Impulse zum 26. Sonntag im Jahreskreis | Erntedank | A

Omnia quae fecisti | Lektionar VIII, 245-252:
Joël 2,21-24.26-27 | 1 Tim 6,6-11.17-19 | Lk 17,11-19

Ein wunderschöner Erntedankaltar ist hier vor unserem Altar und an der Seite aufgebaut. Nicht nur die Schubkarre wirkt nostalgisch. Ist es überhaupt noch sinnvoll, Erntedank zu feiern?

Die Berichte dieses Jahres von Dürre, Bränden und Überschwemmungen an vielen Orten unserer Welt sind uns noch im Gedächtnis. Der Kampf um die Verschiffung von Getreide gegen den Hunger in der Welt aus der Ukraine über das Schwarze Meer blitzt immer wieder in den Nachrichten auf. So selbstverständlich ist es also nicht, dass wir genug zu essen und zu trinken haben, dass wir bei allen Herausforderungen noch in einer gemäßigten Klimazone leben und mehr haben als wir brauchen.

Ein guter Grund, dankbar zu sein und unseren persönlichen Dank vor Gott zu bringen, für die ganz persönliche Ernte in diesem Jahr zu danken:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du schenkst uns die Frucht der Erde. Kyrie eleison.
Du schenkst Leben in Fülle. Christe eleison.
Dankbar stehen wir vor dir. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 1094

Gott, unser Vater,
du sorgst für deine Geschöpfe.
Du hast dem Menschen die Erde anvertraut.
Wir danken dir für die Ernte dieses Jahres.
Nähre damit unser irdisches Leben
und gib uns immer das tägliche Brot,
damit wir dich für deine Güte preisen
und mit deinen Gaben den Notleidenden helfen können.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Zu Gott, dem Schöpfer der Welt, rufen wir in den Nöten unserer Tage voll Vertrauen:

  • Wir beten für die Schöpfung, die an vielen Orten bedroht ist,
    dass die Verantwortlichen den Schutz der Welt im Blick haben
    und jeder einzelne seinen Beitrag einbringt.
  • Wir beten für die Opfer der Naturkatastrophen dieses Jahres,
    die unter den Folgen von Dürre, Bränden
    und Überschwemmungen leiden.
  • Wir beten für die Landwirte und Gärtner,
    die für die Sicherung der Nahrung arbeiten,
    dass ihr Dienst geschätzt und gewürdigt wird.
  • Wir beten für die Menschen in Krieg und Bürgerkrieg,
    um Frieden und Versöhnung,
    dass sie säen und ernten können.
  • Wir beten für die Kinder,
    dass sie in eine intakte Welt hinein gehen dürfen
    und Gottes Spuren in ihr entdecken.
  • Wir beten für unsere Verstorbenen,
    dass sie das Erntedankfest des Lebens
    in Gottes Herrlichkeit feiern dürfen.

Gott, du schenkst uns Leben in Fülle. Lass uns die Vielfalt der Natur dankbar erkennen und so die Zeichen deiner Liebe spüren. Wir danken dir durch Jesus Christus, unseren Herrn. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, in dieser heiligen Feier
haben wir dir für die Ernte des Jahres gedankt.
Schenke uns als Frucht dieses Opfers
die ewigen Güter,
welche die Erde nicht geben kann.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Dtn 8,7-18

Auf dem Weg ins „Gelobte Land“
werden die Israeliten gewarnt,
den Reichtum des Landes nicht als eigenes Verdienst zu achten,
sondern Gottes Hilfe zu preisen
und dankbar zu bleiben, so erleben sie die Fülle der Gaben.

ODER: Hinführung zur ersten Lesung |
Joël 2,21-24.26-27

Wie schnell doch alles vergehen kann,
was wir gern als unseren Erfolg verkaufen.
Im Vertrauen auf Gott,
lernen wir Dankbarkeit und Leben.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 3,6-10

Wir können unseren Beitrag bringen,
damit etwas reifen und gelingen kann,
ohne Gott aber ist alles leer und hohl.
Paulus erinnert die Christen in Korinth,
dass es zuletzt Gott ist,
der allem seinen Segen gibt.

ODER: Hinführung zur zweiten Lesung |
1 Tim 6,11–16

Paulus setzte Timotheus der Überlieferung nach
als ersten Bischof in Ephesus ein.
In seinem Hirtenbrief ermahnt er ihn
in den Wirren der Zeit
und in der Verführung des eigenen Erfolges
Gott nicht aus den Augen zu verlieren,
Sondern immer ein gutes Vorbild
für die Gemeinde zu sein.

Lesehinweis

Deuteronómium – Betonung auf dem zweiten o
Bei Timotheus wird das o betont, e und u getrennt gesprochen
Joël – o und e getrennt lesen

Meditation

Heute will ich danken,
für die Ernte, für das Jahr,
für das, was ich einbringen durfte
in die Scheune meines Lebens.

Auch wenn mir nicht so zumute
und mir das Jahr noch nicht geheuer ist,
will ich dennoch danken
für all das, was geworden ist.

Inmitten der Krise,
inmitten von Beschränkung und Einsamkeit,
konnte Neues entstehen,
wachsen und reifen.

Dankbar sehe ich
auf die Begegnungen,
die ich achtlos wie selbstverständlich nahm
und ich neu sehe im Licht dieses Jahres.

Dankbar erlebe ich
wie ich mich neu öffnen kann
in all der Enge der Welt
neue Weite erfahre und erlebe.

Dankbar bin ich meinem Gott,
der mich auch in schweren Tagen begleitet
und mich führt,
wenn ich nicht mehr weiterweiß.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Schöne Welt,
vom Schöpfer ins Dasein gerufen,
Pflanzen und Tiere
und wir Menschen.

Schöne Welt,
Lebensraum für unzählige Geschöpfe,
Nahrung für alle
mehr noch, Platz für Schönheit und Vielfalt.

Dankbarkeit,
eröffnet den Blick in diese Welt,
die von Gott geschenkte Welt,
seine Gegenwart
seine Liebe und Sorge um uns.

Dankbarkeit leben,
heißt diese Liebe und Sorge weitergeben
an die Menschen um uns
und im Miteinander
erneut Gott zu finden

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
23 A Jahreskreis – Sonntag 26 – Erntedank


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