HF der Gottesmutter Maria | Neujahr | Lektionar II/B, 48:
Num 6,22–27 | Gal 4,4–7 | Lk 2,16–21
Vor wenigen Stunden sind wir in das neue Jahr des Herrn 2024 gegangen. Mancher in festlichem Umfeld, mancher in der Stille und Besinnlichkeit. Was erwarten sie von dem neuen Jahr?
Was dürfen wir hoffen? Fragte der vor 300 Jahren 1724 in Königsberg geborene Philosoph des Deutschen Idealismus Immanuel Kant.
In seinem Gottvertrauen macht er Mut auf Großes zu hoffen: „Alles Hoffen geht auf Glückseligkeit!“, schreibt er. Dabei umfasst die Glückseligkeit so etwas, das wir heute Sinn nennen. In den Herausforderungen des anbrechenden Jahres im Vertrauen auf den Beistand Gottes Sinn im eigenen Leben zu erfahren. Dazu ist uns auch die Gottesmutter Maria Vorbild, die wir heute am Oktavtag von Weihnachten feiern
So preisen wir unseren Herrn, den Kyrios, dessen Menschwerdung wir in diesen Tagen feiern:
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
Sohn der Jungfrau Maria. Kyrie eleison.
Du begleitest Anfang und Ende. Christe eleison.
Du führst uns zur Erlösung. Kyrie eleison.
Gloria | Tagesgebet | MB 48
Barmherziger Gott,
durch die Geburt deines Sohnes
aus der Jungfrau Maria
hast du der Menschheit das ewige Heil geschenkt.
Lass uns auch im neuen Jahr immer und überall
die Fürbitte der gnadenvollen Mutter erfahren,
die uns den Urheber des Lebens geboren hat,
Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
Man gab dem göttlichen Kind den Namen Jesus, der HERR rettet. So rufen wir auch in den Sorgen des neuen Jahres zu ihm:
- Für alle Christen, deren Herz zu Beginn dieses Jahres
nicht von Freude und Zuversicht,
sondern von Angst, Sorge und Unruhe erfüllt ist.
Christus höre uns | Christus erhöre uns - Für alle, die aus dem Glauben ihre Bitten betend zu Gott tragen
und darauf vertrauen, dass er ihnen beisteht. - Für alle Neugeborenen unserer Gemeinde,
die in diesem Jahr auf deinen Namen getauft werden. - Für alle Kinder, die sich vorbereiten auf die Erstkommunion,
um Kraft und Mut aus dem Glauben. - Für die Menschen in den Kriegsgebieten
um Frieden und Versöhnung zwischen Menschen und Völkern. - Für alle Vertreter des öffentlichen Lebens,
die durch ihr Handeln Verantwortung tragen
für den Frieden in unserem Land und in der Welt - Für alle, die in diesem Jahr in deine Herrlichkeit gehen
und alle, die um sie trauern.
Du bist der Herr in Zeit und Ewigkeit, du begleitest uns in Höhen und Tiefen. Dafür danken wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN
Schlussgebet | MB
Herr, unser Gott
am Fest der seligen Jungfrau Maria,
die wir als Mutter deines Sohnes
und Mutter der Kirche bekennen,
haben wir voll Freude
das heilige Sakrament empfangen.
Lass es uns eine Hilfe sein,
die uns zum ewigen Leben führt.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | Num 6,22–27
Beim Aufbruch in etwas Neues
ist der Segen Gottes besonders wichtig.
Das Volk Israel erfährt am Sinaï
Gott als einen der da ist und begleitet.
Die Segensworte Aarons über das Volk
gehören zu den Grundworten
der Zusage Gottes an den Menschen.
Hinführung zur zweiten Lesung | Gal 4,4–7
Paulus schreibt an die Christen in Galatien,
der heutigen Zentraltürkei,
dass mit Christus die Fülle der Zeit angebrochen ist,
weil der Zeitlose in Maria in die Zeit kam
um so alle Zeit zur Heilszeit werden zu lassen.
Wir werden in Christus zu Kindern Gottes
und dürfen zu ihm rufen „Abba, Vater“.
Lesehinweis
Lies: Sina – i
Abba – Betonung auf erstem A
Meditation
Als die Zeit erfüllt war,
sandte Gott seinen Sohn,
wurde aus dem schöpferischen Wort Gottes
sein leibhafter Sohn.
Erfüllte Zeit erlöst den Menschen
schenkt ihm das,
was ihn als Geschöpf ausmacht
und seinen Sinn erkennen lässt.
Angefüllte Zeit
erdrückt den Menschen
nimmt Raum und Zeit
macht ihn zum Getriebenen.
Erfüllte Zeit möge uns
dieses neue Jahr schenken,
uns reich machen an Erfahrung und Freude
und aus dem Sinn das Leben gestalten.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Die Hirten rühmten und priesen Gott,
dem sie in dem kleinen Kind
im Stall von Bethlehem begegneten.
Gott als Kind,
das vertrauen muss um zu leben,
um uns zu ermutigen ihm zu vertrauen.
Vertrauen und Liebe
lernen wir nicht aus Büchern und flotten Sprüchen,
sondern nur in der Erfahrung.
Gehen wir hinein in dieses Jahr,
voll Vertrauen und Liebe
um Gott zu rühmen und zu preisen,
der uns vertraut und uns liebt.
Reinhard Röhrner