Impulse zum 23. Sonntag im Jahreskreis | A

23. Sonntag im Jahreskreis | Jahreskreis Sonntage 18-34 | Lesejahr A
Lektionar I/A, 313: : Ez 33,7–9 | Röm 13,8–10 | Mt 18,15–20

„Du bist ein Leben lang verantwortlich für das, was du dir vertraut gemacht hast“, sagt der Fuchs zum kleinen Prinzen im gleichnamigen Roman von Antoine de Saint Exupéry. Verantwortung füreinander wahrnehmen ist nicht immer einfach, es ist eine Gradwanderung zwischen ignorieren und den anderen bevormunden.

Wie können wir das im Alltag erfüllen? Die heutigen Schrifttexte geben uns Hinweise. Verantwortung für andere heißt sie verstehen wollen, sie ernst nehmen und miteinander nach dem besten des Lebens zu suchen. Das ist nicht einfach, es verlangt viel von uns. Im Kern ist es das, was die biblische Rede der Nächstenliebe meint. Den anderen mit den Augen der Verantwortung und Liebe ansehen und ihm helfen, dass er seinen Weg mit Gott in der Welt findet.
Rufen wir zu unseren Herrn und Kyrios und preisen sein Erbarmen:

Kyrie | mit GL 156

Herr Jesus Christus,
Du bist gekommen um zu retten.
Du bist gekommen zu lösen.
Du bist bei uns um uns zu erlösen.

Gloria | Tagesgebet | MB 235

Gütiger Gott,
du hast uns durch deinen Sohn erlöst
und als deine geliebten Kinder angenommen.
Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,
und schenke ihnen die wahre Freiheit
und das ewige Erbe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast uns versprochen bei uns zu sein, wenn wir uns im Gebet an dich wenden. So rufen wir voll Vertrauen in den Nöten unserer Tage:

  • Die Nachrichten von Krieg und Terror auf unserer Welt
    erreichen uns täglich.
    Schenke Frieden und Gerechtigkeit unter den Völkern
    Christus höre uns. [ALLE] Christus erhöre uns.
  • Der Friede ist immer bedroht von Macht und Gewalt.
    Hilf allen, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen,
    in unseren Familien und Gemeinschaften,
    in Religionen und Staaten.
  • Glaube und Religion kann Menschen trennen.
    Lass alle Gläubigen einander offen begegnen
    und gemeinsame Wege zu Gott finden.
  • Gemeinschaften brauchen verlässliche Regeln.
    Hilf allen, die mit der Gemeinschaft Schwierigkeiten haben,
    Menschen zu finden, die sie verstehen
    und ihnen Wege zum Leben mit den anderen Menschen eröffnen.
  • Im Vertrauen auf Deine Nähe
    sind Menschen von uns gegangen.
    Nimm sie auf in Deine Gegenwart und Freude.

Denn du bist es, der uns zu allen Seiten Nahe sein will und uns zur Fülle unseres Lebens führen möchte. Dafür danken wir dir jetzt und alle Tage bis Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
in deinem Wort und Sakrament
gibst du uns Nahrung und Leben.
Lass uns durch diese großen Gaben
in der Liebe wachsen
und zur ewigen Gemeinschaft
mit deinem Sohn gelangen
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ez 33,7–9

In der babylonischen Gefangenschaft
ruft der Prophet Ezechiel
mahnend und warnend zum Volk.
Gott sorgt sich um den Menschen.

So ist die Mahnung
des Propheten auch heute aktuell,
dass auch wir füreinander Verantwortung übernehmen
und einer im Glauben fördern.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 13,8–10

Wie sich schon der Prophet Ezechiel
in der Verantwortung sieht
das Volk Gottes zu ermahnen,
so betont es auch der Apostel Paulus.
Die Grundlage christlichen Lebens
ist die Nächstenliebe,
die das Glück und Heil aller sucht.

Meditation

Warum soll ich es sagen?
Jeder sieht es doch,
weil es so offensichtlich ist.
Warum soll ich mich
am Ende dumm anreden lassen,
weil ich den Mund aufgemacht habe?

Schweigen ist einfacher,
schweigen und darüber lachen
im Stillen oder im Vertrauten Kreis
über die Fehler anderer
über das, was jeder weiß und worüber jeder spricht.

Jesus spricht von Verantwortung
für meinen Nächsten und die Gemeinschaft.
Verantwortung, die den anderen ernst nimmt,
in seinem Suchen nach Leben
in seiner Sehnsucht nach Erfüllung.

Ernst nehmen heißt nicht anklagen
oder gar bloß stellen.
Ernst nehmen heißt mit dem anderen
einen Weg suchen zum Leben,
das er sich ersehnt.

Verantwortung wahrnehmen
ist gelebte Nächstenliebe,
nicht immer einfach,
aber die Mühe wert,
ja es ist eine Form des Gottesdienstes
mitten im Alltag.

⇒ Reinhard Röhrner

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