Impulse zu Pfingsten B | Spiritus Domini

Pentekoste| Spiritus Domini | Lektionar II/B, 234:
Apg 2,1–11 | 1 Kor 12,3b–7.12–13 (Gal 5,16–25) |
(Joh 20,19–23) Joh 15,26–27; 16,12–15

Fünfzig, so heißt das Pfingstfest übersetzt. Die Juden feiern am fünfzigsten Tagen nach Pessach das Wochenfest. Wir feiern die Vollendung des Osterfestes: sieben mal sieben Tage und einen mehr. Die Erfahrung der Auferstehung Jesu ist die Grunderfahrung der Kirche, deshalb feiern wir mit der Sendung des Geistes auch den Geburtstag der Kirche.

Nicht an die Vielzahl, sondern die Vielfalt Gottes glauben wir. An Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes, wird das deutlich. Gott ist vielfältig und Beziehung. Daher kann er uns vielfältig seine Gaben schenken und können wir Gott in den vielen Formen der Liturgie feiern. Dennoch ist es ein Gott. Diesen Gott allein rufen wir an als den Herrn unseres Lebens in Jesus Christus:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
der Geist geht vom Vater und dir aus. Kyrie eleison.
Du schenkst uns deinen Heiligen Geist. Christe eleison.
Du erfüllst die Herzen mit Kraft und Mut. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 201

Allmächtiger, ewiger Gott,
durch das Geheimnis des heutigen Tages
heiligst du deine Kirche
in allen Völkern und Nationen.
Erfülle die ganze Welt
mit den Gaben des Heiligen Geistes,
und was deine Liebe
am Anfang der Kirche gewirkt hat,
das wirke sie auch heute
in den Herzen aller, die an dich glauben
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Durch die Kraft des Geistes werden wir Kirche. Bitten wir für uns als Gemeinde Gottes vor Ort und für sein ganzes Volk überall auf der Welt:

  • Wir beten für alle Getauften,
    um Kraft und Mut täglich den Glauben zu bezeugen.
    V/A: Komm, du Geist der Leben schenkt!
  • Wir beten für die Getauften,
    die nichts mehr vom Glauben und der Kirche erwarten,
    deren Glaube schlummert oder sich bewusst abgewandt haben.
  • Wir beten für die Menschen
    in den Krisen- und Kriegsgebieten unserer Tage,
    in der Ukraine, im Nahen Osten und zahlreichen anderen Orten
    um den Geist, der Frieden und Versöhnung schenkt.
  • Wir beten für alle Menschen,
    die unter Depressionen, Zwängen und Abhängigkeiten leiden,
    um den Geist der Stärke das Leben miteinander wieder zu gestalten.
  • Wir beten für alle unsere Verstorbenen,
    um den Geist der Heiligkeit, dass sie Gott schauen von Angesicht
    und alle Trauernden in lebendiger Hoffnung gestärkt werden.

Herr, wir danken dir, dass du uns nahe bist. Dir sei die Ehre zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geist in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
du hast deine Kirche
mit himmlischen Gaben beschenkt.
Erhalte ihr deine Gnade,
damit die Kraft aus der Höhe, der Heilige Geist,
in ihr weiterwirkt
und die geistliche Speise sie nährt
bis zur Vollendung.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Apg 2,1–11

Am fünfzigsten Tag des Pessachfestes
feiern die Juden Schawuót,
die Erinnerung an das Gesetz am Sinai.
Mit den gleichen Zeichen wie damals
verbindet sich Gott mit den Freunden Jesu
als Gemeinschaft mit dem Auferstandenen.
In poetischer Sprache beschreibt Lukas,
wie die Menschen durch Gebet und Sprache
miteinander verbunden sind,
die Angst ist überwunden,
die Botschaft wird offen verkündet,
Kirche wird erfahrbar.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 12,3b–7.12–13

Einigkeit und Gleichmacherei
gehören nicht zusammen.
Die Vielfalt, das Anerkennen des Anderen
in seiner Art zu leben
gehört wesentlich zum Glauben.
Einzig im Glauben an Jesus
als den Herrn und Erlöser
ist Übereinstimmung grundlegend.

Lesehinweis

Pessach – Betonung auf dem e
Scha – wu –ot (das o wird kurz und betont gesprochen)

Meditation

Inmitten der Starre,
der Menschen und ihrer Gefühle,
der Welt und ihrer Regeln
brich auf, o Heiliger Geist.

Inmitten der Starre,
die das Leben verhindert,
den Menschen einengt,
wirke, o Heiliger Geist.

Inmitten meines Herzens,
wo oft beklommen
die Enge herrscht,
dring ein, o Heiliger Geist.

Erfülle die Herzen der Menschen,
lass uns Leben und Bewegung spüren
aus der Freude,
die du schenkst, o Heiliger Geist.

Weite und Liebe,
Begeisterung und Freude
erwecken den Geist
inmitten des Lebens.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Den Wind kann man nicht sehen,
nur spüren und fühlen,
mit der Haut und den Ohren
wahrnehmen.

Den Geist kann man nicht sehen,
nur spüren und fühlen,
mit dem Herz und dem Sinn
erfahren.

So öffne ich Herz und Sinn,
dass ich die Geister unterscheiden lerne,
die zum Leben führen
und nicht in die Enge,

Die nur schön erscheinen,
aber nicht erfüllen,
die scheinbar alles bieten,
aber nichts einlösen.

Ich öffne mich
für Gottes Heiligen Geist,
dass er mich erfüllt,
und mir meinen Weg ins Leben weist.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Ostern – Pfingsten – Spiritus Domini


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