Impulse zum 24. Sonntag im Jahreskreis | Da pacem | A

Da pacem | Lektionar I/A,322: Sir 27,30 – 28,7 | Röm 14,7–9 | Mt 18,21–35

Der Umgang mit Schuld ist nicht einfach. Manche meinen, dass sie irgendwann einfach vorbei ist, aber im Persönlichen ist es anders als im Strafrecht etwa, wo es klare Verjährungsfristen gibt. Persönliche Schuld muss vergeben werden, dann kann sie gelöst sein.

Wenig hilfreich ist dabei, wenn sich ein Täter zum Opfer stilisiert, wie es immer wieder passiert und manchmal auch auf den ersten Blick gar nicht auffällt. Und doch braucht es die Offenheit der Demut und die Bereitschaft Vergebung zu empfangen.

Barmherzigkeit und Vergebung sind zwei Herausforderungen, die wir für uns selbst gerne in Anspruch nehmen, aber beim anderen deutlich genauer sind, ob es auch noch gerecht ist. Soll ich dem anderen immer wieder vergeben? Muss ich das ihm zuliebe tun?
Nein, können wir aus dem Glauben sagen, nicht ihm, sondern uns zuliebe. Nur wenn ich bereit bin von Herzen zu vergeben, kann ich das Geschenk der Vergebung an mir selbst erfahren, wenn ich offen bin für die Erlösung, werde ich als Erlöster leben.

Rufen wir zu Christus, dem Kyrios, unserem Erlöser:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du vergibst die Schuld. Kyrie eleison. Kyrie eleison.
Du zeigst uns den Weg der Versöhnung. Christe eleison.
Du machst uns Mut einander zu vergeben. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 236

Gott, du Schöpfer und Lenker aller Dinge,
sieh gnädig auf uns.
Gib, dass wir dir mit ganzem Herzen dienen
und die Macht deiner Liebe an uns erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Dem Reumütigen schenkt Gott seine Barmherzigkeit, den Kleinherzigen will er zur Umkehr bewegen. Darum beten wir:

  • Für alle, die Unrecht getan und Menschen schwer verletzt haben
    und nicht wissen, wie sie Vergebung finden können.
    Christus, höre uns.
  • Für die Opfer der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen,
    für die Waisenkinder und die Witwen,
    für die an Leib und Seele Geschändeten und Verletzten.
  • Für die Menschen, denen schweres Unrecht geschehen ist
    und die sich mühen, zu vergeben;
    für alle Betrogenen; für die im Stich gelassenen Kinder.
  • Für die Menschen in Marokko und in Libyen,
    die unter den Folgend er Naturkatastrophen leiden.
  • Für uns selbst, die wir anderen gegenüber
    auf vielfältige Weise versagen.
  • Für alle unsere Verstorbenen um das ewige Leben
    und Trost für alle Trauernden.

Gott, du bist für uns wie ein guter Vater. Dafür danken wir und preisen dich jetzt, unser Leben lang und bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
wir danken dir, dass du uns Anteil
am Leib und Blut Christi gegeben hast.
Lass nicht unser eigenes Streben
Macht über uns gewinnen,
sondern gib, dass die Wirkung dieses Sakramentes
unser Leben bestimmt.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Sir 27,30 – 28,7

Vergebung schenken zählt vielleicht
zu den großen Herausforderungen im Leben,
doch ist jede Gemeinschaft darauf angewiesen.
Der Weisheitslehrer Jesus Sirach,
betont, dass der Zorn gegenüber dem Anderen
den Menschen auch mit Gott unversöhnt zurück lässt.
Versöhnung ist also auch ein Dienst an Gott.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 14,7–9

Woran erkenne ich eine
christliche Gemeinde? –
An der Orientierung an Christus.
Das klingt einfach
und ist manchmal im Alltag doch so schwer.
Paulus erinnert uns daran,
dass wir alle zu Christus gehören.

Lesehinweis

Meditation

Warum Herr,
tragen mir andere meine Schuld nach,
warum können sie nicht einfach darüber hinwegsehen
es einfach vergessen machen?

Bist du, Herr, etwa auch so,
handelst so wie die Menschen um mich?

Ja, ich bin bereit zu vergeben,
ich lasse anderen Schuld nach,
aber sie daran erinnern,
was einmal war und dass alle Nachsicht Grenzen hat,
das darf man doch noch, oder?

Du sagst mir, Herr,
dass du mein Handeln zum Maßstab machst,
wie ich meinen Schuldnern vergebe,
so vergibst auch du mir.

Einander vergeben heißt,
die Schuld nicht anrechnen,
miteinander Schritte
zum Leben wagen.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Vergib uns unsere Schuld,
so beten wir täglich im Vater Unser,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,
was uns deutlich schwerer fällt.

Anderen vergeben,
die Schuld nachlassen,
obwohl sie gegen uns sündigten,
uns unrecht oder böse begegneten.

Gott schenkt Vergebung,
wo ich sie in meinem Leben
ganz zulassen kann,
mit dem Herzen annehme.

Dort wird mein Leben
weit und leicht,
wo ich Schuld nicht mehr nachtrage,
aufrechne und vorhalte.

Mein Leben wird von
Gottes Liebe erfüllt,
wo ich mit ganzem Herzen
Vergebung weiterschenke

Reinhard Röhrner

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23 A Jahreskreis – Sonntag 24 – Da pacem


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