Impulse zum Fest des Heiligsten Herzens Jesu

Lektionar III/C, 246: Ez 34,11-16 | Röm 5,5b-11 | Lk 15,3-7

Wenn wir heute das heiligste Herz Jesu feiern, ist es auf eigenartige Weise unscharf. Es kommen Bilder einer Frömmigkeit, die wenig mit unserem alltäglichen Handeln zu tun haben hervor und gleichzeitig meint es einen wesentlichen Kern unseres Glaubens.

Es kommt von Herzen sagen wir, wenn etwas wesentlich mit uns zu tun hat. Das Herz ist so etwas wie Mitte und Kern unseres Menschseins aus dem sich alle unsere Fähigkeit, ja unser Leben entfaltet. Es ist verborgen und geborgen im Innersten des Menschen und doch Antrieb und Quelle der Kraft für all unser Tun. So ist das Herz auch der Begriff, der ganz persönlich den Menschen meint, nicht pauschal und allgemein, sondern einzig in seiner Einmaligkeit.

Wenn wir das Herz Jesu feiern, feiern wir das tiefste Geheimnis unseres Glaubens. In Jesus Christus wurde Gott selbst Mensch, durch seinen Tod und seine Auferstehung sind wir erlöst. Wir feiern unsere Erlösung, die Gott uns schenkt.

Kyrie [mit GL ]

Herr Jesus Christus,
du öffnest dein Innerstes.
Du lässt uns teilhaben an deinem Leben.
Du führst uns zur Fülle.

Gloria | Tagesgebet | MB 257

Allmächtiger Gott,
wir verehren das Herz deines geliebten Sohnes
und preisen die großen Taten seiner Liebe.
Gib, dass wir aus dieser Quelle göttlichen Erbarmens
die Fülle der Gnade und des Lebens empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Wir wollen uns in den Sorgen und Nöten der Welt voll Vertrauen an unseren Herrn Jesus Christus wenden, der uns sein Herz öffnet:

  • Wir beten für die Gemeinschaft der Glaubenden.
    Sie möge zum Zeichen
    der Einheit und der Wahrheit in der Welt werden
    und so neue Hoffnung schenken.
    Christus höre uns. ALLE Christus erhöre uns.
  • Wir beten für den Papst, die Bischöfe, Priester und Diakone
    für alle, die sich in den Dienst der Kirche stellen.
    Sie sollen mit ganzem Herzen die Freude am Glauben verkünden.
  • Wir beten für alle, die von der Kirche enttäuscht sind.
    Lass sie überzeugenden Christen begegnen,
    die selbst aus dem Glauben leben.
  • Wir beten für die Menschen,
    die nur an der Oberfläche und in der Äußerlichkeit leben.
    Schenke ihnen Gelegenheiten, auf ihr Innerstes zu hören.
  • Wir beten für die Menschen in den Flutgebieten,
    um gute und tatkräftige Hilfe
    und neuen Mut Wege ins Leben zu gehen.
  • Wir beten für alle Menschen,
    die vor uns lebten und glaubten
    und die wir jetzt an deinem Herzen wissen dürfen.

Im Glauben lässt du uns teilhaben an dem Geschenk deines Herzens, unserer Erlösung. Dafür danken wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
du hast uns gestärkt
mit dem Sakrament jener Liebe
durch die dein Sohn alles an sich zieht.
Entzünde auch in uns das Feuer seiner Liebe,
damit wir in unseren Brüdern
ihn erkennen und ihm dienen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN

Hinführung zur ersten Lesung: Ez 34,11-16

Der Prophet Ezechiel
wirkt am Ende des 6. Jahrhunderts vor Christus.
Er erlebt den Untergang Jerusalems
und spricht den Menschen in der Verbannung Mut zu.
Im Bild Gottes als Hirt des Volkes wird deutlich,
dass sich Gott der Schwachen und Verletzen annimmt.
Gewalt und Macht
haben nicht das letzte Wort,
denn gerade in seiner Sorge um die Armen und Leidenden
zeigt sich Gottes Größe.

Hinführung zur zweiten Lesung: Röm 5,5b-11

Der Brief an die Christen in Rom
ist eine umfassende Darstellung der Erlösung in Christus.
Der Apostel Paulus betont,
dass nicht Gerechtigkeit zu Frieden
und innerer Versöhnung führt,
sondern allein die Liebe,
die Gott uns schenkt.
Diese Liebe ist durch Jesus im Heiligen Geist
bis in unsere Herzen ausgegossen.
So dürfen wir versöhnt mit Gott und Welt leben.

 

Meditation

Herz,
offenes Herz,
Herz Jesu Christi,
Ursprung und Quelle des Glaubens.

Innerstes,
tiefe Mitte des Menschen,
reicher Schatz,
Ursprung und Quelle des Glaubens.

Fülle,
aus der hervorgeht,
was in mir ist, was mein Leben ausmacht,
Ursprung und Quelle des Glaubens.

Erlösung,
die Leere überwindet
hinführt zur geheimen Einsicht
im Glauben ganz zu sein.

 

ð Reinhard Röhrner

 

Impuls

Hans Urs von Balthasar (1905-1988) meint: „Die Liebenden wissen am meisten von Gott, ihnen muss die Theologie zuhören.“ (Balthasar, U., Glaubhaft ist nur Liebe, Einsiedeln 1963, S. 7.) Herz und Liebe sind zwei Begriffe die eng miteinander verbunden sind und zugleich oft so abgegriffen wirken. Das Fest des heiligsten Herzen Jesu kann uns Mut machen diese Worte neu und im Geiste Gottes in den Blick zu nehmen

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