Impulse zum 2. Fastensonntag | Reminiscere | A

reminiscere | Lektionar I/A, 69: Gen 12,1–4a | 2 Tim 1,8b–10 | Mt 17,1–9

Der größte Fehler von modernen Gipfeltreffen liegt darin, dass die Teilnehmer meist mit dem Flugzeug und Autos zum Tagungshotel bequem anreisen. Es fehlt die Mühe des gemeinsamen Aufstiegs, das gegenseitige Unterstützen auf dem Weg zum Gipfel, das reichen der Hände um steile Engstellen zu überbrücken. Danach fehlt der reflektierende Abstieg, ja die Nachdenkphase wie ich es den anderen Menschen erkläre, was sich gerade ereignet hat. Vielleicht sind deshalb moderne Abschlusspapiere oft so lang und doch vielfach nur Plattitüde.

Ein völlig anderes Gipfeltreffen erleben wir heute und die Teilnehmer werden tief ergriffen. Die Erfahrungen auf dem Gipfel des Berges Tabor prägen sie für den weiteren Weg, ja sie bereiten sie vor auf die österliche Erfahrung.

Rufen wir zu Christus, dem geliebten Sohn Gottes, unserem Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
erfüllt vom Heiligen Geist. Kyrie eleison.
Du führst zur Höhe des Lebens. Christe eleison.
Du bist unser Erlöser. Kyrie eleison..

Gloria | Tagesgebet | MB 93

Gott, du hast uns geboten,
auf deinen geliebten Sohn zu hören.
Nähre uns mit deinem Wort
und reinige die Augen unseres Geistes,
damit wir fähig werden,
deine Herrlichkeit zu erkennen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Die tiefsten Erfahrungen machen wir mit dem Herzen. Im Guten wie im Schlechten verstehen wir Vieles oft nicht. So rufen wir zu Gott, der uns seinen geliebten Sohn als Bruder geschenkt hat:

  • Das Erdbeben in Syrien und der Türkei
    hat die Lebensgrundlage Vieler zerstört.
    Lass die Hilfe zu allen Opfern gelangen.  
  • Die enge des Alltags bedrängt Viele.
    Hilf alle, die mit den Folgen von Krankheit, Unfall
    und Scheitern zurechtkommen müssen auf dem Weg zum Leben.
  • Der Krieg in der Ukraine, in Syrien
    und vielen anderen Orten zerstört Leben und Lebensraum.
    Schenke Wege zu Frieden und Versöhnung.
  • Einsamkeit isoliert Viele.
    Hilf allen Menschen gute Begleiter im Alltag zu finden,
    die sie auf dem Lebensweg mittragen
    und selbst für andere Helfer und beistand zu sein.
  • Der Tod reißt liebe Menschen aus unserer Mitte.
    nimm sie auf in deine grenzenlose Liebe
    und tröste die Trauernden in der Hoffnung.

Denn Du bist der Gott, der uns begleitet, in den Höhen und Tiefen des Lebens und unser Leben gelingen lässt bis in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr,
du hast uns im Sakrament
an der Herrlichkeit deines Sohnes Anteil gegeben.
Wir danken dir,
dass du uns schon auf Erden teilnehmen lässt
an dem, was droben ist.
Durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Gen 12,1–4a

Der Weg des Menschen mit Gott
beginnt immer mit dem Vertrauen des Menschen
auf Gottes Zusage.
Nur so kann Gott seine Treue beweisen.
Auf Gottes Wort hin
bricht Abraham ins Ungewisse auf.
Die einzige Sicherheit ist für ihn
das Vertrauen auf denjenigen,
der ihm Segen verheißt.
So zeigt er sich als Urvater der Glaubenden.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Tim 1,8b–10

Gerne hätten wir eine perfekte Welt,
aber weder die Welt noch wir selbst
genügen diesem Anspruch.
Wir können auch weder uns
noch die Welt perfekt machen,
aber wir können Gottes Ruf
und seine Zusage annehmen.
Die Bibel nennt das Gnade,
weil wir es uns nicht verdienen müssen.

Lesehinweis

Timotheusbrief:                Betonung auf dem o; e und u werden getrennt gesprochen.

Meditation

Petrus, Johannes und Jakobus,
drei der Freunde Jesu
steigen mit ihm auf den Berg Tabor.

Sie erleben mit Jesus
eine Sternstunde ihres Lebens,
getragen von der Liebe Gottes.

Wertvolle Erfahrungen
gehen unter die Haut,
dringen ins Herz.

Von dort können sie strahlen
in den Alltag des Lebens,
Halt schenken in der Unsicherheit.

Petrus, Johannes und Jakobus
begleiten Jesus
in die Nacht von Gethsemane.

Gestärkt von der Erfahrung
auf dem Berg Tabor
und der Hoffnung auf Auferstehung.

Ohne es genau zu wissen,
spüren sie sich getragen
von Gottes Liebe, die Jesus verkündet.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Verwandelt vor den Augen,
in ein neues Licht gesetzt
ganz neu gesehen.

Wo Gottes Licht
in den Alltag der Menschen kommt,
ändert sich alles.

Wer vom göttlichen Licht getroffen wird,
spiegelt es wider
hinein in seine Welt.

Strahlt von jener Liebe,
die den Menschen befreit
ohne ihn einzuengen.

Schafft dieses Vertrauen
auf dem sich das Leben aufbauen lässt
in frohen und dunklen Stunden.

Er ist wahrhaft Gottes Sohn
vor den Augen der Jünger
in den Herzen der Gläubigen.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
23 A Fastenzeit – Sonntag 2 – reminiscere
23 A Fastenzeit – Sonntag 2 – Hinführung und Meditation


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