Impulse zum 17. Sonntag im Jahreskreis B

Lektionar II/B, 314: 2 Kön 4,42–44; Eph 4,1–6; Joh 6,1–15

„Einen Gott, den ich brauche, brauche ich nicht.“  – Wenn Gott darauf reduziert ist meine Bedürfnisse zu erfüllen, dann hört er auf Gott zu sein. Dann ist nicht mehr Gott, sondern mein Diener. Wenn er einfach meine Wünsche erfüllt, wie sollte er mich dann in seine mein selbst weitaus übersteigende Liebe führen, die ich nur anfanghaft erahne?

Ich brauche einen Gott, der die Grenzen meines Denkens und Erfahrens übersteigt, der die Grenzen meines Lebens in seine Liebe hinein aufbricht. Nicht um mich zu brechen und zu unterwerfen, sondern um mich in meinem Menschsein zu erheben, seine Erlösung an mir und für mich zu zeigen.

Diesen Gott feiern wir jetzt in unserer Mitte und preisen sein Erbarmen, weil er uns als Erlöser und Kyrios nahe ist:

Kyrie []

Herr Jesus Christus,

du öffnest die Sinne der Menschen.
Du sprengst die Grenzen des Lebens.
Du erfüllst und erlöst uns.

Gloria * Tagesgebet [MB 227]

Gott, du Beschützer aller, die auf dich hoffen,
ohne dich ist nichts gesund und nichts heilig.
Führe uns in deinem Erbarmen den rechten Weg
und hilf uns,
die vergänglichen Güter so zu gebrauchen,
dass wir die ewigen nicht verlieren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und liebt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Die Angst im Leben zu kurz zu kommen oder nicht wirklich zu leben kennen wir alle. Rufen wir zu unserem Herrn, der uns die Fülle schenken will:

  • Für alle Menschen, die Angst haben zu kurz zu kommen.
    Öffne ihnen den Blick für die Fülle, die ihnen geschenkt ist.
    [ALLE] Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Für alle Menschen, die unter Hunger und Durst leiden.
    Lass Hilfe wirksam sein gegen den Hunger und Durst in der Welt.
  • Für die Menschen, die nach sozialen Kontakten hungern.
    Schenke ihnen Menschen, die sie begleiten
    und mit ihnen ins Leben gehen.
  • Für die Schülerinnen und Schüler, die in diesen Tag die Schule beenden.
    Gib ihnen Mut und Kreativität für die kommenden Herausforderungen.
  • Für alle Menschen, die um liebe Menschen trauern.
    Lass sie aus der Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit
    die Zukunft gestalten und nimm die Toten in deine Liebe auf.

Denn bist auch uns allezeit nahe und schenkst uns deine Liebe bis in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Herr, unser Gott, wir haben
das Gedächtnis des Leidens Christi gefeiert
und das heilige Sakrament empfangen.
Was uns dein Sohn
in unergründlicher Liebe geschenkt hat,
das werde uns nicht zum Gericht,
sondern bringe uns das ewige Heil.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung: 2 Kön 4,42–44

Der Gottesmann Elischa,
Prophetenschüler des Elija wirkt einige Wunder,

Der Ölkrug einer Witwe nicht leer,
das einzige Kind einer Frau wird von den Toten erweckt,
eine ungenießbare Speise wird genießbar.

Wie im  heutigen Wunder,
wo wenig Vorräte für viele reichen,
zeigt sich, dass sich im Blick Gott
die Welt verwandelt und der Horizont weitet.

Hinführung zur zweiten Lesung: Eph 4,1–6

Aus dem Gefängnis schreibt Paulus
an die Christen in Kleinasien
und mahnt sie in allem
auf den Geist Jesu Christi zu achten.

Wo gegenseitige Achtung und Sorge füreinander gelebt wird
zeigt sich die christliche Gemeinde,
wird die Erfahrung des nahen Gottes in der Welt spürbar.

 

 

Meditation

 

Brot vermehrt
und Hunger vieler gestillt.
Glaube wird leibhaftig
erfahrbar und lebendig.

Ein Wunder,
das die Grenzen der Welt
hinter sich lässt
und neue Horizonte eröffnet.

Aus Mangel wird Fülle,
aus Angst wird Dankbarkeit,
die Sorge des Lebens
mündet in die Freude bei Gott.

Glauben heißt mehr als satt werden,
mehr als die äußeren Bedürfnisse befriedigen.
Glauben bedeutet
aus der Fülle leben,
die Gott schenkt.

Die Tiefe des Wunders
zeigt sich dem Glaubenden,
der aus der Gottesbegegnung lebt
und sich von Gott anrühren und erlösen lässt.

ð Reinhard Röhrner

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