1. Fastensonntag C – Invocabit

Invocabit – Lektionar III/C, 65: Dtn 26,4–10 | Röm 10,8–13 | Lk 4,1–13

„Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?“ Der Philosoph Immanuel Kant stellte diese drei grundlegenden Fragen des Menschen. Zusammengefasst hat er diese drei Fragen in einer vierten, entscheidenden: Was ist der Mensch?

Wer bin ich und wie bin ich in der Welt? Selbstbewusst oder einfach irgendwie hineingeworfen und getrieben? Darum geht es im heutigen Evangelium von der Versuchung Jesu und auch in unserem ganz konkreten Leben. Gehen wir den Weg durch diese österliche Bußzeit in der Gesinnung des Fastenden, der seine Erlösung und die Erfüllung seines Lebens ersehnt, oder als Menschen, die einfach den bequemsten Weg durchs Leben wählen und sich selbst dabei nicht selten verlieren?

Rufen wir zu Christus unserem Herrn und Kyrios, dass  wir den Mut haben zu ihm aufzubrechen und nach seinem Vorbild zu handeln.

Kyrie [oder GL]

Herr Jesus Christus,
du wurdest versucht und hast widerstanden. Kyrie eleison.
Dein Vertrauen in Gott ist grenzenlos. Christe eleison.
Im Vertrauen auf Gott bist du von den Toten auferstanden. Kyrie eleison.

Tagesgebet [MB 83]

Allmächtiger Gott,
du schenkst uns die heiligen vierzig Tage
als eine Zeit der Umkehr und der Buße.
Gib uns durch ihre Feier die Gnade,
dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten
und die Kraft seiner Erlösungstat
durch ein Leben aus dem Glauben sichtbar machen.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Jesus Christus wurde wie wir versucht und hat den Versuchungen widerstanden. Sein grenzenloses Vertrauen auf Gott, gab ihm Mut und Kraft, so bitten auch wir:

  • Ermutige deine Kirche, nicht auf Macht und Besitz zu vertrauen, sondern dir auf dem Weg der Armut und Demut zu folgen.
  • Ermutige die Mächtigen dieser Welt, in ihrer Politik auch den Armen und Schwachen einen Platz einzuräumen.
  • Erbarme dich unserer Schwestern und Brüder in Krankheit und Not und stärke sie durch deinen Geist.
  • Erneuere uns als deine Gemeinde in dieser Österlichen Bußzeit im Hören auf dein Wort und im Vertrauen auf die Kraft deines Geistes.
  • Hilf unserem Papst Franziskus auf seiner Pastoralreise nach Mexiko den Menschen die frohe Botschaft überzeugend zu verkünden und beim Treffen mit dem Patriarchen Wege der Ökumene zu finden.
  • Steh allen bei, die von dem schweren Zugunfall betroffen sind
    und lass Opfer und Helfer neue Wege zum Leben finden.
  • Vollende unsere Verstorbenen in deiner Liebe, und führe sie in deine österliche Herrlichkeit.

Herr, unser Gott, aus Liebe zu uns Menschen hast du uns erlöst. Dir sei mit dem Vater und dem Heiligen Geist der Dank und der Lobpreis in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Gütiger Gott,
du hast uns das Brot des Himmels gegeben,
damit Glaube, Hoffnung und Liebe in uns wachsen.
Erhalte in uns das Verlangen nach diesem wahren Brot,
das der Welt das Leben gibt,
und stärke uns mit jedem Wort,
das aus deinem Mund hervorgeht.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung: Dtn 26,4–10

Damit der Glaube im Alltag tragen kann,
muss man wissen, was den Glauben ausmacht.
Heute hören wir das sogenannte kleine historische Credo Israels,
das inmitten der Erntedankliturgie
am Tempel in Jerusalem
Gottes Wirken und Beistand in Erinnerung ruft.

Auch wenn wir uns in der Welt
oft fremd und unverstanden erleben,
ist Gott es, der uns immer begleitet
und dem wir von ganzem Herzen danken dürfen.

Hinführung zur zweiten Lesung: Röm 10,8–13

Auch im Neuen Testament
begegnen uns Kurzformeln des Glaubens.
Jesus Christus als den Herrn,
der die Grenze des Todes durchbrochen hat,
ist Kern des Glaubens
und öffnet so die Weite,
die Gott uns schenken möchte.

Glauben und Verkünden prägen das Leben
und helfen uns selbst
in Zuversicht unseren Alltag zu gestalten.

Meditation

Und führe mich nicht in Versuchung, Herr.
Sei bei mir,
in jener Stunde,
in der ich ins Zweifeln und Grübeln komme.

Die Stunde in der Verrat an Dir und mir
das richtige erscheint,
in der ich jene Kompromisse eingehen möchte,
die ich nachher bereue.

Wenn ich diesen Stunden nicht ausweichen kann,
sei bei mir,
begleite mich
führe mich in der Versuchung,
dass ich den Weg einschlage,
der mich zur Fülle bei Dir führt.

⇒ Reinhard Röhrner

Segen [oder MB]

Der Herr segne euch,
wenn der Hunger des Lebens
euch den Blick auf Gott verstellt
ihm ganz zu vertrauen.

Der Herr segne euch,
wenn die Versuchung der Macht
euch in einen Rausch um euch selbst führt
ihm ganz zu vertrauen.

Der Herr segne euch,
wenn die vor Schwierigkeit und Leid
euch vor Gott und Welt fliehen lässt
ihm ganz zu vertrauen.

So schenke Euch der dreieine Herr,
Kraft und Segen,
der Vater und
der Sohn + und
der Heilige Geist. AMEN

Weitere Impulse
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