Dicit Dominus | Lektionar II/B, 378: Dan 12,1–3 | Hebr 10,11–14.18 | Mk 13,24–32
Wie ist das Ende der Welt? Woran kann man es erkennen? Unsere Vorfahren meinten es in den Stahlgewittern des ersten und zweiten Weltkrieges zu erahnen. Die Grausamkeit hat sich seither vielfach wiederholt. Inzwischen sind es nicht mehr nur Waffen, sondern oft genug auch Menschen, die zum Kampf gegeneinander instrumentalisiert werden, oder die Erfahrungen der Pandemie, die große Risse in die Gesellschaft reißen.
Die Botschaft des Glaubens ist immer wieder die, dass wir im Vertrauen auf Gott auch die größten Herausforderungen bestehen werden. Ob wir die Visionen Daniels oder die Worte Jesu nehmen ist vergleichbar. Der Glaubende kann mutig und zuversichtlich sein Haupt erheben, weil er weiß, dass er auf dem zur Erlösung ist.
In diesem Vertrauen rufen wir zu unserem Herrn und Kyrios:
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
du bist für uns arm geworden.
du öffnest die Augen.
Du weitest die Sinne. Du zeigst uns den Weg der Erlösung.
.
Gloria | Tagesgebet | MB 247
Gott, du Urheber alles Guten,
du bist unser Herr.
Lass uns begreifen, dass wir frei werden,
wenn wir uns deinem Willen unterwerfen,
und dass wir die vollkommene Freude finden,
wenn wir in deinem Dienst treu bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.
Fürbitten
Herr Jesus Christus, du wirst einst wiederkommen, um alles zu vollenden. Wir kommen mit unseren Anliegen zu dir und bitten dich:
- Herr, lass durch alle Glieder der Kirche
deine Gegenwart in dieser Welt sichtbar werden.
Jesus Christus, Menschensohn: Wir bitten dich, erhöre uns. - Zeige allen seelisch kranken Menschen
einen Weg in Hoffnung und Zuversicht.
und begleite alle Menschen
in den Besuchsdiensten mit deinem Segen. - Hilf den Menschen, die am Ende ihrer Kraft sind
und zeige ihnen Begleiter die zuhören und helfen. - Stärke alle, die mit schweren Schicksalsschlägen
zurechtkommen müssen,
dass sie nicht an der Zukunft mit Dir zweifeln. - Nimm alle unsere Verstorbenen,
besonders die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt,
nach ihrem Leben hier in die Herrlichkeit deines Himmels auf.
Wo wir Menschen nicht mehr weiterwissen, da stehst du uns mit deiner Kraft und deiner Hoffnung bei. Dafür danken wir dir, der du lebst und herrschst in Ewigkeit. AMEN.
Schlussgebet | MB
Barmherziger Gott,
wir haben den Auftrag deines Sohnes erfüllt
und sein Gedächtnis begangen.
Die heilige Gabe, die wir in dieser Feier empfangen haben,
helfe uns, dass wir in der Liebe zu dir
und unseren Schwestern und Brüdern
Christus nachfolgen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | Dan 12,1–3
Was kommt nach dem Tod?
Seit Menschengedenken suchen wir nach Antworten.
Als Christen glauben wir an die Auferstehung von den Toten,
weil auch Christus auferstand.
Dieser Glaube hat seine Wurzeln bereits im Buch Daniel,
das zu den späten Schriften des Alten Testaments gehört.
Wir brauchen keine Angst vor dem Ende haben,
denn Gott selbst will uns richten,
damit wir in seine Gegenwart gelangen.
Hinführung zur zweiten Lesung | Hebr 10,11–14.18
Bis hinein in die äußerste menschliche Erfahrung
von Hilflosigkeit und Ohnmacht
ist Jesus Christus an unserer Seite.
Durch seinen Tod und seine Auferstehung
schenkt er uns,
was die Welt aus sich nicht geben kann,
jene großartige Zielrichtung
in Gottes prachtvoller Gegenwart.
Lesehinweis
…
Meditation
Was wird noch werden?
Was wird noch sein?
welche Herausforderungen
kommen noch auf mich zu?
Fragen, die wir uns stellen,
die uns bang werden lassen,
wenn wir mit ihnen
in unsere Zukunft blicken.
Als Glaubende
sind wir zuerst hoffende Menschen.
Menschen, die erwarten,
dass sie erfüllt, was Gott sagt.
Aus der Erwartung zu leben,
heißt in der Zuversicht zu sein,
dass Gott in meinem Leben
alles zum Guten führen wird.
Der Blick auf das Ende
ist in diesem Blickwinkel
kein ängstliches Tasten,
sondern der mutige Weg
hin zu Vollendung in Gott.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Wo bist Du Trost der ganzen Welt?
Rufen wir im Blick auf Kriege,
rufen wir im Blick auf Terror,
rufen wir beim Zerbrechen von Beziehungen,
rufen wir, wenn wir keinen Sinn mehr sehen.
Wo bist Du Trost der ganzen Welt?
Willst Du uns auch mit schönen Worten
zufriedenstellen und beruhigen?
Mit den endlosen Phrasen,
die schon lange nicht mehr wirklich beruhigen?
Bist Du mehr als Vertröstung?
Dort ist der Trost der ganzen Welt!
Wo Menschen beginnen Gott zu erahnen,
hinter all den glänzenden Fassaden
und den bröckelnden Komplexen,
hinter den beteuerten Wahrheiten
und den zaghaften Zwischenrufen.
Hier ist der Trost meiner ganzen Welt!
Wo ich beginne Gott zu vertrauen
mich in seine Hände gebe
mit allem was mir lieb und teuer ist
mit allem Scheitern und aller Last,
weil er mein Herr ist.
Reinhard Röhrner
Weitere Impulse
Meditation
21 B Jahreskreis – Sonntag 33 – dicit dominus
21 B Jahreskreis – Sonntag 33 – Hinführung und Meditation