Impulse zum 10. Sonntag im Jahreskreis B | Dominus illiminatio

Dominus illuminatio | Lektionar

„Ich wars nicht!“ – Vielleicht einer der häufigsten Entschuldigungen. Aber wer ist wirklich Schuld? Habe ich nicht immer schnell Erklärungen bereit, dass das gerade nicht anders ging oder es die Umstände einfach nicht anders wollten. Oft genug habe ich auch schnell einen anderen im Blick, der doch die Verantwortung übernehmen könnte und die Schuld auf sich nehmen sollte. Aber ich, nein ich bin nicht schuld.

Wir gestalten unser Leben immer in der Spannung von Freiheit, Verantwortung und Schuld. Deshalb sind wir auch immer auf Vergebung angewiesen. Wir können uns nicht selbst von der Schuld lossprechen, bis zur großen Vergebung, die uns Gott schenkt und die wir Erlösung nennen.

Rufen wir, zu unserem Herrn, dem Kyrios, der uns mit Güte und Erbarmen entgegenkommt:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du schenkst Erbarmen und Versöhnung. Kyrie eleison.
Du hast die Schuld der Menschen auf dich genommen. Christe eleison.
Du hast alle Menschen erlöst. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 218

Gott, unser Vater,
alles Gute kommt allein von dir.
Schenke uns deinen Geist,
damit wir erkennen, was recht ist,
und es mit deiner Hilfe auch tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Im Geist des Glaubens reden und bitten wir voll Zuversicht und rufen in der Not unserer Zeit zu ihm:

  • Für alle Menschen, die unter den Folgen der Flut leiden,
    die sich für die Opfer engagieren in den Rettungsdiensten,
    oder auch aus christlicher Nächstenliebe
    um schnelle, nachhaltige und unfallfreie Hilfe.
    Christus, höre uns. | ALLE Christus, erhöre uns.
  • Für alle Beichtväter und geistlichen Begleiter,
    die den Sündern dein Wort der Vergebung zusprechen,
    um Verständnis und Einfühlungsvermögen.
  • Für alle, die ihre Macht
    ohne Skrupel zum Nachteil anderer einsetzen,
    um den ehrlichen Blick für die anderen.
  • Für alle Menschen, die sich in Schuld verstrickt haben
    und keinen Ausweg sehen,
    um den Mut zu Bekenntnis und Versöhnung.
  • Für alle, die von schwerer Schuld gequält
    dem Tod entgegensehen,
    um die österliche Zuversicht.

Gott, unser Vater, wir danken dir für deine Gnade, die du uns mächtig erwiesen hast, in deinem Sohn Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
die heilende Kraft dieses Sakramentes
befreie uns von allem verkehrten Streben
und führe uns auf den rechten Weg.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Gen 3,9–15

Im Erfolg will es jeder gewesen sein,
bei der Schuld ist es anders,
da war es meistens keiner.
Die Paradieserzählung bringt die menschliche Schwäche
eigene Schuld einzugestehen auf den Punkt.
Wo Schuld geleugnet wird,
kann sie nicht bewältigt werden,
bleibe ich unter der schuld,
hilflos und nackt – wie es der Mythos umschreibt.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Kor 4,13 – 5,1

Es ist erstaunlich,
was manche Menschen ausstrahlen.
Obwohl sie keine reinen Erfolgsmenschen sind
oder allgemein bewundert werden,
so haben sie dennoch eine Faszination,
die man sofort spürt.
In dieser Faszination will der Apostel Paulus
die Christen in Korinth und uns begeistern.

Lesehinweis

Beélzebul – die beiden e nebeneinander getrennt sprechen

Meditation

Leben ist Veränderung.
Alles bewegt sich,
alles ist im Fluss,
ständig muss ich mich neu einstellen.

Ich möchte bleiben dürfen,
etwas Festes haben,
mich verlassen können
und sicher sein.

Ich nehme die Wandlung an,
den Weg der Veränderung
aus meinem Innern heraus
in meinen Alltag hinein.

Ich öffne mich für den guten Geist,
den Geist Gottes der alles erfüllt
und mir beisteht
in den Veränderungen des Lebens.

Ich darf mich verändern
um zu bleiben, wer ich bin.
Ich darf es wagen,
weil Gott den Weg mit mir geht.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Gut und Böse,
liegen oft so nahe beieinander.
Natürlich will ich das Gute,
aber das geht nicht,
Gutes tun hat Grenzen,

Oft liegt die Grenze dort,
wo das Böse beginnt,
wo ich Gott und Welt
zu meinen eigenen Gunsten
in den Hintergrund stelle.

Gutes kann wachsen,
es lässt mich mitwachsen
über mich hinaus,
meine Welt verändern.

Die Erfahrung des Guten
schenkt mir einen Blick
ins Paradies
für mich und alle,
die mit mir im Glauben
in der Welt unterwegs sind.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 10 – dominus illuminatio



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