Impulse zum Gründonnerstag | B

Gründonnerstag oder Hoher Donnerstag | Fastenzeit | Lesejahr B
Lektionar II/B,137: Ex 12,1–8.11–14 | 1 Kor 11,23–26 | Joh 13,1–15

Wir feiern einen besonderen Abend, ein Abend voller Freude, Angst und Verzweiflung. Mit der Feier vom letzten Abendmahl erinnern wir uns daran, dass Jesus seinen Freunden das Brot brach und den Wein schenkte als seinen Leib und sein Blut, die Eucharistie. Jesus feiert mit seinen Freunden das Abendmahl am Paschafest und wir feiern es mit ihm, nicht als historisches Schauspiel, sondern als lebendige Gegenwart. Er selbst ist in den Gestalten von Brot und Wein auch heute unter uns.
Das fröhliche Mahl mündet in die Nacht von Getsemani, die Nacht der Entscheidung, des Verrates. Einer Nacht voll Ohn-macht und zerstörter Hoffnungen. Die Einheit der Freunde Jesu zerbricht. Die Dunkelheit bestimmt den Lauf der Dinge.
Bei aller menschlichen Ohnmacht, bleibt Gott da, in Getsemani wie auch in unserem Leben. Trotz menschlicher Aussichtslosigkeit schenkt Gott Nähe:

Kyrie | mit GL 155

Herr Jesus Christus,
im Waschen der Füße, hast du deine Liebe gezeigt. Kyrie eleison.
Du hast mit deinen Freunden Mahl gehalten. Christe eleison.
Du verschenkst dich auch an uns in Brot und Wein. Kyrie eleison.

Gloria | danach verstummen Orgel und Glocken
Tagesgebet | MB [23]

Allmächtiger, ewiger Gott,
am Abend vor seinem Leiden
hat dein geliebter Sohn
der Kirche das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut
und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet.
Gib, dass wir aus diesem Geheimnis
die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

In den Gestalten von Brot und Wein verschenkt sich Jesus im Abendmahlssaal an seine Freunde, damit sie aus der Verbindung mit ihm auch die Nöte und Sorgendes Lebens bestehen. So rufen auch wir:

  • Wir beten für alle Menschen, die aus Gottes Wort
    und aus der Eucharistie heraus ihr Leben gestalten.
    Christus höre uns. – Christus erhöre uns.
  • Wir beten für alle Menschen,
    die mit der Macht über andere spielen und ausnutzen
    um Einsicht und Wertschätzung der Anderen.
  • Wir beten für die Menschen, die Angst haben,
    vor Terror und Krieg, vor dem Leben und den Entscheidungen
    um gute Begleiter, die die Angst nehmen und die Zuversicht stärken.
  • Wir beten für die Menschen, die in der Kirche dienen,
    das Wort verkünden, die Eucharistie austeilen
    oder sich in den vielen Bereichen engagieren
    um die lebendige Erfahrung von Gottes Nähe.
  • Wir beten für alle Sterbenden und alle,
    die in diesen Tagen Abschied oder Trennung erleben müssen,
    um Kraft aus dem Glauben.

Du bist uns immer Nahe, Herr Jesus Christus, in deinem Wort und im Sakrament des Altares. Lass uns immer tiefer erfassen, was du uns in diesen Zeichen schenkst, heute und bis in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
du hast uns heute
im Abendmahl deines Sohnes gestärkt.
Sättige uns beim himmlischen Gastmahl
mit dem ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ex 12,1–8.11–14  

Die Macht und Gewalt Ägyptens
steht für die Macht von Menschen gegenüber anderen.
Die Antwort im Glauben,
ist das Vertrauen auf Rettung und Geborgenheit bei Gott

Gottes Wort hören und sein Mahl feiern.
Wir feiern Pascha und erinnern wir uns mit unseren jüdischen
Schwestern und Brüdern an alles,
was Gott seit Erschaffung der Welt für sein Volk getan hat.
Die Geschichte Israels ist Teil unserer eigenen Glaubensgeschichte.
Gott führte Israel aus dem „Sklavenhaus“ Ägyptens in die Freiheit
so wird er auch uns aus jeder Not retten
und uns das Leben frei von Ängsten schenken.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 11,23–26

Aus der Feier des Brotbrechens
lebt von Anfang an die christliche Gemeinde
Die Eucharstiefeier wird
zur zentralen Feier des Glaubens.
Mehr als bloße Erinnerung
an ein längst vergangenes Geschehen
ist es gegenwärtige Wirklichkeit,
weil Jesus Christus selbst
– das ist heute –
in den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig wird.

Meditation

Keine große Worte,
einfach und klare Zeichen
unmissverständlich
im Handeln.

So macht Jesus deutlich,
wie er seine Botschaft
Von Gottes liebender Sorge
den Menschen nahe bringen will.

Er geht auf die Knie,
übernimmt den Dienst,
der wenig geachtet ist,
weil er sich nicht groß machen muss.

Und sie müssen es nicht
sofort verstehen und begreifen,
was da mit ihnen
geschieht.

Seine Liebe bleibt
in Brot und Wein
und in seinem Tun
an ihnen und allen,
die ihm folgen.

⇒ Reinhard Röhrner

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