Impulse zu Allerseelen | In commemoratione omnium fidelium defunctorum

In commemoratione omnium fidelium defunctorum | Lektionar I/A, 418-433:
(1) Ijob 19,1.23-27a |  (2) Röm 14,7-9.10c-12 | (3) Joh 6,51-58

Es fällt schwer die Bilder zu ertragen, die wir beinahe täglich vorgeführt bekommen. Wir wollen uns abwenden, dem Grauen entfliehen. Dennoch gehört es zu unserem Leben und unserer Welt. Die Grausamkeit der Kriege und des Terrors ebenso, wie die Aggressivität in der Gesellschaft, die sich immer wieder in teilweise irrwitzigen Aktionen entlädt.

In dieser Situation feiern wir Allerseelen und denken an die Verstorbenen. Alle, die vor uns in dieser Welt gelebt haben und nun vor Gottes Herrlichkeit sind. Ob sie friedlich einschlafen durften oder mit dem Tod rangen, ob sie Opfer von Terror und Gewalt wurden, ob sie noch ganz jung oder lebenssatt aus unserer Welt gingen, sie sind bei unserem Gott und Erlöser. Die Sicherheit des Ijob präge auch unseren Glauben: Ich weiß, mein Erlöser lebt!

So feiern wir dieses Requiem und empfehlen alle Verstorbenen der Güte und Barmherzigkeit Gottes.

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du hast uns den Weg zum Vater gezeigt.
Du bist durch deinen Tod diesen Weg vorangegangen.
Du begleitest uns auf diesem Weg in die Vollendung.

Gloria | Tagesgebet | MB 827

Allmächtiger Gott,
wir glauben und bekennen,
dass du deinen Sohn als Ersten von den Toten auferweckt hast.
Stärke unsere Hoffnung,
dass du auch unsere Schwestern und Brüder
auferwecken wirst zum ewigen Leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Jesus hat uns eine ewige Wohnung im Himmel verheißen, einen Ort an dem wir die Fülle der Liebe erleben dürfen. Zu ihm rufen wir:

  • Wir beten für unsere verstorbenen Angehörigen,
    die uns auf unserem Lebensweg begleitet haben:
    Vergilt ihnen das Gute, das wir durch sie erfahren durften.
  • Wir beten für die Opfer von Naturkatastrophen,
    Hunger, Krieg und Terror:
    Lass sie in dir den wahren Frieden finden.
  • Wir beten für die Verstorbenen, an die niemand mehr denkt:
    Lass sie in Gottes Hand eingeschrieben sein.
  • Wir beten für alle, die um einen lieben Verstorbenen trauern:
    Stärke sie mit dem Trost des Glaubens.
  • Wir beten für die aus unserer Gemeinde,
    die im letzten Jahr verstorben sind.
    Schenke ihnen das ewige Leben bei dir.
    Namen der Verstorbenen und Kerzen für sie entzünden

O Herr gib Ihnen die ewige Ruhe
und das ewige Licht leuchte Ihnen
Lass sie ruhen in Frieden. Amen.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
wir haben das Gedächtnis
des Todes und der Auferstehung Christi gefeiert
für unsere Brüder und Schwestern.
Führe sie vom Tod zum Leben,
aus dem Dunkel zum Licht,
aus der Bedrängnis in deinen Frieden.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ijob 19,1.23-27a

Eine Wende in der Ijoberzählung,
er scheint ganz am Ende
und bittet seine Freunde um Mitleid.
Der Glaube an Auferstehung
ist noch nicht konkret,
doch er betont:
Ich weiß, mein Erlöser lebt.
Ich bleibe nicht gefangen vom Schicksal,
sondern Gott schenkt Rechtfertigung.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 14,7-9.10c-12

Paulus ermutigt die Christen von Rom,
nicht im kleinlichen Streiten zu verharren,
sondern das eigene Leben
als ein Leben mit Gott zu verstehen,
denn Gott ist es,
der gerecht macht.

Lesehinweis

Meditation

Jahr für Jahr
wächst der Baum
und zeichnet immer neue
Jahresringe ins Holz.

Da gibt es Wachstumsjahre
in denen große Ringe,
die sich im Holz abzeichnen,
zu erkennen sind.

Da gibt es die stillen Jahre,
die ganz eng
im Stamm gezeichnet
zu sehen sind.

Wie in meinem Leben,
erkenne ich hier,
den Weg der Welt
von Werden, Wachsen und Vergehen.

Als Christ weiß ich
mich mit einem Leben,
den stillen und kräftigen Jahren
eingezeichnet in Gott,
von ihm angenommen
und erlöst.

Reinhard Röhrner

Wort auf den Weg

Beim Letzten Abendmahl hat Jesus sich selbst im Brot und im Wein geschenkt. Er hat darin seinen Tod und seine Auferstehung angekündigt und vorausgenommen. Auch heute durften wir in der Kommunion daran bewusst Anteil haben. Denn jeder, der von diesem Brot ist, wird leben in Ewigkeit, so hat es uns Jesus Christus verheißen. Diese Hoffnung hat unsere lieben Verstorbenen geleitet. Diese Hoffnung tragen wir in uns. Diese Hoffnung möge unser Leben und unser Handeln immer mehr durchdringen.

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