Impulse zum 2. Sonntag im Jahreskreis | Omnis terra | B

Omnis terra | Lektionar II/B, 261:
1 Sam 3,3b–10.19 | 1 Kor 6,13c–15a.17–20 | Joh 1,35–42

Das Gehör ist ein besonderer Sinn. Ich kann ihn nicht so einfach abstellen wie etwa die Augen zu schließen, den Mund oder die Nase zuzuhalten. Töne dringen an mich heran, ja wenn sie es nicht mehr tun, ist es oft problematisch wie bei einem Hörsturz, oder Menschen, die mit einem Tinnitusgeräusch leben müssen. Auch wenn ich bewusst weghören will, wecken mich bestimmte Wörter und lenken meine Aufmerksamkeit.

Andererseits ist Unaufmerksamkeit besonders schwierig, wenn ich die bewusst gesprochenen Worte nicht höre oder richtig einordne. Zuhören geht nicht nur nebenbei, es fordert mich ganz. Nur so kann ein gemeinsames Gespräch entstehen, ja Gemeinschaft überhaupt.

Hören und Glaube hängen auch eng zusammen, das erfahren wir in der Begegnung Samuels mit Gottes Stimme und auch den ersten Jüngern, die Jesus nachfolgen. Unser Gehör auf Gottes mutmachende Zusage zu trainieren ist eine Lebensaufgabe jedes Christen. So rufen wir zu Jesus Christus, dem menschgewordenen Wort Gottes:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
lebendiges Wort Gottes. Kyrie eleison.
Du lädst uns ein, auf dich zu hören. Christe eleison.
Du rufst uns dir zu folgen. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 209

Allmächtiger Gott,
du gebietest über Himmel und Erde,
du hast Macht über die Herzen der Menschen.
Darum kommen wir voll Vertrauen zu dir;
stärke alle die sich um die Gerechtigkeit mühen,
und schenke unserer Zeit deinen Frieden
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Sprachlos stehen wir vor dem Leid der Welt und der Grausamkeit mancher Menschen. So bringen wir unsere Nöte vor Gott:

  • Wir beten für alle, die dein Wort, 
    als Richtschnur für ihr Leben anerkennen.
    Lass sie Menschen finden, mit denen sie es teilen können,
    und schenke ihnen die Kraft, nach deinem Willen zu leben.
  • Wir beten für alle, die sich von deinem Wort,
    herausgefordert oder gar überfordert fühlen.
    Stelle ihnen Menschen an die Seite,
    die sie begleiten und ihnen Mut zusprechen.
  • Wir beten für Menschen,
    die vor einer schweren Entscheidung stehen
    und sich hin- und hergerissen fühlen.
    Öffne sie für dein gutes Wort und lass sie erfahren,
    dass du alle Wege mitgehst.
  • Wir beten für junge Menschen,
    die einen Ruf in deine Nachfolge spüren.
    Schenke ihnen gute Berater und Begleiter, damit sie diesen Ruf
    klarer erkennen und ihm mit deiner Kraft folgen können.
  • Wir beten für die Verstorbenen, die du in deine Nähe gerufen hast,
    schenke ihnen die Freude deiner Gegenwart.

Guter Gott, dein Wort ist Licht und Wahrheit. Dir sei Lobpreis und Dank in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
du hast uns alle
mit dem einen Brot des Himmels gestärkt.
Erfülle uns mit dem Geist deiner Liebe,
damit wir ein Herz und eine Seele werden.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | 1 Sam 3,3b–10.19

Wir sind häufig auf Senden eingestellt
und viel seltener auf Empfangen,
dabei erfahren wir die wichtigen Dinge unseres Lebens
nur im Empfangen und wahrnehmen.
„Rede Herr, dein Diener hört!“
So spricht es der kleine Samuel,
so beginnt sein Weg als Prophet Gottes,
als ein Mann des Glaubens,
ein Mensch der hören kann
und deshalb glauben darf.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 6,13c–15a.17–20

Oft wird über Freiheit gesprochen,
viel öfter wird sie beschnitten.
Nicht nur offensichtlich,
sondern ganz oft im Verborgenen und subtil.
Wer glauben kann,
der kann in eine befreite Zukunft gehen,
weil er Gott an seiner Seite weiß.
Wo Gottes Geist in uns wirkt,
wird der menschliche Sinn weit.

Lesehinweis

Samuel: Samu – el

Meditation

Faszinierend
wie Jesus seine Jünger ruft,
mit einem strahlenden Blick,
mit lachenden Augen,
mit Mut machender Gegenwart.

Er blickt und ruft,
durchdrungen von Liebe
mit zärtlicher Bestimmtheit,
mit erhellender Klarheit.

Begegnung verändert,
lässt vieles belanglos werden,
eröffnet neue Perspektiven,
schenkt Zuversicht.

Er ruft auch dich und mich,
will auch uns seine Gegenwart schenken,
damit wir in seiner Zuversicht
von Gottes Leidenschaft für den Menschen
erzählen können.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Samuel ist im Tempel
am heiligen Ort,
hört Gottes Ruf;
seine Stimme meint ihn
ganz persönlich.

Menschen begegnen Jesus
einer führt den anderen zu ihm
sie spüren hier ist mehr als der Tempel,
sie spüren hier ist Gottesbegegnung:
Menschen begegnen Gott.

Menschen werden Jünger Jesu
durch das Zeugnis anderer
das Glaubenszeugnis
verändert das Leben,
gibt ihm eine neue Tiefe
und einen tiefen Sinn.

Zeugnis geben – Bekenntnis ablegen
Ernstfall des Glaubens
das Leben in das Zeugnis des Glaubens stellen
neu werden
aus der Begegnung mit ihm.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 2


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