger und Krankheiten,
    besonders im Überwinden der Pandemie.
  • Schenke unseren Verstorbenen die Freude Deiner Gegenwart
    und tröste alle Trauernden mit der Freude.

Herr, unser Gott, wir vertrauen auf dich und deine Güte. Dich preisen wir in weihnachtlichem Jubel, heute und in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
befreie uns durch die Wirkung dieses Sakramentes
von unseren Fehlern und Sünden.
Erfülle unser Verlangen und schenke uns alles,
was wir zum Heil nötig haben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Sir 24,1–2.8–12

Wie kann man Gottes Spuren in der Welt erkennen?
Das Buch Jesus Sirach,
das rund 200 Jahre vor Christus entstand,
beantwortet die Frage mit der Weisheit.
Von der griechischen Philosophie geprägt
liegt das nahe,
doch es ist mehr als menschliches Begreifen,
gerade dort zeigt sie sich oft,
wo wir vom Wissen zum Staunen kommen
und unsere Sicherheit
Gott anvertrauen.

Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 1,3–6.15–18

In Gottes weisem Ratschluss lag es,
dass er uns Christus als Erlöser sandte.
Die Verlorenheit des Menschen,
kann nur Gott im Kern überwinden,
das betont der Brief an die Christen in Ephesus,
der im Geiste des Apostels Paulus verfasst wurde.
Lobpreis und Dank sind der Kern
des alten Christusliedes,
das in der heutigen Lesung zitiert wird.

Lesehinweis

Ephesus – kurzes betontes E am Anfang

Meditation

Mitten hinein
in die Stille der Welt,
die Sprachlosigkeit der Menschen,
die Ohnmacht von Welt und Mensch
spricht Gott sein Wort.

Mitten hinein
in den Lärm der Welt,
in das Geplärre und Gezanke
von Menschen überall auf der Welt
spricht Gott sein Wort.

Mitten hinein
in eine Welt,
die diesem Gott
schon lang nichts mehr zutraut
spricht er mit seinem Wort.

Er spricht es
klar und deutlich,
hör- und vernehmbar
für jeden, der bereit ist
es in sich aufzunehmen.

Im Hören
des Wortes Gottes,
im Aufnehmen in meine Existenz
werde ich verwandelt
und erlebe Gott in mir.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Am Anfang wurde Gottes Wort
ein Mensch, nahm Fleisch an
wie Du und ich,
wurde einer von uns.

Und dann kam das Gerede,
Angst und Panikmache,
Lüge und Verdrehung der Wahrheit,
Worte die verbergen.

Und doch sehen ich mich
nach dem Wort,
dem einen und klaren,
das Gott auch heute spricht.

Im Hören auf sein Wort,
kann es Fleisch werden in mir,
mein Handeln bestimmen,
meine Begegnungen prägen.

Gott wird Mensch,
wo wir mit ihm immer wieder
den Anfang wagen,
der uns erlöst.

Reinhard Röhrner

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22 C Weihnachten – Sonntag 2 – dum medium
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