Impulse zum 13. Sonntag im Jahreskreis B – 28. VI. 2015

Lektionar II/B, 297: Weish 1,13–15; 2,23–24; 2 Kor 8,7.9.13–15; Mk 5,21–43 (oder 5,21–24.35b–43)

Wir haben keine Zeit zu verlieren, man lebt nur einmal und da muss ich doch alles heraus holen, was geht. – Muss ich das? Lebe ich wirklich nur einmal? Oder anders gefragt, lebe ich, wenn ich von einem Event und einem Erlebnis zum nächsten eile? Heißt leben nicht viel mehr. Ignatius von Loyola spricht im 16. Jahrhundert davon, dass der Sinn des Lebens im Verkosten der Dinge von innen her liege. Das braucht aber Zeit, die ich mir und meinen Erfahrungen schenke, damit ich aus der Tiefe des Daseins leben kann, sich mein Horizont weitet, über die nächsten Events hinaus blickt und mit eine Perspektive von Gott her eröffnet. In diesem Blick wollen wir miteinander diesen Gottesdienst feiern und unseren Herrn und Kyrios für seine Güte und sein Erbarmen preisen:

Kyrie []

Herr Jesus Christus,

du verkündest uns das Leben.
Du zeigst und wie wir mit Gott Grenzen aufbrechen.
Durch dich weitet sich unser Horizont.

Gloria * Tagesgebet [MB 222]

Gott, unser Vater
du hast uns in der Taufe
zu Kindern des Lichtes gemacht.
Lass nicht zu,
dass die Finsternis des Irrtums
über uns Macht gewinnt,
sondern hilf uns,
im Licht deiner Wahrheit zu bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und liebt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Herr, unser Gott, wir sehen uns nach Leben, in Freiheit und Fülle. Oft aber bedrängen uns Angst und Sorgen. In der Zuversicht, dass du uns Gott zum leben sein willst rufen wir:

  • Die Terroranschläge von Lyon, Tunesien und Kuwait
    zeugen von Brutalität und Gewalt.
    Lass Frieden und Versöhnung wachsen,
    damit alle Menschen leben können.
    Gott, unser Vater  – [ALLE] Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Die Angst etwas zu versäumen
    lässt viele Menschen durchs Leben hetzen.
    Schenke ihnen den Mut und die Besonnenheit,
    die Tiefe der Lebenserfahrungen zu verkosten.
  • Am 27. Juni wurden durch Handauflegung und Gebet
    drei junge Männer zu Priestern geweiht werden.
    Erfülle Sie mit deinem Geist, dass sie den Menschen unserer Zeit
    Deine Botschaft vom Reich Gottes verkünden können.
  • Trauer und die Erfahrung von Leid stößt uns auf die Sinnfrage.
    Nimm die Verstorbenen auf in das Leben bei dir
    und tröste uns mit der Kraft der Hoffnung.

Wir danken für deine Sorge um uns und die Zeichen deiner Liebe, die uns Leben und Freude schenken, heute und alle tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Gütiger Gott
die heilige Opfergabe,
die wir dargebracht und empfangen haben,
schenke uns neues Leben.
Lass uns Frucht bringen in Beharrlichkeit
und dir auf immer verbunden bleiben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung: Weish 1,13–15; 2,23–24

Das Buch der Weisheit, aus dessen Anfang wir heute hören,
ist das jüngste Buch des Alten Testaments.
In griechischer Sprache
diskutiert es die Frage nach dem Leben über den Tod hinaus,
die in jener Zeit virulent war,
aber auch heute eine Perspektive eröffnet,
jenseits des alles immer und zu jeder Zeit haben Wollens,
in einer Perspektive der Geborgenheit
in einem Gott des Lebens.

Hinführung zur zweiten Lesung: 2 Kor 8,7.9.13–15

Werke der Liebe
werden in der Freiheit getan.
Das ist wichtig für das Verständnis
von Solidarität und Miteinander leben.

Beide, Schenker und Beschenkter,
dürfen sich auf Augenhöhe begegnen.

Der Schenkende wird so Gott dankbar sein,
dass er ihm die Fülle gab,
die er nun weiterschenken darf.

 

 

Meditation

 

Dein Glaube hat dich gerettet,
spricht Jesus zur Tochter des Jaïrus
und schenkt ihr
wie der Frau neues Leben.

Dein Glaube hat Dich gerettet,
spricht Jesus zu den Menschen.
Wer lernt offen zu sein
und Gottes Stimme
im Trubel der Welt zu hören
wird Tiefe erfahren,
die vielen verborgen bleibt.

Dein Glaube hat dich gerettet,
spricht Jesus in unsere Zeit.
Wer lernt zu vertrauen
und sich auf Gott einzulassen
wird wie die Frau Heil erfahren.

Hören und Vertrauen
Wege zu einem tiefen und erfüllten Leben,
Wege auf Gott hin,
der lebt und Leben schenkt.

ð Reinhard Röhrner

Lj B Jahreskreis – Sonntag 13 – vollständige liturgische Hilfe
Lj B Jahreskreis – Sonntag 13 – Hinführung und Meditation


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