Impulse zu Weihnachten | In Nativitate | B

In nativitate | Lektionar II/B,32: Jes 52,7–10; Hebr 1,1–6; Joh 1,1–18 

Wie soll man in all dem Durcheinander noch den Durchblick bewahren, so viele Informationen, so viele Meinungen und jeder beansprucht die Wahrheit für sich. Im Leben und in der Welt geht es doch nur darum sich durchzusetzen und das gelingt nur so lange bis einer kommt der mächtiger und stärker ist als ich.

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde, so beschreibt die Bibel in der Genesis den ersten Anfang. Im Anfang war das Wort, so beginnt Johannes den Prolog zu seinem Evangelium. Mit Jesus Christus wird dieser neue Anfang gesetzt, Gottes Wort, das alles ins Dasein rief, wird Mensch. So großartig Gottes Schöpfung ist, noch großartiger scheint, dass er selbst in dieser Welt einen neuen Anfang setzt, um uns alle zu erlösen. Deshalb feiern wir Weihnachten, weil die Nacht der Welt durch die Menschwerdung Gottes überwunden ist.

So rufen wir zum menschgewordenen Gott, unserem Herrn, dem Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du Mensch gewordenes Wort Gottes.
Du Sohn Gottes und der Jungfrau Maria.
Du bist an Weihnachten unser aller Bruder geworden.

Gloria | Tagesgebet | MB

Allmächtiger Gott,
du hast den Menschen
in seiner Würde wunderbar erschaffen
und noch wunderbarer wiederhergestellt.
Lass uns teilhaben an der Gottheit deines Sohnes,
der unsere Menschennatur angenommen hat.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Im fleischgewordenen Wort wendet sich Gott auf einzigartige Weise dem Menschen zu. Darum wagen wir es, mit unseren Anliegen vor den Herrn zu treten und ihn zu bitten.

  • Herr, schenke den Menschen überall auf dieser Erde, die unter Gewalt, Terror und Krieg leiden, beständigen Frieden, der leben lässt. – Du Wort des Friedens:
  • Öffne die Herzen der Menschen für Sorgen und Nöte der Mitmenschen und schenke ihnen Bereitschaft, tatkräftig zu helfen. –
    Du Wort der Liebe.
  • Erbarme dich aller, die in irgendeiner Weise gescheitert sind, deren Leben mit Schuld belastet ist und die sich nach einer Perspektive für die Zukunft sehnen. – Du Wort der Vergebung.
  • Steh denen bei, die gerade in diesen Tagen der Weihnacht krank oder einsam sind und manchmal an ihrem Leben verzweifeln. – Du Wort des Lebens.
  • Lass unsere Verstorbenen, die uns an diesem Weihnachtsfest besonders fehlen, bei dir beheimatet sein in deinem Reich. – Du Wort der Vollendung.

Alle Enden der Erde sehen Gottes Heil. Dafür sagen wir dir, unserem Herrn und Gott, in dieser Feier Dank und stimmen ein in den Lobpreis ohne Ende. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
in dieser heiligen Feier
hast du uns deinen Sohn geschenkt,
der heute als Heiland der Welt geboren wurde.
Durch ihn sind wir wiedergeboren
zum göttlichen Leben,
führe uns auch zur ewigen Herrlichkeit durch ihn,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung |

Das Volk Israel
steht in Erwartung des erlösenden Tuns Gottes.
Im Exil in Babylon kündigt

es ihnen der Prophet Deuterojesaja an.
In Jesus von Nazaret
findet diese Erwartung
für uns Christen Erfüllung.

Hinführung zur zweiten Lesung |

Der Hebräerbrief
besteht aus einer Predigt an Christen
Anfang des 2. Jahrhunderts,
die im Glauben erlahmt sind.
Der Verfasser will ihnen
die Einmaligkeit und das Staunenswerte
von Gottes Handeln in Jesus
neu nahe bringen:
Gottes Sohn ist uns geschenkt:
der Erbe des Alls,
der Abglanz der Herrlichkeit Gottes.

Lesehinweis

Meditation

Am Anfang war das Wort…
und das Wort ist Fleisch geworden,
und hat unter uns gewohnt.

Ein Anfang, ein neuer Anfang,
in der heillosen Verwirrung unserer Tage,
der Verlorenheit der Menschen.

Endlich ein neuer Anfang
aus dem Kreis des Bösen
und der Sinnlosigkeit der Welt.

Eine heilsame Perspektive,
auf Gott hin,
der uns in unserem Fleisch entgegenkommt.

Ein Gott, der sich aufmacht
uns ganz nah zu sein
in der Macht der Liebe.

Das Wort ermutigt mich
selbst das Wort der Ermutigung
zu sprechen,
dass die Nacht der Welt
zur heiligen Nacht werde.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Verherrlicht ist Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
den Menschen, die sich nach ihm sehnen.

Ich bin Deine Freude –
fürchte Dich also nicht,
froh zu sein!

Ich bin in Deiner Not;
denn ich habe sie selbst erlitten.
Ich bin in Deinem Tod;
denn heute, als ich geboren wurde,
begann ich mit Dir zu sterben.

Ich gehe nicht mehr weg von Dir.
Was immer Dir geschieht,
durch welches Dunkel Dein Weg
Dich auch führen mag –
glaube, dass ich da bin!

Glaube, dass meine Liebe unbesiegbar ist!
Dann ist auch Deine Nacht
Heilige Nacht.

Dann zünde getrost die Kerzen an –
sie haben mehr recht als alle Finsternis.

nach Worten von Karl Rahner SJ

Weitere Impulse
23 B Weihnachten – Am Tag


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