Impulse zu Fronleichnam | Ssmi Corporis et Sanguinis Christi | A

Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi | Lektionar I/A, 230:
Dtn 8,2–3.14b–16a | 1 Kor 10,16–17 |  Joh 6,51–58

Wie kein anders Fest im Kirchenjahr steht das Hochfest des Leibes und Blutes Christi, Fronleichnam, für Tradition im katholischen Glauben. In der Mitte des 13. Jahrhunderts entstand das Fest in der neuen Sehnsucht nach eucharistischer Frömmigkeit.

Gleichzeitig ist es ein modernes Fest, das die bewährte Lehre von der Gegenwart Christi im Altarsakrament zu den Menschen bringt. Schon Thomas von Aquin spricht davon im Hymnus Pange lingua, wenn er von der bewährten Herrlichkeit Gottes spricht, die uns in der Eucharistie vor Augen ist.
Das Sakrament des Altares steht im Mittelpunkt, die Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, ein Geschehen, das sich täglich in der Messfeier auf dem Altar vollzieht. Wie am Gründonnerstag verspricht uns Jesus seine Gegenwart ohne die bedrückende Nacht von Getsemani. Aus der Ostererfahrung heraus feiern wir Gott und ziehen mit uns nach der Meßfeier durch die Straßen unserer Stadt.
Preisen wir unseren Erlöser, den Kyrios, in unserer Mitte:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
wahrer Mensch und Gott. Kyrie eleison.
Unter uns in den Gestalten von Brot und Wein. Christe eleison.
Du schenkst uns ewiges Leben. Kyrie eleison..

Gloria | Tagesgebet | MB 255

Herr Jesus Christus
im wunderbaren Sakrament des Altares
hast du uns das Gedächtnis deines Leidens
und deiner Auferstehung hinterlassen.
Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse
deines Leibes und Blutes so zu verehren,
dass uns die Frucht der Erlösung zuteil wird,
der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit Gott dem Vater lebst und herrschst in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus Gottes Mund. In Wort und Sakrament ist Jesus Christus uns. Wir rufen voll Vertrauen zu ihm:

  • Kirche ist Ort der Gegenwart Gottes in der Welt.
    Ermutige alle Christen aus der Begegnung mit dir
    in deinem Wort und im Sakrament des Altares
    die Welt zu gestalten.  
  • Die Kirche ist Gemeinschaft für Gottes Gegenwart in der Welt.
    Begleite alle kirchlichen und weltlichen Gruppen
    im Geiste Jesu Leben und Gemeinschaft zu gestalten.
  • Kirche ist Bild für Gottes Gegenwart in der Welt.
    Hilf der Kirche aus der Liebe zu dir zu leben
    und diese Liebe in die Welt zu tragen.
  • Kirche bezeugt Gottes Sorge für die Welt.
    Schenke Frieden in den Kriegsgebieten,
    besonders der Ukraine, dem Sudan und Syrien,
    Schenke Heilung allen Kranken und Opfern von Unfällen.
  • Kirche weist den Weg in deine Herrlichkeit.
    nimm die Verstorbenen auf in deine Gegenwart
    und tröste alle Trauernden mit der Kraft der Hoffnung.

Heiland, Hirt und Lehrer deines Volkes. Lass deine Kirche immer mehr zum lebendigen Zeichen der Liebe und Güte Gottes werden und geh alle Wege mit uns bis wir einst bei dir sein werden in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr Jesus Christus,
der Empfang deines Leibes und Blutes
ist für uns ein Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit.
Sättige uns im ewigen Leben
durch den vollen Genuss deiner Gottheit.
Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Dtn 8,2–3.14b–16a

In der Krise fühlen wir uns schnell
von Gott und Welt verlassen,
wie die Israeliten auf dem langen Weg in die Freiheit.
In der Rückschau erkennen sie.
Gott unterweist sein Volk
und weist ihm damit den Weg zum Leben.
Er gibt ihm das Manna und macht ihm so deutlich,
dass es nicht durch sein „selbstgebackenes“ Brot überlebt,
sondern durch das Brot des Wortes Gottes.
Das gilt gerade auch für das Leben des Volkes im Wohlstand.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 10,16–17

Oft wird mit vielen Worten nichts gesagt,
Paulus konzentriert die Glaubenserfahrung
auf einige wenige Worte:
Der eine Kelch
und das eine Brot
sind Symbol der Verbundenheit und Einheit
der Gemeinde als Leib Christi sind.

Lesehinweis

Meditation

Brot und Wein,
es schmeckt nach Brot und Wein,
es riecht nach Brot und Wein
und sieht auch so aus.

Zeichen der Nähe,
Zeichen der Liebe,
hinter der sinnlichen Welt,
mehr als äußerlich wahrnehmbar.

Gott ist nahe,
er will mir nahe kommen
und mich verwandeln,
wie sich Brot und Wein
in Leib und Blut Christi verwandeln.

Wir zeihen hinaus,
mit Christi Leib in der Mitte
hinein in unsere Welt,
in der wir ihn im Alltag verkünden.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Und was will Gott wirklich von uns? Dass wir Liebende werden,
dann sind wir nämlich seine Ebenbilder.
Denn er ist,
wie uns der heilige Johannes sagt,
die Liebe,
und er möchte,
dass es Geschöpfe gibt,
die ihm ähnlich sind und die dadurch
aus der Freiheit ihres eigenen Liebens heraus
wie er werden
und mit ihm zusammengehören
und damit sozusagen
das Leuchten seiner selbst ausbreiten.

Joseph Ratzinger, in: Salz der Erde.
Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende, München 1996.

Weitere Impulse
23 A Fronleichnam
23 A Fronleichnam – Hinführung und Meditation


Beitrag veröffentlicht

in

, , ,

von