Impulse zum 33. Sonntag im Jahreskreis | Dicit Dominus | A

Dicit Dominus | Lektionar I/A, 358:
Spr 31,10–13.19–20.30–31 | 1 Thess 5,1–6 | Mt 25,14–30 (oder 25,14–15.19–21)

Für einen Moment schien die Welt in der Pandemie zum Stillstand zu kommen und einige hatten Hoffnung, dass vieles wieder langsamer und bewusster werden würde. Doch die Erfahrungen der Entschleunigung scheinen schnell wieder der Beschleunigung gewichen zu sein.

Gut, dass wir hier in der Kirche durchatmen können. Einen Ort haben, an dem es anders ist. Der Glaube ist jedoch keine reine Wohlfühlecke oder Kuschellandschaft, kein Bällebad des Lebens.

Manchmal begegnet uns Kirche und Glaube ebenso herausfordernd, wie wir es im Alltag immer wieder erfahren. Das heutige Evangelium scheint auf den ersten Blick ein kapitalistisches Lehrstück zu sein. Bei genauerem Hinsehen erfahren wir mehr. Jesus kommt es darauf an, dass wir aufmerksam sind, für uns und unser Leben, die Menschen um uns herum und vor allem für Gott, den wir jetzt in unserer Mitte feiern.
Preisen wir unseren Herrn, den Kyrios, für sein Erbarmen:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du wirst kommen, wenn wir es nicht erwarten. Kyrie eleison.
Du hast uns in dein Licht gerufen, dass wir als Kinder des Lichtes leben.
Du schenkst uns Gaben, um unser Leben in deinem Geiste zu gestalten.

Gloria | Tagesgebet | MB 247

Gott, du Urheber alles Guten,
du bist unser Herr.
Lass uns begreifen, dass wir frei werden,
wenn wir uns deinem Willen unterwerfen,
und dass wir die vollkommene Freude finden,
wenn wir in deinem Dienst treu bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Jeder Mensch hat Talente bekommen und kann sich so entfalten. Hilf den Menschen mit ihren Talenten der Not der Welt zu begegnen, darum bitten wir dich, Herr Jesus Christus, voll Zuversicht: 

  • Durchsetzen auf Gedeih und Verderb
    ist für viele Menschen Maxime des Handelns.
    Lass sie erfahren wie reichhaltig das Geschenk des Miteinanders ist.
    Christus höre uns. | ALLE Christus erhöre uns.
  • Scheitern in Schule und Beruf wirft Menschen aus der Bahn.
    Hilf allen den eigenen Wert und die eigenen Talente zu entdecken
    und so ein Zeuge deiner Liebe zu werden.
  • Krieg und Bürgerkrieg an vielen Orten unserer Erde
    zerstört Leben und Welt vieler Menschen.
    Hilf allen, Wege des Friedens zu suchen und zu finden.
  • Krankheit und Leid bedrohen das Leben.
    Zeige allen Leidenden welche Talente sie
    in der besonderen Situation nutzen können,
    um erfüllte Wege zu gehen.
  • Im Tod werden Menschen aus unserer Mitte genommen.
    Nimm sie auf in deine Gegenwart und tröste die Trauernden.

Denn du bist allezeit bei uns und begleitest uns in Höhen und Tiefen des Lebens. Dafür danken wir dir mit ganzem Herzen jetzt und allezeit bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barherziger Gott,
wir haben den Auftrag deines Sohnes erfüllt
und sein Gedächtnis begangen.
Die heilige Gabe,
die wir in dieser Feier empfangen haben, helfe uns,
dass wir in der Liebe zu dir und unseren Schwestern und Brüdern
Christus nachfolgen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Spr 31,10–13.19–20.30–31

Heute hören wir ein kleines ABC
der Weisheit Gottes in Gestalt einer tüchtigen Frau.
Die Anfangsbuchstaben der Zeilen
bilden im Hebräischen Text das Alphabet ab.
Im Original spielt das Gedicht mit Rätsel und Anspielung,
was am Beginn des Buches als Weisheit Gottes beschreiben wird,
wird greifbar im Bild der tüchtigen Frau,
dem Menschen, der aus der Begegnung mit Gott lebt.
Oder man könnte sagen:
Gelebter Glaube lohnt sich.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Thess 5,1–6

Wann ist der Welt Ende? –
Wir wissen es nicht und können es auch nicht errechnen.
Besser ist es für uns daher wachsam zu sein,
aufmerksam auf Gottes Zeichen und Spuren
in der Welt zu achten,
jenseits der täglichen Mühe und Sorge
Gottes Gegenwart in unserem Leben wahr- und ernst zu nehmen.

Lesehinweis

Meditation

Fünf Talente
gab er mir,
fünf Chancen
mich zu entfalten.

Fünf Wege
mich zu finden
fünf Möglichkeiten
mich zu verwirklichen.

Er gibt mir die Talente
einfach so,
er traut mir zu,
dass ich sie entdecke.

Kenne ich meine Talente,
entdecke ich die Chancen,
ergreife ich die Möglichkeiten,
die Gott mir gibt?

Aufmerksam will ich sein,
in mir nach meinen Talenten nachspüren
und sie verwirklichen
in meiner Welt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Was für eine Erwartung,
was für ein Druck
den Gott aufbaut,
wenn er ernten will,
wo er nicht gesät hat.

Seine Begegnung mit dem Menschen
beginnt jedoch anders
er kommt mit Vertrauen und Zutrauen
er verschenkt Talente und Liebe.

Er macht mir Mut
mein Leben zu gestalten,
meine Fähigkeiten und Talente
zu entdecken und zu entfalten.

Er ermutigt mich
meinen Weg in der Welt
zu suchen und zu finden
und kreativ meine Zeit zu gestalten.

Er freut sich mit mir
über das Leben, das ich gestalte,
die Höhen und Tiefen,
die ich in seinem Vertrauen lebe.

Reinhard Röhrner

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