Impulse zum 19. Sonntag im Jahreskreis | Respice Domine | A

Respice Domine | Lektionar I/A, 306:
1 Kön 19,9a.11–13a | Röm 9,1–5 | Mt 14,22–33

In den Herausforderungen des Alltags ist es gut Momente und Zeiten zu erleben, in denen wir einfach Dasein können. Uns nicht schon wieder fremdbestimmt erleben und im Korsett von Aufgaben und Ansprüchen wiederfinden.

Dafür braucht es oft keine spektakulären Aktionen, dazu muss ich nicht andere klein machen, um mich ins bessere Licht zu stellen, sondern vor allem Still werden und zu mir kommen.

Heute begegnet uns in der ersten Lesung der Prophet Elija, der am Rande seiner Kraft ist, der nicht mehr weiter weiß im Trubel des Alltags und der Widersacher und Gegner. Er erlebt Gott als einen zarten und fürsorgenden Gott. Ein Gott, der so mächtig ist, dass er ihm in der Stille begegnen kann. Heilsame Stille, die uns zur Ruhe kommen lässt und neue Kraft schenkt in der Begegnung mit Gott.
Rufen wir zu ihm, unserem Herrn, dem Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
Du bist uns nahe im Trubel der Welt. Kyrie eleison.
Du kommst in der Stille zu uns. Christe eleison.
Du öffnest den Weg zum Leben. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 229

Allmächtiger Gott,
wir dürfen dich Vater nennen,
denn du hast uns an Kindes statt angenommen
und uns den Geist deines Sohnes gesandt.
Gib, dass wir in diesem Geist wachsen
und einst das verheißene Erbe empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Jesus lädt ein, Vertrauen zu ihm zu haben. In diesem Vertrauen wenden wir uns an ihn und rufen:

  • Herr Jesus Christus, gib den Kraftlosen Mut und Vertrauen,
    wenn sie vor scheinbar unlösbaren Aufgaben stehen.
    Christus, höre uns. | ALLE: Christus, erhöre uns
  • Steh den Menschen bei,
    die immer wieder im Glauben und Vertrauen
    ihre Aufgaben annehmen.
  • Ermutige junge Christen, deinen Ruf: „Komm“ anzunehmen
    und einen geistlichen Beruf zu ergreifen.
  • Strecke deine Hand aus,
    wenn Menschen unterzugehen drohen
    und rette sie aus ausweglosen Situationen.
  • Hilf den Helfern in den Krisengebieten
    und den Menschen in den Kriegsgebieten,
    um Ruhe zu finden und aufatmen zu können.
  • Begleite die Kranken und Leidenden
    mit der Erfahrung deiner Nähe
    und lass unsere Verstorbenen bei dir auf ewig geborgen sein.

Denn du, Herr, willst ein Gott-mit-uns sein. Dir sei Lob und Dank in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
wir haben
den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Das heilige Sakrament bringe uns Heil,
es erhalte uns in der Wahrheit
und sei unser Licht in der Finsternis.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | 1 Kön 19,9a.11–13a

Viele Menschen suchen große Momente
in spektakulären Erfahrungen.
Heute hören wir vom Propheten Elija,
der eine intensive Gottesbegegnung macht,
die seinem Leben neue Kraft verleiht.
Ganz in der Stille,
in der „Stimme verschwebenden Schweigens“
wie es Martin Buber übersetzt.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 9,1–5

Der Apostel Paulus wurde als Jude erzogen,
ein pharisäischer Rabbiner.
So tut es ihm im Innersten weh,
wenn er sieht wie seine Glaubensgenossen
in Jesus nicht den Messias erkennen.
Paulus wertet die Juden nicht ab,
er gibt seiner Trauer Ausdruck.

Lesehinweis

Elija – Betonung auf dem i

Meditation

Im heftigen Sturm,
der die Berge zerriss,
war ER nicht.

Im Erdbeben,
das die Erde aufreißt,
war ER nicht.

Im gewaltigen Feuer,
das alles verbrennt,
war ER nicht.

In der leisen Stille,
wenn alles vorüber ist,
kommt Gott selbst.

Er braucht seine Macht nicht beweisen,
er ist so groß,
dass er das nicht nötig hat.

Wir dürfen ihn erfahren,
wo wir ganz offen sind
für ihn und seine Begegnung.

In unserem Innern
wird er uns begegnen,
überraschend,
unaufdringlich
und voller Zärtlichkeit.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Beeindruckend,
was für ein Mann der Tat
dieser Petrus.

Beeindruckend der Mut,
den er an den Tag legt,
wenn er nur auf das Wort Jesu hin
sich auf das Wasser traut.

Unsicheres Terrain beschreitet er,
ja auf Unmögliches lässt er sich ein
ganz im Blick auf Jesus,
seinen Herrn,
wird es Wirklichkeit.
Die Unsicherheit des Wassers verschwindet.

Da merkt er plötzlich
wie Winde und Wasser
seine Sicherheit rauben,
er unterzugehen droht.

Mutig, weil er den ruft,
der ihn retten kann.
Jesus ergreift ihn
zieht ihn aus der Tiefe.

In der Unsicherheit des Alltags,
sich an Gott auszurichten
ihn zum Gefährten machen
heißt mutig sein im Glauben.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
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