Impulse zum 2. Adventsonntag | Populus Sion | C

Populus Sion | Lektionar III/C, 3: Jer 33,14–16 | 1 Thess 3,12 – 4,2 | Lk 21,25–28.34–36

Wie wird das alles weitergehen? Was wird noch alles auf uns zukommen? – Fragen, die man in diesen Tagen immer wieder hören kann und die keine schnelle Antwort erlauben, wenn man sie ernst nimmt.
Und doch könnte Advent die Antwort auf diese Fragen sein. Ohne alles ganz genau wissen zu können und zu wollen, ist der Advent jene vertrauensvolle und zuversichtliche Erwartung, dass es gut werden wird, weil Gott kommt, zu uns und in unsere Welt. In der Offenheit des Advent lassen wir Raum für Gott und sein Kommen.
Karl Rahner fasst es einmal wunderbar zusammen: „Alle Bitterkeit der Welt ist nur die Mahnung der ewigen Liebe, dass noch Advent ist, alles Glück dieser Erde nur die Bestätigung, dass schon Advent ist.“

Rufen wir zu ihm, dessen Advent wir erwarten::

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist die Sehnsucht der Völker.
Du kommst als das Licht der Welt in unsere Dunkelheit.
Deine Nähe verwandelt die Welt und das Leben der Menschen.

KEIN Gloria | Tagesgebet | MB 10

Allmächtiger und barmherziger Gott,
deine Weisheit allein zeigt uns den rechten Weg.
Lass nicht zu,
dass irdische Aufgaben und Sorgen uns hindern,
deinem Sohn entgegenzugehen.
Führe uns durch dein Wort und deine Gnade
zur Gemeinschaft mit ihm,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und liebt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Im Advent bereiten wir uns für die Begegnung Gottes, für sein Ankommen in der Welt, die oft voller Sorge und Not ist:

  • Für alle Menschen, die resigniert sind
    und sich von ihren Visionen verabschiedet haben
    und sich im Strudel der Zeiten treiben lassen:
    Schenke ihnen den Mut zu träumen.
  • Für alle die vor lauter Träumen
    die Beziehung zur Wirklichkeit verloren haben:
    Geselle ihnen Menschen an ihre Seite,
    die sie wieder auf den Boden der Tatsachen stellen.
  • Für alle jene, die in der alltäglichen Sorge unterzugehen drohen,
    die kranke und alte Menschen pflegen und versorgen:
    Schenke Kraft und Phantasie,
    neue Wege ins Leben zu gehen.
  • Für die Menschen, die nichts als Fakten wissen wollen
    und gefangen sind in den Strukturen dieser Welt:
    Lass sie erkennen,
    dass es hinterm Horizont immer noch weiter geht.
  • Für alle jene, die das Lebensende eingeholt hat:
    Lass nun bei dir alle ihre Träume Wirklichkeit werden.

Dein Kommen in die Welt erwarten wir. Wir danken dir, dass du uns adventlich in die Zukunft mit dir blicken lässt bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
im heiligen Mahl
hast du uns mit deinem Geist erfüllt.
Lehre uns durch die Teilnahme an diesem Geheimnis,
die Welt im Licht deiner Weisheit zu sehen
und das Unvergängliche mehr zu lieben
als das Vergängliche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Bar 5,1–9

Das Buch Baruch wurde in Griechisch verfasst
und einem Schüler Jeremias zugeschrieben.
Jerusalem steht hier für alle Menschen, die Gott suchen,
auch in der Gewöhnlichkeit des Alltags erweist er seine Kraft,
kann er auf neue und unerwartete Weise
neue Wege im Leben zeigen.
Nicht Resignation, sondern Zuversicht
die sich auch in der Haltung und Kleidung ausdrückt,
ist das Zeichen des Gläubigen,
der Gott zutraut auch ihn zu erlösen.

Hinführung zur zweiten Lesung | Phil 1,4–6.8–11

Im Brief an die Christen von Philippi,
der ersten europäischen Gemeinde, die Paulus gründete,
bestärkt er die Christen im Guten
auch wenn dort nicht alles ideal ist,
macht er Mut den Weg des Glaubens zu gehen.

Lesehinweis

Philippi – Betonung auf dem pp

Meditation

„Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet ihm die Straßen!“  (Lk 3,4b)

Den Ruf des Täufers Johannes haben wir gehört.
Klingt ganz modern,
klingt nach Umgehungsstraße und Autobahn,
große Maschinen, die die Landschaft verändern.

Johannes ruft aber keine Bautrupps,
sondern die Menschen,
die ihm zuhören.
So ruft er auch uns

Wir sollen Wege bereiten und Straßen ebnen,
nicht um schnell irgendwohin zu gelangen
nicht um einen Weg um andere herum zu machen,
sondern um Menschen zu begegnen,
offen zu werden für die Sorgen, Nöte und Sehnsüchte
der Menschen um uns herum.

(Der hl. Bischof Nikolaus zeigt uns so einen Weg,
er sieht die Not der Menschen,
deren Hirte er ist
und verkündet die Frohbotschaft
in Wort und Tat.)

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Eine Stimme ruft in der Wüste:
Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet ihm die Straßen! (Lk 3,4b).

Gott kommt in die Welt,
er will auch bei mir ankommen,
in meiner Welt und meinem Alltag.

Dem Herrn den Weg bereiten
in meinem eigenen Leben und Aufgaben
in all den wichtigen Dingen,
die mich oft fast gänzlich gefangen nehmen.

Ihm die Straßen ebnen,
wo Sorgen und Nöte im Wege stehen,
wo ich selber nicht selten
meiner eigenen Erfüllung im Wege stehe.

Wege bereiten, Straßen ebnen,
keine leichte Aufgabe,
eine die mich herausfordert
aus meiner Bequemlichkeit
hinein in die Zukunft
des Lebens mit Gott.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
21 C Advent – Sonntag 2 – populus Sion
21 C Advent – Sonntag 2 – Hinführungen und Meditation


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